pafl: "Die Stille nach dem Knall" - Diskussionsveranstaltung zum Lawinenwinter 2009
Vaduz (ots)
Vaduz, 9. März (pafl) - Die Bewohner in Liechtenstein wissen nur zu gut, was überaus ergiebiger Schneefall und starker Wind bedeuten kann: Lawinengefahr. Lawinen sind in den Alpen nichts Ungewöhnliches, dennoch fürchtet man sie. Wer in eine Lawine gerät, wird leicht von Eis, Steinen, Bäumen und anderem von den Schneemassen mitgeführtem Bergschutt verletzt. Bei Staublawinen, die aus trockenem Neuschnee bestehen, droht eine weitere Gefahr: Der Verunglückte erstickt an dem feinen Pulverschnee, der beim Atmen in die Lungen dringt. Man schätzt, dass 35 Prozent der Opfer, die im freien Gelände von einer Lawine erfasst werden, sofort tot sind.
Wer überlebt, sieht sich einer dritten Bedrohung ausgesetzt: Er ist von einem Augenblick zum andern von einer Masse eingeschlossen, die hart werdendem Zement ähnelt. Unter Druck verwandelt sich Schnee in Eis, und selbst lockerer Pulverschnee kann sich in wenigen Sekunden verfestigen. Ist der Verschüttete nicht in der Lage, sich selbst zu befreien, oder sind nicht rasch genug Helfer zur Stelle, geht ihm bald der Sauerstoff aus, und er erstickt. Im Unglücksfall ist jede Minute kostbar.
Lawinengefahr ist Lebensgefahr
Die Überlebenschance eines Lawinenverschütteten hängt wesentlich von der Verschüttungstiefe und der Verschüttungsdauer ab. Die Statistiken belegen, dass nach Stillstand der Lawinen die Überlebenschance eines Verschütteten 80 Prozent beträgt. Sie vermindert sich für jede Stunde je um die Hälfte. Nach einer Stunde beträgt sie nur noch 40 Prozent, nach zwei Stunden 20 Prozent, nach drei Stunden 10 Prozent usw.
Liechtensteins Lawinen- und Sicherheitsexperten diskutieren im Rahmen einer Initiative des "Vereines Sicheres Liechtenstein" (VSL) über Prävention, Rettung, Restrisiko und Leichtsinn bei ihrem täglichen Kampf gegen den "weissen Tod". Im Rahmen der Diskussion informieren Christoph Frommelt (Rettungschef Bergrettung Liechtenstein), Alfred Vogt (Leiter Amt für Bevölkerungsschutz), Peter Lampert (Lawinendienst) und Siegfried Wolf (Landespolizei) über das richtige Verhalten abseits der Pisten, die Hintergründe der Lawineneinstufungen, Tabuzonen für Schneeschuhgeher, Skifahrer und Snowboarder und geben die richtigen Tipps, was zu tun ist, wenn tatsächlich eine Lawine abgeht.
Informationen im Überblick
"Die Stille nach dem Knall" - Diskussionsveranstaltung zum Lawinenwinter 2009 Mittwoch, 11. März 2009, 18.00 Uhr, Stöcklersaal, Gasthof "Löwen" in Vaduz Der Eintritt ist kostenlos. www.vsl.li
Kontakt:
Ressort Inneres
Markus Amann, Mitarbeiter der Regierung
Tel.: +423 236 63 06