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BUNDESARCHIV: Papierentsäuerung rettet nationales Gedächtnis - Positive Ergebnisse der Massenentsäuerung im Schweizerischen Bundesarchiv

(ots)

Das kollektive Gedächtnis ist in Gefahr: Industriell gefertigtes Papier droht aufgrund seines Säuregehalts zu zerfallen. Das Schweizerische Bundesarchiv (BAR) und die Schweizerische Landesbibliothek (SLB) haben 1990 den Bau einer Anlage zur Papierentsäuerung initiiert. Diese weltweit modernste Anlage hat am 1. September 2000 den Betrieb aufgenommen. Die von der Nitrochemie AG auf dem Gelände der ehemaligen Pulverfabrik Wimmis betriebene Anlage bewährt sich: Dies zeigen die Ergebnisse der Qualitätskontrolle nach ISO-Norm 9003 im Schweizerischen Bundesarchiv. Die Entsäuerung von Akten des Bundes kann damit fortgesetzt und voraussichtlich in 20 bis 25 Jahren abgeschlossen werden.

Für das BAR und die SLB ist der Säurezerfall von Papier besonders 
gravierend, da seine Bestände vor allem aus der Zeit nach 1850 
datieren. Teile unseres nationalen Gedächtnisses drohen verloren zu 
gehen. Allein in der SLB und im BAR lagern rund 3'000 Tonnen an 
säurehaltigen Dokumenten. Um ihre vom Zerfall bedrohten Bestände zu 
sichern, haben das BAR und die SLB 1990 nach einer Lösung einer 
massenhaften Entsäuerung von Papier gesucht und mit dem papersave- 
swiss-Verfahren auch gefunden. Die bundeseigene Anlage wird von der 
privaten Nitrochemie AG nach zertifizierten Qualitäts- und 
Umweltstandards betrieben. Die 2000 in Betrieb genommene Anlage 
erlaubt es, jährlich je 40 Tonnen Archivmaterial beziehungsweise 
Bücher zu entsäuern; Weitere 40 Tonnen können durch Dritte genutzt 
werden. Das papersave swiss-Verfahren neutralisiert die in den 
Papieren vorhandene Säure und baut eine alkalische Reserve auf. Die 
Papierentsäuerung verlängert die Benutzbarkeit des Papiers um 
mindestens 150 Jahre und ist die einzige Methode, um Originale zu 
erhalten.
Nun liegen die Ergebnisse der Qualitätskontrolle nach ISO-Norm 
9003 des Schweizerischen Bundesarchivs vor. Im Betriebsjahr 2002 
wurden 38'795 Tonnen Unterlagen behandelt. Dies entspricht 1'000 
Laufmeter oder rund 3,5 Millionen Akteneinheiten. Davon wurden 
822'000 nach ISO-Norm 9003 geprüft. Beanstandet wurden insgesamt 
25'700 Einheiten, also rund 3%, wobei jedoch nur ein Bruchteil, 
nämlich 950 ernsthafte Veränderungen aufwiesen. Diese Veränderungen 
sind nicht gravierend und liegen innerhalb der Toleranzwerte. Damit 
ist klar: Das papersave-swiss-Verfahren hat sich bewährt. Die 
Entsäuerung von Akten des Bundes kann fortgesetzt werden. Der 
Abschluss des aufwendigen Projektes zur Rettung des nationalen 
Gedächtnisses kann voraussichtlich on 20 bis 25 Jahren abgeschlossen 
werden.
SCHWEIZERISCHES BUNDESARCHIV
Kontaktpersonen:
Marcel Piller, Preservation Manager, Tel. 031 324 04 45
Guido Koller, Informationsbeauftragter, Tel. 031 322 80 90

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