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Sportpolitisches Konzeps des Kantons Luzern SPOKO LU

Luzern (ots)

"Ammanns" dürfen keine Eintagsflieger bleiben
Das Kantonale Sportamt Luzern entwickelt in
Zusammenarbeit mit dem Institut für Betriebs- und Regionalökonomie
IBR der Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern bis im Herbst 2002 ein
Sportpolitisches Konzept für den Kanton Luzern. Dabei sollen
Pilotprojekte zu Akzeptanz und Nachhaltigkeit führen. Ein wichtiges
Thema ist Sport und Leistung. Dieter Hässig, Einwohnerrat Horw,
Leiter Prozess "Sport und Leistung" sowie Peter Th. Senn, IBR/HSW
Luzern, Co-Projektleiter SPOKO LU, geben Auskunft.
Akzeptanz und Nachhaltigkeit durch Pilotprojekte Schon während der
Entwicklung des Sportpolitischen Konzepts des Kantons Luzern SPOKO LU
sind verschiedene Pilotprojekte zum Thema "Sport und Leistung"
konzipiert und teilweise schon durchgeführt worden:
1. Motivation durch attraktive Sportanlagen: 
      Beachvolleyballanlage in Horw bauen
2. Einstieg zum Leistungssport: 
      Zielerreichung der Leichtathletikschule Luzern beurteilen
3. Leistung im Schulsport: 
      Ausdauertraining für den Stadtlauf in einer Primarschulklasse
4. Bewusstseinstraining zum Leistungssport: 
      Mentale Begleitung von Schülern einer Sportschule
5. Leistungsbereitschaft der Jugendlichen: 
      Projektarbeit von Studierenden der HSW Luzern
Mit den Pilotprojekten wurden zwei Ziele verfolgt:
Erstens soll im Entwicklungsprozess von verschiedensten
Institutionen und Fachpersonen gelernt werden, was zu einer breiten
Akzeptanz der resultierenden sportpolitischen Handlungsempfehlungen
führt. Zweitens wird damit eine gewisse Nachhaltigkeit
sichergestellt. Profiteur ist nicht nur der Sport, sondern die
Gesellschaft schlechthin, die mit dem Leistungsprinzip bewusster
umzugehen versteht und daraus ihren vielfältigen Nutzen ziehen kann.
Erfolg im Privat- und Berufsleben durch Leistung im Sport Leistung
wird im SPOKO LU nicht traditionellerweise mit Leistungs- und
Spitzensport gleichgesetzt. Sportliche Leistung definiert sich
aufgrund individueller Leistungsgrenzen. Somit ist jede Person in der
Lage eine sportliche Leistung zu erbringen. Eigene sportliche
Leistungsziele zu erreichen heisst, erfolgreich zu sein. Sport
ermöglicht somit individuell und im Team Erfolg. Solche Erfolge geben
beispielsweise Selbstvertrauen, fördern individuelle
Leistungsbereitschaft und Teamfähigkeit. Hinzu kommt, dass
Sporttreibende auch aus sportlichen Niederlagen vielfach gestärkt
hervorgehen und daraus positive Lehren ziehen. Selbstvertrauen,
Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit, aber auch die Fähigkeit zur
Selbstkritik, sind heute im Privat- und Berufsleben hochgeschätzte
Persönlichkeitsmerkmale.
Förderung der Leistungsbereitschaft im Sport - alle sind
angesprochen!
Die Förderung der sportlichen Leistungsbereitschaft allgemein und
die Förderung von Spitzen- und Leistungssport im Besonderen, bedingt
eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Sensibilisierung und aktiver
Einbezug einer interessierten Öffentlichkeit, speziell Vertreter aus
den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesundheit und Bildung, sollen
diese Akzeptanz in Zukunft erhöhen. Unterstützt durch Politik und
Wirtschaft könnte beispielsweise mit Volksläufen, Schwimmstafetten
oder Volkswanderungen die Bedeutung sportlicher Leistung für die
(körperliche und geistige) Fitness betont werden. Sportliche
Leistungen sind auch für Seniorinnen und Senioren wichtig. Viele
verlieren mit dem Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess die
Bereitschaft, sportliche Leistungen zu erbringen. Dies, obwohl
gezielte Bewegungsmassnahmen in Sportgruppen gesundheitsfördernd sind
und zusätzliche soziale Kontakte ermöglichen. Krankenkassen, Pro
Senectute und auch die Sportverbände sind aufgerufen, ihre
Öffentlichkeitsarbeit auch unter diesem Blickwinkel zu betreiben.
Eine Randgruppe im Sport bilden körperlich und geistig behinderte
Personen. Ihr Sport findet nur innerhalb der Zentren statt. Da bilden
auch die Paralympics, die im Anschluss an Salt Lake City stattfanden,
keine Ausnahme. Es gilt deshalb, die Angebotvielfalt zu erhöhen, und
auch behinderte Sportlerinnen und Sportler besser in
Sportveranstaltungen zu integrieren. Die Leichtathletikmeetings von
Luzern und Zürich haben hierbei Vorbildcharakter. Seit Jahren
umrahmen Rollstuhlwettbewerbe die Wettkämpfe der Athleten und
Athletinnen.
Früh übt sich...
...wer später von Leistungen im Sport profitieren möchte. Je
früher die Förderung der Leistungsbereitschaft im Sport einsetzt,
desto besser: "Nur wo Körper- und Geistestätigkeit in geordneter
lebendiger Wechselwirkung stehen, ist wahres Leben", sagte einst
Friedrich Fröbel, Mitarbeiter Pestalozzi's und Begründer der
Kindergärten. Es wird heute darum gestritten, welcher Stellenwert
Sportunterricht in der Schule zukommen soll. Wir gehen davon aus,
dass Fröbel's Aussage ein Leitgedanke bei der Bereitstellung von
Zeitgefässen für den Sportunterricht in der Schule sein wird.
Sportliche Vorbilder sind nicht nur für Kinder und Jugendliche
wichtig zur Steigerung der sportlichen Leistungsbereitschaft: Erfolge
von Simon Ammann oder André Bucher können regelrechte
Begeisterungsstürme auslösen. Damit wir auch weiterhin auf solche
Ausnahmeathlethinnen und -Athleten hoffen dürfen, sind grundlegende
Überlegung zur Förderung des Spitzen- und Leistungssports nötig. Die
Verbindung von Sport und Schule ist dabei ein zentrales Anliegen.
Junge Athletinnen und Athleten sind auf ein professionelles Coaching
bezüglich Verbindung ihrer sportlichen und beruflichen Laufbahn
angewiesen.

Kontakt:

Peter Thomas Senn
lic. phil. I
Institut fuer Betriebs- und Regionaloekonomie IBR
Hochschule fuer Wirtschaft HSW Luzern
Zentralstrasse 9
6002 Luzern
Tel. +41/41/228'42'16

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