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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

Umfrage zu Elektrosmog 5 Prozent der Schweizer Bevölkerung betrachten sich als elektrosensibel

Bern (ots)

Bern, 8. April 2005 Rund 5 Prozent der Schweizer
Bevölkerung schreibt eigene gesundheitliche Beeinträchtigungen dem 
Phänomen Elektrosmog zu. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage im 
Auftrag des BUWAL. Wissenschaftlich nach wie vor unklar bleibt, ob 
tatsächlich ein Zusammenhang zwischen Elektrosmog und 
gesundheitlichen Beschwerden besteht. Zur Klärung hat der Bundesrat 
im März dieses Jahres die Durchführung eines vier Jahre dauernden 
nationalen Forschungsprogramms beschlossen.
Schadet Elektrosmog der Gesundheit? Diese Frage wird in der 
Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Zwar gibt es immer wieder 
Berichte über Gesundheitsbeschwerden, die von den Betroffenen auf 
Elektrosmog zurückgeführt werden. Die Häufigkeit dieses als 
"Elektrosensibilität" bezeichneten Phänomens in der Schweizer 
Bevölkerung ist bis anhin jedoch unbekannt. Nebst den direkt 
Betroffenen fürchten sich viele Menschen vor Elektrosmog, ohne 
selber Probleme damit zu haben. Zu beiden Gruppen gibt es nun 
erstmals Zahlen für die Schweiz: Im Auftrag des BUWAL hat das 
Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern 2048 
Schweizerinnen und Schweizer befragt.
Eine nicht zu unterschätzende Minderheit direkt betroffen Die Studie 
zeigt: Rund 5 Prozent der Befragten sind überzeugt, sensibel auf 
Elektrosmog zu reagieren und dadurch gesundheitlich beeinträchtigt 
zu sein. Als Beschwerden werden hauptsächlich unspezifische 
Krankheitssymptome wie Schlafstörungen oder Kopfschmerzen angegeben 
(siehe Abbildung 1). Verdächtigt als Ursache der Beschwerden werden 
an erster Stelle Hochspannungsleitungen und Handys, gefolgt von 
anderen Strahlungsquellen oder Elektrosmog generell (siehe Abbildung 
2). Mobilfunkbasisstationen sind weniger stark vertreten, als dies 
die Medienberichterstattung vermuten liesse.
Der Anteil von 5 Prozent Betroffenen ist nicht so hoch, wie 
mobilfunkkritische Kreise befürchten. Hochgerechnet auf die gesamte 
Bevölkerung sind dies aber dennoch 370'000 Schweizerinnen und 
Schweizer, die sich als elektrosensibel einstufen. Das ist eine 
ernstzunehmende Minderheit.
Was es mit der Elektrosensibilität genau auf sich hat und wie 
elektrosensiblen Personen geholfen werden kann, hat die Universität 
Basel in einem Pilotprojekt untersucht. (siehe Kasten 1). Die 
Ergebnisse zeigen, dass im Urteil der Fachspezialisten Elektrosmog 
bei Weitem nicht immer die plausibelste Ursache für die Beschwerden 
ist, auch wenn die Betroffenen dies vermuten oder davon überzeugt 
sind. Bemerkenswert ist, dass fast der Hälfte der Rat Suchenden mit 
gezielten, auf ihre Situation zugeschnittenen Massnahmen geholfen 
werden konnte.
Mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer sind besorgt 
Wesentlich mehr der von der Universität Bern Befragten, nämlich 53 
Prozent haben zwar selber keine Beschwerden im Zusammenhang mit 
Elektrosmog. Sie machen sich jedoch Sorgen um die eigene Gesundheit 
wegen mindestens einer der bekannten elektromagnetischen 
Feldquellen. Am häufigsten beunruhigen Mobilfunkbasisstationen (36% 
aller Befragten), gefolgt von Hochspannungsleitungen (30%), 
Mobiltelefonen (28%), der Strahlung elektrischer Geräte (26%) sowie 
derjenigen schnurloser Festnetztelefone (18%). Von allen in der 
Studie erfragten Umwelteinflüssen am meisten Sorgen bereitet 
allerdings nicht Elektrosmog, sondern die Verschmutzung der Luft 
(69%), gefolgt von der UV-Strahlung (56%).
Weiterführende Forschung notwendig Wissenschaftlich erhärtete 
Informationen über das gesundheitliche Gefährdungspotenzial von 
Elektrosmog sind nach wie vor spärlich (siehe Kasten 2), sowohl auf 
nationaler als auch auf internationaler Ebene. Dies gilt 
insbesondere für das Phänomen der Elektrosensibilität und generell 
für Langzeitbelastungen bei niedriger Intensität. Um hier mehr 
Klarheit zu erhalten, muss die Forschung weiter gehen. Zu diesem 
Zweck hat der Bundesrat am 11. März 2005 beschlossen, ein nationales 
Forschungsprogramm mit einer Gesamtsumme von 5 Millionen Franken für 
vier Jahre durchzuführen. Dieses Forschungsprogramm war Ende 2002 
vom BUWAL vorgeschlagen worden.
BUWAL  BUNDESAMT FÜR UMWELT, 
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst
Auskünfte
•	Repräsentativbefragung der Universität Bern: Dr. Martin 
Röösli, Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Universität 
Bern, Tel. 031 631 38 67 
•	Umweltmedizinische Beratungsstelle der Universität Basel: 
Dr. Anke Huss, Institut für Sozial- und Präventivmedizin, 
Universität Bern Tel. 031 631 35 25 
•	Allgemeines zu Elektrosmog: Dr. Jürg Baumann, BUWAL, 
Sektion Nichtionisierende Strahlung (NIS), Tel. 031 322 69 64
Internet
•	Repräsentativumfrage der Uni Bern
http://www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_nis/news/2005-
02-11-00640/index.html
•	Bericht über die umweltmedizinische Beratungsstelle der Uni 
Basel
http://www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_nis/news/2005-
02-10-00639/index.html
•	Aktualisierung der Bewertung wissenschaftlicher Studien 
(Nachtrag A zum Bericht "Hochfrequente Strahlung und Gesundheit", 
BUWAL 2005):
http://www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_nis/news/2003-
04-14-00385/index.html
•	Datenbank ELMAR: Zusammenfassung und Bewertung 
wissenschaftlicher Publikationen: 
http://www.elmar.unibas.ch/index.html
•	Nationales Forschungsprogramm "Nichtionisierende Strahlung, 
Umwelt und Gesundheit"
http://www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_nis/news/2005-
03-11-00648/index.html
Kasten 1 Forschung der Universität Basel zeigt: Ursachen für 
Beschwerden sind vielfältig Schlafstörungen und Kopfschmerzen, 
welche häufig als Folgen von Elektrosmog erwähnt werden (siehe Abb. 
1), können verschiedene Ursachen haben. Das Institut für Sozial- und 
Präventivmedizin der Universität Basel untersuchte im Rahmen eines 
Pilotprojekts für eine umweltmedizinische Beratungsstelle erstmals 
den Zusammenhang zwischen solchen Gesundheitsbeschwerden und 
Elektrosmog. Dem Beratungsteam gehörten Ärzte, Baubiologen und 
Psychologen an. Die Resultate zeigen: 25 der 63 untersuchten 
Personen vermuteten, dass Elektrosmog die Ursache für ihre 
Gesundheitsbeschwerden sei. Die Fachleute führten ausführliche 
medizinische und psychologische Untersuchungen sowie eine 
Elektrosmog-Messung bei den Betroffenen zu Hause durch. Bei einem 
Drittel der Elektrosmog-Verdachtspersonen erachteten die Fachleute 
einen Zusammenhang zwischen einem Teil der geschilderten 
Gesundheitsbeschwerden und Elektrosmog als plausibel, bei den 
übrigen wurde ein solcher Zusammenhang verneint. Im Vordergrund 
standen dort bisher unerkannte medizinische oder psychiatrische 
Befunde, oder es wurde keine plausible Erklärung gefunden.
Diese Resultate deuten darauf hin, dass Elektrosmog tatsächlich die 
Gesundheit oder das Wohlbefinden beeinträchtigen kann, dass er aber 
bei Weitem nicht immer die wahrscheinlichste Ursache für solche 
Symptome ist, auch wenn die betroffenen elektrosensiblen Personen 
dies vermuten oder davon überzeugt sind. Aufgrund der kleinen 
Gruppe von nur 25 untersuchten Personen zeigen diese Befunde 
allerdings lediglich eine Tendenz und können nicht als 
repräsentativ für alle elektrosensiblen Personen gelten. Die Studie 
wurde durch das BUWAL mitfinanziert.
Kasten 2
Laufend aktualisiert: 
Forschungsergebnisse zu Elektrosmog und Gesundheit
Das BUWAL veröffentlicht periodisch eine Zusammenstellung und 
Bewertung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Einfluss von 
nichtionisierender Strahlung auf die Gesundheit. In einem ersten 
Bericht („Hochfrequente Strahlung und Gesundheit“, Umweltmaterialien 
162) waren im Jahr 2003 die Resultate von 200 wissenschaftlichen 
Studien bewertet und zusammengestellt worden, die Gesundheitsrisiken 
ausgehend von hochfrequenter Strahlung (von Antennen und 
Mobiltelefonen) zum Thema haben. Diese Literaturstudie wurde nun 
durch das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität 
Basel aktualisiert. Neu wurden 24 Studien, publiziert zwischen 
Dezember 2002 und März 2004, analysiert und deren Resultate in den 
Überblick aufgenommen. Die Aktualisierung ist in einem Nachtrag zum 
ursprünglichen Bericht zusammengefasst (siehe unter Links). Der 
aktuelle Wissensstand über die gesundheitlichen Auswirkungen von 
Elektrosmog wurde mit dem neuen Nachtrag vielfältiger, aber nicht 
eindeutiger. Ganz neue gesundheitliche Effekte, die als 
wissenschaftlich gesichert gelten können, sind keine identifiziert 
worden. Einige biologische Effekte werden als "wahrscheinlich" oder 
zumindest "möglich" klassiert, wobei deren Bedeutung für die 
Gesundheit in vielen Fällen unklar ist. Somit bleiben die bisherigen 
Schlussfolgerungen unverändert: Es kann weiterhin nicht 
abschliessend beurteilt werden, ob die Immissionsgrenzwerte der NISV 
(Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung) vor 
langfristig gesundheitsschädlichen Auswirkungen genügend schützen. 
Daher ist aus wissenschaftlicher Warte weiterhin ein vorsorgender 
Umgang mit elektromagnetischer Strahlung angebracht. In der NISV 
selbst wird diesem Anliegen bereits Rechnung getragen. Im Sinne der 
Vorsorge wird die Strahlung von Antennen und anderen Anlagen an 
Orten mit empfindlicher Nutzung wesentlich strenger begrenzt als 
international üblich.
Auch weiterhin werden neu erscheinende wissenschaftliche 
Publikationen zum Thema laufend erfasst und bewertet. Kurzfassungen 
und Bewertungen einzelner Studien sind in der Datenbank ELMAR 
gespeichert und der Öffentlichkeit via Internet zugänglich. Die 
Datenbank enthält derzeit ungefähr 700 wissenschaftliche 
Publikationen. 
http://www.elmar.unibas.ch/index.html

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