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ikr: Liechtensteinische Financial Intelligence Unit zieht im Jubiläumsjahr 2011 positive Bilanz

Vaduz (ots/ikr) -

- Leiter der Stabstelle FIU Rene Brülhart tritt auf eigenen Wunsch zurück. Neuer Leiter soll noch vor der Sommerpause bestellt werden - Verdachtsmitteilungen zu 72 Prozent aufgrund der internen Compliance der Finanzintermediäre - "Arabischer Frühling" führt zu Zunahme bei Meldungen gemäss Gesetz über die Durchsetzung internationaler Sanktionen Die Financial Intelligence Unit (FIU), die liechtensteinische Meldestelle zur Bekämpfung der Geldwäscherei, stellt am Dienstag, 29. Mai 2012 den Jahresbericht 2011 vor und zieht eine positive Bilanz.

Im Berichtsjahr gingen insgesamt 289 (Vj. 328) Verdachtsmitteilungen gemäss Sorgfaltspflichtgesetz, 6 (Vj. 19) Meldungen gemäss Marktmissbrauchsgesetz sowie 74 (Vj. 3) Meldungen und Bewilligungsgesuche, gemäss Gesetz über die Durchsetzung internationaler Sanktionen, ein.

Von den insgesamt eingegangenen Verdachtsmitteilungen haben 72 Prozent ihren Ursprung in der Arbeit der internen Compliance der Finanzintermediäre.

"Das ist deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre und ein starkes Indiz für die wirksame Implementierung der Bestimmungen zur Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierungsbekämpfung am Finanzplatz Liechtenstein", sagte Rene Brülhart, Leiter der Stabstelle FIU.

Im Rahmen der Vorstellung des aktuellen Jahresberichts der FIU hat der seit 2004 als Leiter der Stabstelle amtierende Rene Brülhart seinen Rücktritt bekanntgegeben.

"Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht und ich kann meinem Nachfolger ein gut bestelltes Haus übergeben", sagte Rene Brülhart. "Dafür möchte ich allen Mitarbeitern der FIU, den politischen Verantwortungsträgern sowie den Vertretern des Finanzplatzes herzlich danken". Rene Brülhart, der seit 2010 auch Vice-Chair Egmont Group, des weltweiten Zusammenschluss der nationalen Financial Intelligence Units mit zurzeit 127 Mitgliedern ist, wird die Leitung der Stabsstelle FIU Mitte Juli an seinen Nachfolger übergeben, der spätestens bis dahin ernannt sein soll.

"Rene Brülhart hat bei der Stabstelle FIU grossartige Arbeit geleistet. Wir werden ihn vermissen. Mit seinem unermüdlichen Einsatz hat er einen entscheidenden Beitrag dafür geleistet, dass Liechtenstein heute im Bereich der Missbrauchsbekämpfung als glaubwürdiger Partner international etabliert ist", sagte Regierungschef Klaus Tschütscher. "Neben der konsequenten Aufarbeitung der prominenteren Fälle wie die Rückführung von irakischen Vermögenswerten oder die Aufdeckung des Siemens-Skandals 2006 hat sich die FIU unter der Leitung von Rene Brülhart insbesondere um die entsprechende Sensibilisierung nach innen sowie die Vernetzung nach aussen verdient gemacht", so Tschütscher weiter. Anlässlich der Jubiläumsfeier der FIU sagte August Hanning, ehemaliger Präsident des deutschen Bundesnachrichtendienstes: "Liechtenstein hat im Bereich der Geldwäschereibekämpfung einen Status erreicht, auf den man zu Recht stolz sein kann".

Trotz des im Vorjahresvergleich leichten Rückgangs bei den Verdachtsmitteilungen, liegt die Anzahl der Mitteilung immer noch um 36 Prozent über dem Durchschnitt der neun vorangehenden Jahre. Die deutliche Zunahme von 3 auf 74 Meldungen und Bewilligungsgesuchen im Bereich der internationalen Sanktionen ist auf die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem arabischen Frühling sowie auf die im Rahmen der Umsetzung der internationalen Vorgaben eingeführten Melde- und Bewilligungspflicht für Transaktion mit iranischem Bezug zurückzuführen.

"Die liechtensteinischen Massnahmen zur Missbrauchsbekämpfung haben sich 2011 besonders im Zusammenhang mit dem "arabischen Frühling" bewährt" sagte René Brülhart. "Noch sind die Fälle nicht abgeschlossen, aber schon zum jetzigen Zeitpunkt stellen wir fest, welch hohen Stellenwert die Geldwäscherei-Abwehrsysteme haben können, wenn sie richtig implementiert und international koordiniert sind."

Bei der internationalen Zusammenarbeit lag der Fokus der Stabsstelle FIU 2011 in der konkreten Fallzusammenarbeit. Die internationale Zusammenarbeit beschränkt sich jedoch nicht nur auf fallspezifischen Informationsaustausch, sondern umfasst auch einen allgemeinen Erfahrungs- und Informationsaustausch über die Mitgliedschaft in internationalen Arbeitsgruppen und Organisationen. Dazu gehörte 2011 die Mitwirkung bei den für die FIU relevanten Vorarbeiten der EU/EWR Mitgliedstaaten für den im Herbst dieses Jahres erwarteten Entwurf der 4. EU-Geldwäschereirichtlinie sowie die Mitarbeit bei der Revision der FATF-Empfehlungen zur Bekämpfung der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung.

"Die FIU hat mit ihrer konsequenten Arbeit und ihrer klaren Umsetzung neuer internationaler Standards grossen Anteil an der Stärkung unseres Finanzplatzes" sagte Regierungschef Klaus Tschütscher. "Die FIU war dabei gerade in den letzten Jahren ein wichtiger Taktgeber für unsere Reformpolitik".

Über die Stabstelle FIU: Die Stabsstelle FIU ist die zentrale Amtsstelle zur Beschaffung und Analyse von Informationen zur Erkennung von Geldwäscherei, Vortaten zur Geldwäscherei und organisierter Kriminalität oder Terrorismusfinanzierung in Liechtenstein. Die FIU hat am 1. März 2001 ihre operative Tätigkeit aufgenommen und ist ein wesentliches Element des staatlichen Regelungssystems und dient dem Schutz des Finanzplatzes Liechtenstein vor Missbrauch durch kriminelle Aktivitäten.

Kontakt:

René Brühlhart
Stabstelle Financial Intelligence Unit
Tel. +423 236 61 21

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