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Booz & Company Studie: Top-Management unterschätzt Rezession

Zürich (ots)

40% des Senior Managements bezweifeln
Glaubwürdigkeit der Krisenpläne ihrer Unternehmen / Kaum tragfähige
Konzepte für Herausforderungen der Krise / Schweizer Top-Management
im internationalen Vergleich optimistisch
Weltweit herrscht in vielen Unternehmen ein Mangel an
Führungsstärke und geeigneten Strategien, um den besonderen
Anforderungen einer Wirtschaftskrise historischen Ausmasses adäquat
zu begegnen. So konzentrieren sich 65% der finanziell angeschlagenen
Unternehmen heute nur unzureichend auf Aufbau und Erhalt ihrer
Liquidität. Selbst ein Viertel der solide aufgestellten Unternehmen
lässt Wachstumspotenziale ungenutzt und geht Investitionen,
Expansionen und Akquisitionen nicht konsequent genug an. Insgesamt
verfügt ein Drittel der befragten Unternehmen laut Selbsteinschätzung
über kein ausreichend tragfähiges Konzept, um in der Krise
erfolgreich zu bestehen. Im mittleren Kader fehlt das Vertrauen: 40%
des Middle-Managements trauen dem Top-Management kein überzeugendes
Krisen¬management zu. 46% stellen in Frage, dass entsprechende
Massnahmen mit unternehmensinternen Ressourcen umzusetzen wären.
Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der
internationalen Strategieberatung Booz & Company. Für diese wurden im
Dezember 2008 weltweit rund 830 Manager der obersten Führungsebene,
davon 41 aus der Schweiz, zur aktuellen Finanzkrise befragt.
Starke Diskrepanz gegenüber Ausland
Die für die Schweiz isoliert betrachteten Ergebnisse weisen eine
starke Diskrepanz gegenüber den internationalen Aussagen auf. Wie im
Ausland erwartet zwar auch ein grosser Teil der befragten Schweizer
Manager (44%) einen fundamentalen Strukturwandel in ihren Industrien.
Im Detail betrachtet sind aber die Manager Schweizer Firmen
überzeugt, dass ihre Unternehmen überdurchschnittlich gut für die
Wirtschaftskrise gewappnet sind: 91% der Schweizer Manager glauben,
dass ihr Unternehmen finanziell gut aufgestellt ist, um die Krise zu
überstehen, wogegen auf internationaler Ebene "nur" 75% der CEOs
diese Prognose für ihr Unternehmen wagen.
Umgekehrt scheint sich die Situation für nur gerade 2% der
Schweizer Unternehmen zu verschlechtern, während die Krise für 10%
der Westeuropäer weitere Verluste mit sich bringt. Über die Hälfte
der Schweizer Top-Manager (59%) ist sogar der Meinung, dass ihr
Unternehmen mit einem Wettbewerbsvorteil aus der Krise hervorgeht.
"Wenn die Schweizer Manager ihre Situation so positiv einschätzen,
dann müssen sie aber ihre Chancen auch aktiver wahrnehmen" gibt
Carlos Ammann, Partner und Geschäftsführer von Booz & Company Schweiz
zu bedenken.
Mittleres Management hegt Zweifel
Dass die privilegierte Stellung der Schweiz ungenutzt bleiben
könnte, offenbart der Blick auf die Aussagen der Führungsebene
unterhalb des CEO: In vielen Unternehmen bestehen Zweifel an den
Plänen und der Kompetenz des Top-Managements zur Krisenbewältigung.
Mit 36% bezweifeln zwar weniger Schweizer, dass ihr Top-Management
gute Pläne hat, um das Unternehmen durch die Krise zu navigieren - im
Vergleich zu 41% in Westeuropa und 39% in Nordamerika. Dem gegenüber
sind sie jedoch überaus skeptisch hinsichtlich der Kompetenz ihrer
Führungsebene. 56% der Befragten glauben nicht an die Fähigkeit des
Top-Managements, einen erfolgsversprechenden Krisenplan schliesslich
auszuführen - Im Vergleich zu 49% in Westeuropa, zu 47% in
Nordamerika. "Hier stellt sich die Frage, ob Schweizer Unternehmen
eine historische Gelegenheit aufgrund mangelnder Umsetzungsfähigkeit
verpassen", so Carlos Ammann.
Wachstumsstrategie muss antizyklisch sein
Immerhin schöpfen gemäss Umfrageergebnis 81% der solide
aufgestellten Schweizer Unternehmen ihre Wachstumspotenziale
zumindest teilweise aus - im Vergleich zu 71% in Westeuropa und 73%
in Nordamerika. Ein Fünftel der gut aufgestellten Unternehmen jedoch
geht Investitionen, Expansionen und Unternehmensübernahmen nicht
konsequent genug an. Damit vergibt diese Gruppe die Chance auf
wirtschaftliche Erfolge.
"Damit diese Krise zur Chance wird, müssen nun antizyklische
Wachstumspläne verfolgt werden", so Carlos Ammann. "Gefordert ist
eine grundsätzliche Neuaufstellung des Unternehmens. Dazu gehört eine
Umstrukturierung der finanziellen Ressourcen, Akquisition oder Aufbau
differenzierter Fähigkeiten sowie Investitionen in neue Technologien,
welche den Strukturwandel erst ermöglichen".
Lauter werdender Ruf nach Staat und Politik
Essenziell ist dabei auch eine abgestimmte und funktionierende
Zusammenarbeit von Privatwirtschaft, Politik und Staat. Bedenklich
stimmt, dass dies für fast die Hälfte der befragten Schweizer noch
nicht der Fall zu sein scheint - trotz bereits getätigter
regulatorischer Eingriffe seitens der Politik. Diese Zusammenarbeit
ist umso wichtiger, wenn man der Vermutung von 34% der Befragten
Glauben schenkt, dass diese Krise zu Einsparungen insbesondere in den
Bereichen Corporate Social Responsibility und Umweltpolitik führen
wird. Genau hier zeichnet sich für Ammann die kritische Tendenz der
Rettungsmassahmen ab: "Einsparungen sind zwar unausweichlich, die
langfristige Agenda darf jedoch nicht aus den Augen verloren werden.
Die gemeinsame Festsetzung des übergeordneten Rahmens durch Politik
und Wirtschaft ist Bedingung, um langfristig diese Herausforderungen
zu meistern."
Über die Studie
Die Umfrage von Booz & Company zur Finanzkrise wurde im Dezember
2008 durchgeführt. 828 Top-Manager (CEOs, Vorstände sowie maximal
zwei Ebene darunter) aus allen bedeutenden Branchen - von Financial
Services über Gesundheitswesen und Energie bis hin zu Konsumgütern -
beteiligten sich. Westeuropa ist mit 38 Prozent am stärksten im
Befragungssample vertreten, gefolgt von Nordamerika mit 30 Prozent
und den Neuen Märkten mit 28 Prozent.
Über Booz & Company:
Booz & Company ist mit mehr als 3'300 Mitarbeitenden in 58 Büros
auf allen Kontinenten eine der weltweit führenden
Strategieberatungen. Zu den Klienten gehören  erfolgreiche
Unternehmen sowie Regierungen und Organisationen. Unser Gründer Edwin
Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen der
Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
den entscheidenden Vorteil zu schaffen. Essential Advantage.
Informationen zu unserem Management Magazin strategy+business finden
Sie unter:www.strategy-business.com

Kontakt:

Karla Schulze Osthoff
Manager Marketing & Communications Schweiz
Tel: +41/43/268'21'37
Fax: +41/43/268'21'22
E-mail: karla.schulzeosthoff@booz.com

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