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ASTAG Schweiz. Nutzfahrzeugverband

ASTAG: Strassentransporteure steigen aus dem Palettentausch aus

Bern (ots)

Nach intensiven Abklärungen mit verschiedenen
Partnerorganisationen und Verladern haben die Mitglieder des
Schweizerischen Nutzfahrzeugverbandes ASTAG beschlossen,
Transportpaletten künftig nicht mehr automatisch und gratis
auszutauschen. Somit geht die Verantwortung für die Paletten im
Grundsatz an den Warenversender über. Der Grund dafür liegt in den
sehr hohen Kosten für die Beschaffung, Administration und den
Unterhalt der Paletten, die in den letzten zehn Jahren hauptsächlich
von den Transportunternehmen getragen werden mussten.
In der Schweiz sind die bekannten EURO-Paletten, die beim
Warentransport häufig zum Einsatz kommen, bisher im Rahmen eines
sogenannten offenen Pools zwischen Verladern, Transporteuren und
Abnehmern unentgeltlich ausgetauscht worden. Zuständig dafür waren
vorab die beauftragten Transportunternehmen, die die Paletten
bereitstellten, lieferten, zurücknahmen und allenfalls auch wieder
reparierten. Nach dem Ausstieg der Schweizerischen Bundesbahnen SBB,
die sich schon 1998 aus dem Pool zurückgezogen haben, kann in Zukunft
auch die Strassentransportbranche die Verantwortung für den
Palettentausch nicht mehr tragen. So hat der Schweizerische
Nutzfahrzeugverband ASTAG nach langen Verhandlungen in internen
Fachgruppen und mit Verbänden aus der verladenden Industrie
beschlossen, Paletten künftig nicht mehr zu tauschen. Somit gehen die
Verantwortung und das Handling der Paletten an den Warenversender
über.
Paletten neu im Preis inbegriffen - Anpassung ans internationale
Umfeld
Die Palettenbewirtschaftung obliegt neu dem Warenversender bzw.
dem Warenempfänger. Vom Transporteur werden die Paletten als reine
Ladehilfsmittel angesehen.
Sie zählen damit als Teil der Verpackung und gehören zum
Transportauftrag eines Kunden. Das kann zur Folge haben, dass der
Warenversender per 1. Januar 2008 die Paletten in die Produktepreise
einrechnen wird. Transporte von Leerpaletten erfolgen nur noch gegen
einen frachtpflichtigen Transportauftrag.
Damit wird nicht etwa ein Sonderfall Schweiz geschaffen, sondern
lediglich jenes Verfahren übernommen, das andere Staaten schon lange
kennen. In Frankreich, Italien und England etwa ist ein genereller
Palettentausch wie er bislang in der Schweiz gehandhabt wurde, seit
Jahren nicht mehr möglich.
Hohen Kosten und sinkende Qualität als Auslöser
Begründet ist die Massnahme des Strassentransportgewerbes
insbesondere im hohen administrativen, personellen und finanziellen
Aufwand für die Palettenbewirtschaftung, den die Transportunternehmen
zusehends alleine tragen mussten. Zusätzlich wirkten sich jedoch auch
praktische Probleme negativ aus:
  • Sinkende Qualität: Aufgrund fehlender oder mangelhafter Kontrollen beim Palettentausch wurden oft beschädigte oder nicht genormte EURO-Paletten verladen bzw. zurückgeben.
  • Trittbrettfahrer-Mentalität: Reparaturen und Ersatzanschaffungen blieben oft dem Transporteur überlassen, da dieser jeweils als Transportdienstleister zwischen Warenversender und Warenempfänger steht.
  • Ökologischer und ökonomischer Problembereich Privat- und Kleinstkunden: Privat- und Kleinstkunden verfügen meist nicht über leere Paletten zum Austausch. Die Folge: Der Transporteur muss nach einer Lieferung entweder in einer zweiten Fahrt die inzwischen leere Palette beim Kunden abholen oder den Palettenverlust selber tragen.
  • Kostensteigerung: Seit Sommer 2006 stiegen die Preise für Paletten über 30 Prozent.
  • Ausland: Der Umgang mit Paletten wird im Import- und Exportgeschäft durch die unterschiedliche Tauschpraxis im Ausland extrem erschwert.
Mit dem Ausstieg der Transporteure aus dem Palettentausch per 31.
Dezember 2007 ergeben sich gewisse Veränderungen im logistischen
Ablauf. Die ASTAG empfiehlt der gesamten Branche sowie den Kunden und
Versendern daher, sich rechtzeitig auf die neue Situation
einzustellen.

Kontakt:

ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
Michael Gehrken
Weissenbühlweg 3
3007 Bern
Tél.: +41/31/370'85'24

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