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Zum Abschluss der BIOTECHNICA 2003 (7. bis 9. Oktober): Biotechnologie startet durch

Hannover(ots)

  • BIOTECHNICA baut europäische Führungsposition aus
  • Deutlicher Stimmungswandel in Politik und Öffentlichkeit
  • Von der Technologie- zur Businessmesse
Die Zukunftsbranche Biotechnologie hat neuen Wind unter den
Flügeln. Mit diesem positiven Ergebnis beschlossen die 947
ausstellenden Institutionen und Unternehmen (2001: 1 071) ihre
internationale Leitmesse. Die neue Aufbruchstimmung dieser
zukunftsgerichteten technologischen Querschnittsbranche wurde schon
deutlich anlässlich der Eröffnungsveranstaltung am Messevorabend.
Erstmalig wurde der EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD verliehen. Mehr als
400 hochrangige Repräsentanten aus Wirtschaft, Verbänden und Politik
drängten sich auf diesem internationalen Gipfeltreffen der
Biotechnologie. Im Verlauf der drei Messetage wurde deutlich, dass
die einzelnen Forschungsbereiche der Biotechnologie stärker
zusammenwachsen. Die BIOTECHNICA bildet dabei das Zentrum des
europäischen Branchen- Netzwerkes. Sie hat einen deutlichen Wandel
von der Technologie- zur Anwendermesse vollzogen. Trotz der aktuellen
Konsolidierungsphase in der Branche greift zunehmend die Umsetzung in
konkrete Geschäftsabschlüsse.
Die kommerzielle Nutzung der biotechnologischen
Forschungsergebnisse ist zwingende Voraussetzung zur Gewinnung neuer
Finanzmittel für die unterkapitalisierte Branche. Auch die Politik
sicherte dafür stabile Rahmenbedingungen zu, an der Spitze
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und Ministerpräsident
Christian Wulff. Beide führenden Politiker nutzten die BIOTECHNICA
als Forum gegenüber potenziellen Kapitalgebern und der allgemeinen
Öffentlichkeit mit dem Ziel, den positiven Stimmungswandel zur
Biotechnolgie zu beschleunigen.
Vor dem Hintergrund der Branchenkonsolidierung war der Besuch von
rund 12 000 Fachleuten (13 167) aus 30 Ländern ein klarer Erfolg.
Zudem war die BIOTECHNICA im Jahr 2003 internationaler denn je. Rund
22 Prozent der Besucher (17,8 %) kamen aus dem Ausland. Besonders
erfreulich war dabei, dass sich der Besuch aus Nordamerika mehr als
verdoppelt hat. Das unterstreicht den hohen Stellenwert, den die
BIOTECHNICA für den in der Biotechnologie weltweit führenden US-
Markt eingenommen hat. Auch der Besuch aus Europa mit einem Zuwachs
von 20 Prozent und aus Asien mit 40 Prozent unterstreicht die
zunehmende internationale Bedeutung der BIOTECHNICA.
Die Präsentationen der 947 Aussteller (2001: 1 071), von denen
282 (2001: 332) aus dem Ausland nach Hannover kamen, erstreckten sich
auf 13 636 Quadratmeter Netto-Ausstellungsfläche (2001: 15 272 m2) in
den beiden Messehallen 2 und 3. Die BIOTECHNICA 2003 konnte mit ihren
Resultaten, insbesondere vor der nach wie vor angespannten
Branchensituation national und international, nahezu an die
Ergebnisse der Vorveranstaltung im Boom-Jahr 2001 anknüpfen.
Für die Hochschulen, Institute, Forschungseinrichtungen und
Unternehmen aus der Biotechnologie ist die BIOTECHNICA das wichtigste
Forum, sowohl für die Information und Kommunikation als auch für
konkrete Geschäftsanbahnungen. Diese beziehen sich in erster Linie
auf die industrielle Anwendung neuester Forschungsergebnisse. Dass
auch die Politik durchgängig trotz knapper Kassen das Potenzial der
Biotechnologie-Branche erkannt hat, lässt sich auch in diesem Jahr an
den vielfach geförderten Gemeinschaftsständen auf der BIOTECHNICA
ablesen: Alle 16 Bundesländer waren vertreten, aber auch
Gemeinschaftsstände aus Grossbritannien, Frankreich, den
Niederlanden,  Russland, Schweden, der Schweiz, Spanien (mit 26
Ausstellern eine besonders starke Präsenz), Japan und den USA
unterstreichen das grosse internationale Interesse. Portugal,
Brasilien und Taiwan waren erstmalig mit Gemeinschaftsständen
präsent.
Die Besucherschaft der BIOTECHNICA 2003 war durch hohe
Professionalität gekennzeichnet. Der Anteil der Geschäftsführer und
Vorstandsmitglieder verdoppelte sich nahezu und stieg mit 1 400
Besuchern auf 11,9 Prozent (2001: 6,8 %). 2 200 Fachleute kamen aus
den Geschäfts- und Unternehmensleitungen, ebenfalls eine deutliche
Erhöhung von 12,8 auf 18,2 Prozent. Den Businesscharakter auf der
Besucherseite unterstreicht auch die Zahl von 10 600 Besuchern, die
eine Entscheidungskompetenz von "beratend bis ausschlaggebend"
angaben - eine Steigerung von 78,2 auf 88,5 Prozent.
Die Stimmung auf der Messe war über den gesamten Verlauf der
BIOTECHNICA 2003 positiv. Die gute Resonanz bei den Ausstellern aus
insgesamt 25 Ländern drücken die Bewertungen von "gut bis sehr gut"
bis "übererfüllte Erwartungen" aus. Generell wurden viele
interessante Geschäftskontakte, insbesondere mit den ausländischen
Fachbesuchern betont.
Viele kleine und mittelständische Unternehmen "stehen in den
Startlöchern", um für den erwarteten Aufbruch vorbereitet zu sein.
Deutlich formuliert wurde vielerorts im Messegeschehen, dass die
Stimmung in den Firmen anzieht und die diesjährige BIOTECHNICA der
Biotechnologie als zukünftige Schlüsseltechnologie zahlreiche
wichtige Impulse gegeben hat.
EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD
Erstmals wurde anlässlich der BIOTECHNICA 2003 der "EUROPEAN
BIOTECHNICA AWARD - for excellence in biotech business" verliehen,
ein Preis, der sich an kleine und mittlere Biotech-Unternehmen, die
sich bereits erfolgreich am Markt etabliert haben, wendet.
An der Verleihung im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung nahmen
mehr als 400 hochrangige Vertreter der internationalen
Biotech-Industrie teil.
Der erste Preis in Höhe von EUR 20 000 ging an die GPC Biotech AG
in Martinsried. Dieses  Biotechnologie-Unternehmen entdeckt und
entwickelt mit Hilfe innovativer Technologien neuartige
Krebsmedikamente. Zudem erhielt es als Sonderpreis eine
Anzeigenkampagne in den "European Biotechnology Science & Industry
News" der BIOCOM AG in Berlin.
Den zweiten Platz belegte die Intercell AG in Wien. Dieses
Unternehmen arbeitet an der Entdeckung und Entwicklung neuer
immunologischer Produkte und Technologien zur Vorbeugung und
Behandlung von Infektionskrankheiten und Krebs. Die Intercell AG
erhielt als Sonderpreis einen kostenlosen Messestand auf der
"BIOTECHNICA ASIA 2004" (28. bis 30. Oktober) in Singapur.
Der dritte Preis (fünf Beratungstage bei der Unternehmensberatung
Cap Gemini Ernst & Young) ging an die Wilex AG in München. Dieses
biopharmazeutische Unternehmen entwickelt ebenfalls neue
zielgerichtete Krebstherapien.
Zu den Finalisten dieses Awards gehörten auch die Unternehmen
MediGene AG aus Martinsried und PAION GmbH aus Aachen.
In seiner Laudatio betonte Prof. Dr. Peter J. W. Stadler (Sprecher
der Jury, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen
Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) und Geschäftsführer der
Artemis Pharmaceuticals GmbH) den hohen PR-Stellenwert dieses Awards
für die Biotechnologie-Branche.
Der nächste EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD wird im kommenden Januar
ausgelobt und während des BIOTECHNICA BUSINESS FORUM (6. bis 7.
Oktober 2004) in Hannover verliehen.
Messetrends der Biotechnologie
Ausführlich wurden die Erfolge der "Enabling Technologies"
vorgestellt. Mit ihnen können die Möglichkeiten, die die moderne
Molekularbiologie und Genetik aufgezeigt haben (rekombinante DNA-
Technologie, Aufklärung des Humangenoms usw.) in vermarktungsfähige
Produkte umgesetzt werden. Der Weg vom Gen zum Produkt kann so auch
für kleine Unternehmen beschritten werden, ein sonst noch immer
existierendes "bottleneck" für viele Start-up-Unternehmen (z. B. die
Produktion von ausreichenden Mengen Wirkproteine für klinische
Phasen). Auch Forschungslabors der Bioregionen stellten hier ihre
Leistungen aus. Die prägenden Trends der diesjährigen BIOTECHNICA
waren:
Robotersysteme/Automatisierung:
ganzheitliche Systeme der Probennahme, -lagerung, -aufarbeitung
und -verarbeitung sowie der Auswertung der analytischen Daten.
Mikrosystemtechnik:
Integration verschiedenster Arbeitsschritte auf kleinstem Raum mit
breiten massgeschneiderten Anwendungsmöglichkeiten und hoher
Kosteneffizienz (Anschaffung und minimaler Reagenzienverbrauch).
DNA-Technologien:
einfache und dennoch vielfältige Einsatzmöglichkeiten
(Routineeinsatz ohne Experten möglich).
Auch die "grüne" Biotechnik (nach Änderung der EU-Richtlinie) und
das Tissue Engineering (Kultivierungsverfahren von Zellen zur Bildung
von Geweben und Organen) waren sowohl thematisch im Vortragsprogramm
wie auch konkret im Ausstellungsgeschehen verstärkt vertreten.
Sonderschau "Mikro- und Biosystemtechnik"
Interessante Kontakte, gute Gespräche, optimistische Grundstimmung
- so fassen die Aussteller der Sonderschau "Mikro- und
Biosystemtechnik" des Fachverbandes für Mikrotechnik IVAM NRW e.V.
den Messeverlauf zusammen. Das Thema Mikrotechnik werde von der
Biotechnologie angenommen. Die Sonderschau war insgesamt ein Erfolg.
"Wir hatten mehr Kontakte als vor zwei Jahren", sagte Dr. Lutz Weber
von der thinXXS aus Mainz. "Vorsichtig optimistisch" ist z. B. auch
Dr. Frank Bartels von der Bartels Mikrotechnik aus Dortmund: "Die
Kundenfrequenz war deutlich grösser als auf der BIOTECHNICA vor zwei
Jahren."
Rahmenprogramm
Das Informationsangebot der ausstellenden Unternehmen wurde durch
zahlreiche Foren, Workshops, Symposien und Vortragsveranstaltungen
vertieft und abgerundet. Insgesamt nahmen rund 1 700 Fachbesucher die
Gelegenheiten zur Information und  zum intensiven Dialog wahr.
Im Rahmen des  "Innovations-Forum" präsentierten über 90
Aussteller innovative Firmen und Produkte. Insgesamt nahmen rund 1
800 Besucher an 91 fachspezifischen Vorträgen teil (2001: 1 018).
Auch die Sonderpräsentationen "Bio-Partner" und "Bio-Job"
verzeichneten während der drei Messetage grosses Interesse. Während
bei "Bio- Partner" die Kontaktanbahnungen zwischen
Biotechnologie-Unternehmen im Vordergrund standen, konnte "Bio-Job"
zwischen Job-Suchenden und Job-Anbietenden vermitteln. Die
interessierten Besucher hatten dabei Gelegenheit, direkt auf den
Messeständen der anbietenden Firmen in den Dialog zu treten.
Nach Angaben der Veranstalter sind sowohl der Arbeitsmarkt als
auch die Wünsche der Unternehmen nach neuen Geschäftskontakten stark
durch konkrete Vermarktungsstrategien biotechnologischer Produkte und
Entwicklungen geprägt.
Aktuelle Themen der Biotechnologie, aber auch rechtliche und
wirtschaftliche Aspekte der Branche wurden auf gutbesuchten
Konferenzen diskutiert. Dabei ging es um Themen wie "Essential
Elements of Corporate Intellectual Property Strategy", "Stammzell-
Klonen", "Functional Food - Produktentwicklung in der Praxis am
Beispiel der Probiotika", "Erfolgskonzepte für Health Sciences
Industrie", "Nanotechnologie" und EU-Förderprogramme in den Bereichen
Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie.
Umfassende Informationen zum Studium und den Berufschancen in den
Biowissenschaften gaben die Veranstaltungen "Biotec-Studium" und
"Job-Tag". Insgesamt mehr als 500 Interessierte beteiligten sich
daran und konnten bei den Ausstellern Einblick in die konkrete
Berufswelt erhalten.
Pilotprojekt Besucher-Registrierung
Erstmals zur diesjährigen BIOTECHNICA wurde online im Vorfeld der
Messe und in den Eingangsbereichen eine Vollregistrierung der
Besucher durchgeführt. Hintergrund für dieses Pilotprojekt waren die
Wünsche zahlreicher Aussteller und Besucher, sich effizienter auf die
Messe vorzubereiten und noch zielgerichteter die Kontaktanbahnung und
-intensivierung umzusetzen. Die Deutsche Messe AG realisierte mit
diesem Pilotprojekt ein Verfahren, das bei vergleichbaren Fachmessen
im Ausland bereits praktiziert wird. Die Registrierung verlief an
allen drei Messetagen reibungslos und traf durchgängig auf spontane
Akzeptanz bei allen Besuchern. Die konkreten Erfahrungen zu dieser
Messe liefern zudem wertvolle Hinweise auf die Übertragbarkeit zu
anderen Veranstaltungen.
Im Herbst 2004 wird am 6. und 7. Oktober das "BIOTECHNICA BUSINESS
FORUM - 2nd International Conference for Biotechnology" auf dem
hannoverschen Messegelände durchgeführt.
Nach Angaben der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie
(DIB), Frankfurt/Main, wird die DIB-Jahrestagung zukünftig jeweils im
zeitlichen Rahmen dieser BIOTECHNICA-Veranstaltungen durchgeführt -
ein deutliches Bekenntnis der deutschen Biotechnologie-Organisation
zu dieser Leitmesse.
Die nächste BIOTECHNICA findet vom 18. bis 20. Oktober 2005 statt.
Ansprechpartner für die Redaktion:
Detlev Rossa
Tel.:   +49 (0511) 89-3 16 14
Fax:    +49 (0511) 89-3 26 93
E-Mail:   detlev.rossa@messe.de
Ausgewählte Pressetexte im rtf-Format und Fotos finden Sie auch im 
Internet unter: http://biotechnica.de/presse. Wünschen Sie darüber 
hinaus eine unserer Presseinformationen als Datei, senden wir Ihnen 
diese gern per E-Mail zu!

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