Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte im Zeitalter von KI und Social Media
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Medienmitteilung: MMS SRHR-Konferenz 30. April 2025
Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte im Zeitalter von KI und Social Media
(MMS/Basel, 30. April 2025) Künstliche Intelligenz und soziale Medien können Hindernisse im Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte abbauen, aber auch bestehende Stigmatisierung und Diskriminierung vertiefen. Welche Standards und ethischen Leitplanken braucht es, damit digitale Innovationen Gerechtigkeit fördern statt gefährden? Und wie können wir heute handeln, um inklusive, digitale Gesundheitssysteme zu schaffen?
In den kommenden Jahren wird künstliche Intelligenz (KI) eine noch grössere Rolle in der Gesundheitskommunikation, der Beratung und dem Zugang zu Gesundheitsdiensten spielen. Die Frage bleibt, wie diese Technologien so eingesetzt werden können, dass sie vorhandene Vorurteile und bestehende Ungleichheiten nicht verschärfen. Besonders im globalen Süden könnten benachteiligte Gruppen weiterhin unter den negativen Auswirkungen von diskriminierenden Algorithmen und digitalem Ausschluss leiden.
Sind wir bereit für Künstliche Intelligenz im Gesundheitsbereich?
Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant – von einfachen Chatbots über emotionale Ersteinschätzung bis hin zu autonomen Agenten, die künftig personalisierte Patientenbetreuung übernehmen könnten. Die Zukunft hält tiefgreifende Veränderungen bereit: KI-gestützte Systeme können hilfreich sein, um genomische, hormonelle und Umweltdaten zu analysieren, um Risiken für die reproduktive Gesundheit frühzeitig zu erkennen. Die Frage ist aber nicht nur, was technisch möglich sein wird, sondern ob unsere ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Strukturen bereit sind, diese Entwicklungen verantwortungsvoll zu gestalten.
Herausforderungen und Bedrohungen durch digitale Innovationen
Algorithmen, die zur Entscheidungsfindung in sexuellen und reproduktiven Gesundheitsthemen verwendet werden, können Vorurteile verstärken und diskriminierende Inhalte verbreiten. Auch die Gefahr von Desinformation (gezielte Verbreitung von Unwahrheiten) und der Ausschluss von marginalisierten Gruppen aus digitalen Räumen sind bisher ungelöste Probleme. Die Kontrolle und Moderation von Inhalten auf digitalen Plattformen muss dringend in einer Weise weiterentwickelt werden, die den Schutz von Rechten und die Förderung von Gleichberechtigung sichert.
„Statt den Zugang zu Gesundheitsinformationen und -diensten zu verbessern, drohen digitale Technologien neue Hürden zu schaffen – wenn wir nicht gezielt gegensteuern“, warnt Carine Weiss von Medicus Mundi Schweiz. Sie begleitet das Thema auf programmatischer Ebene weiter und beobachtet die weltweiten Entwicklungen.
Die Fachtagung versteht sich als Plattform für Dialog, Vernetzung und lösungsorientierten Austausch zwischen Fachpersonen aus Zivilgesellschaft, Forschung, Politik, Medien und Praxis.
Für Rückfragen
Carine Weiss, Projektverantwortliche Medicus Mundi Schweiz:
+41 (0)79 897 75 85; cweiss@medicusmundi.ch
Medicus Mundi Schweiz Murbacherstrasse 34 4056 Basel info@medicusmundi.ch