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Cannabisprävention: Und sie wirkt doch!

Lausanne (ots)

Der Cannabiskonsum ist im Anstieg begriffen, was
gelegentlich Stimmen laut werden lässt, die Drogenprävention habe
versagt. Ein neuer Fünfländerbericht über den Wissenstand zum Thema
Drogenhanf, der soeben in Brüssel erschienen ist, widerspricht dieser
Ansicht. Schulische Prävention und gut vernetzte Präventionsprojekte
auf Gemeindeebene haben durchaus Erfolg. Für die Schweizerische
Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne
bedeutet dies, bei der laufenden Revision des
Betäubungsmittelgesetzes nicht ausschliesslich auf die Repression zu
setzen, sondern Raum zu lassen für international erprobte Formen der
Cannabisprävention.
In der gegenwärtigen Debatte um die Revision des
Betäubungsmittelgesetzes wird immer wieder behauptet, die
Drogenprävention sei nicht wirksam genug, um den Cannabisgebrauch
einzuschränken. Nur der starke Arm des Gesetzes schütze vor dem
Einstieg in den Konsum von Drogenhanf. Wer diese Bankrotterklärung
aller Prävention unterschreibt, spart sich oft die Mühe, einen
genaueren Blick auf vorliegende Erfahrungen und Evaluationen von
Drogenpräventionsprogrammen zu werfen. Dieser Aufgabe haben sich die
Autoren eines Fünfländerberichts zum Thema Cannabis angenommen, der
kürzlich in Brüssel erschienen ist. Ihr Fazit: Auch wenn die Drogen-
und Cannabisprävention noch viele Wünsche offen lässt, gibt es doch
wirksame und Erfolg versprechende Ansätze.
In der Schule und im Gemeinwesen agieren
Die Einschätzung eines Präventionsprogramms hängt davon ab, was
erreicht werden soll. Soll lediglich Wissen über die Risiken des
Drogengebrauchs vermittelt werden, sind laut Brüsseler Bericht viele
Programme erfolgreich. Schwieriger ist es, Verhalten zu verändern,
etwa den Einstieg in den Cannabiskonsum zu verhindern oder zu
verzögern. Doch auch hier verweist der Bericht auf Erfolge durch
"interaktive" Ansätze in schulischen Präventionsprogrammen. Wo
Jugendliche aktiv in die Programme einbezogen werden - etwa durch
Rollenspiele - und persönliche Verhaltenskompetenzen im Umgang mit
Drogen entwickeln, sind deutliche Erfolge bei der Verminderung von
Drogenproblemen zu verzeichnen.
Ein weiteres Feld mit Zukunftspotential für eine
verhaltenswirksame Drogenprävention sind nach Ansicht der Fachleute
auch Aktivitäten in den Gemeinden. Gemeindeprävention, die an
Medienkampagnen und schulische Aktivitäten gekoppelt sind, werden als
besonders Erfolg versprechend eingeschätzt. Bei der Verhütung von
Drogen- bzw. Cannabisproblemen nur auf die Angst vor Strafe zu
setzen, hiesse nach Ansicht der SFA hinter dem Stand der Erkenntnis
wirksamer Drogenprävention zurückzubleiben.
Quelle:"Cannabis 2002 Report" (in englischer Sprache) kann beim
Gesundheitsministerium in Brüssel Tel. 0032 2 210 48 07, e-mail 
claudine.darte@health.fgov.be, bestellt werden.

Kontakt:

Sekretariat Prävention und Information
Tel. direkt: +41/21/321'29'85
Fax +41/21/321'29'40
E-Mail: dayer@sfa-ispa.ch
Internet: http://www.sfa-ispa.ch

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