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Bundesamt für Strassen ASTRA

ASTRA: Via sicura: Das Programm für mehr Sicherheit auf der Strasse

Bern (ots)

Mit „Via sicura“, dem Programm für mehr Sicherheit
auf 
den Schweizer Strassen, soll bis 2010 die Zahl der Verkehrstoten 
auf 
weniger als 300 pro Jahr gesenkt werden. Die Massnahmen sind in 
einem Bericht enthalten, der von Experten unter der Leitung des 
Bundesamtes für Strassen erarbeitet worden ist. Das breitgefächerte 
Paket setzt unter anderem bei der Verbesserung der Aus- und 
Weiterbildung der Verkehrsteilnehmenden, bei Anpassungen der 
Strasseninfrastruktur aber auch bei vermehrten 
sicherheitsrelevanten 
Kontrollen im Strassenverkehr an. Das Programm soll nach dem 
Verursacherprinzip von den Verkehrsteilnehmenden finanziert werden. 
Der Schlussbericht der Experten geht nun zur Beurteilung an das 
UVEK, das dem Bundesrat voraussichtlich bis Mitte 2005 den Antrag 
zur Umsetzung stellen wird.
Ziel des Projektes ist es, eine Strassenverkehrs-
Sicherheitspolitik 
zu formulieren, welche die Sicherheit auf den Strassen wesentlich 
verbessert. Das Oberziel besteht darin, bis im Jahre 2010 die 
Anzahl 
Verkehrstoten auf weniger als 300 pro Jahr und die Schwerverletzten 
auf weniger als 3000 pro Jahr zu senken.
Die Zwischenergebnisse des Projektes wurden in drei 
Syntheseberichten zusammengefasst und der Öffentlichkeit 
vorgestellt. Der nun vorliegende vierte Synthesebericht schliesst 
sich diesen Arbeiten an. Im Wesentlichen beinhaltet er die von den 
beteiligten Fachleuten vorgeschlagenen Massnahmen.
Die Massnahmen im Einzelnen
Die 56 Massnahmen verteilen sich auf zwölf Handlungsfelder. Sie 
sind 
im Anhang zum vierten Synthesebericht aufgelistet. Die 
beispielhafte 
Aufzählung einzelner Massnahmen vermittelt einen Eindruck der 
inhaltlichen Differenzierung der verschiedenen Handlungsfelder:
• Mobilitäts- und Sicherheitserziehung auf allen Schulstufen
• Ausbau des internationalen Engagement für Fahrzeugsicherheit
• Beschleunigung und Vereinheitlichung der Sanktionierungsverfahren
• Analyse und Behebung von potenzieller Gefahrenstellen und 
Unfallschwerpunkten
• Gestaltung der Verkehrsvorschriften
• Alkoholverbot für Berufschauffeure
• Alkoholverbot für Neulenkende
• Systematische Nachschulung von Wiederholungstäter
• Fahren mit Licht am Tag
Aus der im vergangenen August publizierten, vorläufigen Liste 
wurden einzig die Massnahmen "Unfalldatenschreiber" und "Verbot der 
aktiven, externen Kommunikation mit elektronischen Hilfsmitteln" 
gestrichen. Die übrigen Massnahmen sollen umgesetzt werden.
Zielerreichung nicht zum Nulltarif
Die Analyse des Massnahmenpakets zeigt, dass der 
volkswirtschaftliche und finanzielle Nutzen von Via sicura die 
Kosten für deren Umsetzung wesentlich übersteigt. Die Aufwendungen 
für die öffentliche Hand (Bund, Kantone/Gemeinden) fallen vor allem 
für die Beseitigung von Unfallschwerpunkten und Gefahrenstellen auf 
dem Strassennetz an. In den Kantonen und Gemeinden entstehen 
zusätzliche Kosten für die Verkehrskontrollen, die auf die 
sicherheitsrelevantesten Fehlverhalten konzentriert und verdichtet 
werden sollen. Pro Jahr fallen der öffentlichen Hand ungedeckte 
Kosten in der Höhe von rund 300 Mio. Franken an. Dieser Betrag soll 
verursachergerecht durch einen prozentualen Zuschlag auf der risiko-
und verursachergerecht ermittelten Motorfahrzeug- 
Haftpflicht-Versicherungsprämie (ohne Kasko-Versicherung) 
finanziert 
werden. Damit wird ein zusätzlicher Anreiz für vorsichtiges und 
sicheres Fahren geschaffen, da die Prämien individuell anhand 
verschiedener Risikomerkmale berechnet werden. So hat zum Beispiel 
jemand, der ein Fahrzeug mit höherem Gefährdungspotenzial 
versichert, mehr zu bezahlen. Bei der Prämienberechnung wird 
ebenfalls das Risikopotenzial der Person und der individuelle 
Schadensverlauf berücksichtigt. Versicherte Personen, die während 
Jahren unfallfrei gefahren sind, profitieren von einem Rabatt. 
Personen, die Schäden zu verantworten haben, müssen einen Zuschlag 
zahlen. Sobald die Massnahmen ihre Wirkung entfalten, wird sich 
dies 
positiv auf die Unfallschäden und damit auf die 
Versicherungsprämien 
auswirken.
Via sicura - die Umsetzung der neuen Strassenverkehrs-
Sicherheitspolitik
Die Umsetzung der neuen Strassenverkehrs-Sicherheitspolitik wird 
unter dem Titel "Via sicura" in einem Handlungsprogramm des Bundes 
für mehr Sicherheit im Strassenverkehr festgelegt.
Um die vom Bundesrat verlangte Wirkung bereits per 2010 
erreichen zu 
können, müssten die Massnahmen ohne Verzögerung in die Umsetzung 
gegeben werden können. Für die zentralen Massnahmen von Via sicura 
sind allerdings Gesetzesänderungen notwendig und der Zeitbedarf des 
ordentlichen Rechtsetzungsverfahrens ist erheblich. Ohne 
dringliches 
Recht ist somit davon auszugehen, dass das Wirkungsziel erst wenige 
Jahre nach 2010 im verlangten Umfang erreicht werden kann.
Das weitere Vorgehen
Die vier Syntheseberichte werden zu einem Schlussbericht 
zusammengefasst und mit dem Handlungsprogramm für die Umsetzung der 
neuen Strassenverkehrs-Sicherheitspolitik ergänzt. Das ASTRA 
unterbreitet diesen Schlussbericht noch in diesem Jahr dem 
Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und 
Kommunikation (UVEK) zur Beurteilung. Dem Bundesrat wird 
voraussichtlich bis Mitte 2005 ein entsprechender Antrag zur 
Umsetzung des Handlungsprogramms "Via sicura" gestellt.
ASTRA Bundesamt für Strassen
Information und Kommunikation
Informationen finden Sie auch unter www.vesipo.ch

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