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Luzerner Regierung unterbreitet Planungsbericht Naturgefahren

Luzern (ots)

Der Regierungsrat unterbreitet dem Kantonsrat einen
"Planungsbericht über bauliche Massnahmen zum Schutz von Siedlungen
und Verkehrswegen vor Felsstürzen und Hangrutschungen". Der Bericht
zeigt, wo instabile Hänge und Felspartien gesichert werden müssen.
Ein akuter Handlungsbedarf besteht in der Gemeinde Weggis, aber auch
in Greppen, Schüpfheim, Ebikon und Vitznau.
Die Unwetter vom August 2005 haben im Kanton Luzern beträchtliche
Schäden angerichtet. Gleichzeitig entstanden neue Risiken, indem
Hänge angerissen oder Felsblöcke in eine instabile Lage verschoben
wurden. Für Sofortmassnahmen zur Sicherung instabiler Hänge und
Felspartien hatte der Regierungsrat im März 2006 für 9,3 Millionen
Franken Not- und Sofortmassnahmen beschlossen und diese realisiert.
Parallel dazu wurden die Arbeiten an der Gefahrenkartierung
vorangetrieben.
Gefahrenkartierung weit fortgeschritten
Heute liegen die Gefahrenhinweiskarten flächendeckend und die
Gefahrenkarten zu grossen Teilen vor. Sie zeigen auf, wo
Sicherheitslücken bestehen. Die Erkenntnisse aus den Gefahrenkarten
sind für die Gemeinden verbindlich; sie müssen in die Ortsplanung
aufgenommen werden. Beispiel: In erheblich gefährdeten Gebieten darf
nicht gebaut werden. Bauliche Massnahmen sind dort notwendig, wo sich
mit raumplanerischen Massnahmen oder mittels Überwachung keine
ausreichende Sicherheit erreichen lässt. Der Planungsbericht gibt in
Form eines Bauprogramms eine Übersicht über den Handlungsbedarf in
den nächsten Jahren.
Grossprojekt in Weggis
Ein akuter Bedarf besteht in Weggis, wo Blockschlag und Hangmuren
drohen. 34 Häuser mit 45 Wohnungen liegen in der Gefahrenstufe rot
und sind erheblich gefährdet. Hier sollen unter anderem Dämme
errichtet und labile Felsblöcke gesprengt und gesichert werden.
Dieses weitaus grösste Projekt kostet 10,8 Millionen Franken und soll
in den nächsten drei Jahren realisiert werden.
Ebenfalls sehr dringlich sind Bauprojekte in Vitznau, Greppen,
Schüpfheim und Ebikon:
  • In Vitznau, Ober Nas, droht der Absturz einer überhängenden Felsnase auf die Kantonsstrasse, in Unterwilen muss ein Wohnhaus geschützt werden.
  • In Greppen, Kleinrieden, müssen bestehende Einfamilienhäuser mit einem Auffangdamm vor Blockschlag geschützt werden.
  • In Schüpfheim, Ober Stauffmoos, muss mit einem Felsabbau die Gefahr durch Blockschlag auf eine landwirtschaftliche Liegenschaft entschärft werden.
  • Im Sonnhalderain in Ebikon muss ein Hang stabilisiert werden, um ein Dutzend Häuser vor einer möglichen Hangmure zu schützen.
Im Bauprogramm enthalten sind weitere Projekte in Werthenstein,
Weggis und Luzern.
Kosten von 18,8 Millionen Franken
Die im Planungsbericht verlangten Sanierungsarbeiten kosten
insgesamt 14,3 Millionen Franken. Dazu kommen Aufwendungen von 4,5
Millionen Franken - ein Erfahrungswert - für unvorhergesehene
Sofortmassnahmen. Für die Finanzplanperiode 2008-2012 sind insgesamt
Bruttokosten von 18,8 Millionen Franken veranschlagt. Die
Finanzierung erfolgt gemeinsam durch den Bund, den Kanton und die
interessierten Dritten (Gemeinde und Private). Der Kantonsbeitrag
beträgt 4,5 Millionen Franken. Alle Projekte sollen bis spätestens
2011 realisiert werden. Weil die kritischen Stellen überwacht werden,
kann die Sanierung auf eine längere Zeitspanne verteilt werden, ohne
dabei unverantwortbare Risiken einzugehen.
Andere Schutzprojekte
Nicht ausgeführt in diesem Planungsbericht sind Massnahmen des
Wasserbaus und zur nachhaltigen Pflege von Schutzwäldern. Das Projekt
"Nachhaltigkeit in Schutzwäldern entlang von Fliessgewässern" (Nasef)
ist bereits in Ausführung. Mit diesem Projekt sollen die durch das
Unwetter 2005 an Wäldern entlang von Fliessgewässern entstandenen
Schäden nachhaltig behoben werden. Ebenfalls sind
Hochwasserschutzmassnahmen an der Kleinen Emme und an der Reuss
bereits 2006 in einem früheren Planungsbericht aufgezeigt worden.

Kontakt:

Beat Balmer
Leiter Dienststelle Landwirtschaft und Wald
Tel.: +41/41/925'10'01
E-Mail: beat.balmer@lu.ch

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