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Studie Mieterverband: Tendenziöse Rückschlüsse

Zürich (ots)

Mit seiner jüngsten Studie "volkswirtschaftliche
und soziale Bedeutung der Wohnungsmiete in der Schweiz" über
angeblich zu hohe Mietpreise versucht der Mieterverband ein Thema
aufzugreifen, das eigentlich gar keines ist. Über 90% der Mieter sind
nämlich gemäss Studie des Forschungsinstituts GFS mit ihrer
Mietsituation zufrieden und die grosse Mehrheit erachtet auch den
Mietzins als angemessen. Dass ausgerechnet der Vizepräsident des
Deutschschweizer Mieterverbandes, Prof. Dr. A. Jans als Projektleiter
der Studie zeichnet, untermauert, dass die Studie keine neutrale
Sichtweise vermittelt, sondern politisch geprägt ist.
Die Bau- und Erstellungskosten sind in der Schweiz höher als in
den umliegenden Ländern. Dies hängt insbesondere auch mit unserem
hohen Lohnniveau zusammen, von dem schlussendlich die gesamte
schweizerische Bevölkerung profitiert. Nach wie vor nehmen das
schweizerische Lohnniveau sowie die Kaufkraft im internationalen
Vergleich eine Spitzenposition ein.
Der Preisvergleich mit dem Ausland hinkt. Der Qualitätsstandard
der Wohnungen ist in der Schweiz viel höher. In Italien bringen die
Mieter die Küchen selber mit oder lassen sie einbauen. Der Anteil an
Wohnungen mit Bodenheizungen, eigenen Waschtürmen,
Isolierverglasungen usw. ist in unseren Nachbarländern deutlich
tiefer. Wie die Autoren richtigerweise feststellen, ist ein
wesentlicher Grund der ansteigenden Mietzinsen, die aufgrund der
gestiegenen Ansprüche stetig verbesserten Ausbaustandards sowie die
Zunahme der beanspruchten Wohnfläche. Der Wohlstand hat zu einer
eigentlichen Anspruchsinflation geführt. Die Wohnfläche pro Person
ist allein zwischen 1990 und 2000 um 5 m2 auf 44 m2 angestiegen. Das
sind insgesamt rund 33 km2, die als reine Wohlstandssteigerung
dazukamen.
Die Studie bemängelt einen Erneuerungsstau. Dieser ist
insbesondere auf die starren Grenzen des Mietrechts zurückzuführen.
Es ist meist äusserst schwer umfassende Sanierung überhaupt
durchzuführen, weil sich die Mieter gegen die Bauvorhaben zur Wehr
setzen und diese damit verhindern oder zumindest stark verzögern.
Daneben können durchgeführte Sanierungen in vielen Fällen nur
ungenügend auf die Mieten überwälzt werden. Oft fehlen kleineren und
privaten Eigentümern wegen der tiefen Mieten die notwendigen
Rückstellungen für umfassende und kostspielige Renovationen.
Über 97 Prozent der Kündigungen werden von den Mietern selbst
ausgesprochen und die daraus resultierenden Umzüge finden freiwillig
statt.  Wie die Studie belegt, fallen die hohen Kosten eines
Wohnungswechsels (Wohnungsabnahme, Renovationen, Mieterauswahl usw.)
auch auf Seite der Vermieter an, weshalb auch die Vermieter an
langfristigen Mietverhältnissen interessiert sind.
Der schweizerische Wohnungsmarkt ist vielschichtig. Wohnungen
werden von institutionellen Anlegern, der öffentlichen Hand,
Genossenschaften und vor allem von privaten Vermietern zur Verfügung
gestellt. Das Mietrecht hat dieser Vielschichtigkeit Rechnung zu
tragen. Für die Grosszahl der Vermieter und Genossenschaften stellen
die Finanzierungskosten (Hypothekarzinsen) den mit Abstand
wichtigsten Kostenfaktor dar. Eine generelle Abkoppelung der
Mietzinsen von den Hypothekarzinsen ist für den Hauseigentümerverband
ohne entsprechendes Alternativmodell daher kein Thema.
Der HEV Schweiz ist mit über 275'000 Mitgliedern die Nummer 1 in
Sachen Eigentum.

Kontakt:

Ansgar Gmür
Direktor HEV Schweiz
Mobile: +41/79/642'28'82
Geschäftsstelle:
Monika Sommer
Vizedirektorin HEV Schweiz
Tel.: +41/44/254'90'20

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