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pafl: Brandkatastrophe vor über 2'500 Jahren in Triesen?

Vaduz (ots)

Bei Ausgrabungen kamen die Reste eines abgebrannten
urgeschichtlichen Gebäudes zutage.
Im Vorfeld des Neubaus eines
Einfamilienhauses an der St. Wolfgangstrasse öffnete eine weitere 
Notgrabung der Landesarchäologie im Februar 2008 ein neues Fenster in
die Besiedlungsgeschichte der Gemeinde Triesen. Dem Gebiet werden die
Forscher auch in den kommenden Monaten ihr besonderes Augenmerk 
schenken.
Die Erschliessung und Bebauung des Wieslands zwischen "Galga" und 
"Meierhof" wird seit fünf Jahren intensiv durch die Landesarchäologie
begleitet. Während des gesamten Februars bot die Errichtung eines 
Einfamilienhauses an der St. Wolfgangstrasse Gelegenheit für eine 
weitere erfolgreiche Grabungskampagne mit aufschlussreichen 
Erkenntnissen zur spätbronzezeitlichen und eisenzeitlichen Besiedlung
Triesens. Zu den interessantesten Befunden zählen die Überreste einer
Hütte.
Feuersbrunst in der Siedlung
Gut erkennbar waren noch die Ausmasse des Hauses mit einem 
Grundriss von 3 auf 4 Metern. Inmitten eines Lehmbodens befand sich 
eine ca. 80 mal 60 cm grosse Feuerstelle. Dieser Befund gehört zu den
am besten erhaltenen urgeschichtlichen Gebäuden des Landes. Aus den 
verkohlten Holzbalken und den verziegelten Lehmbrocken mit 
Rutenabdrücken schliesst das Team der Landesarchäologie, dass das 
Haus einem Brand zum Opfer gefallen ist. Dass auch kleine Fundstücke 
interessante Informationen in sich bergen, beweisen die Lehmknollen. 
Mit ihnen wurden die Rutenwände, der Boden und die Decke abgedichtet.
Die Entdeckung, dass einige davon mit Einstichen verziert waren, ist 
bisher einzigartig in Liechtenstein.
Eine genaue Datierung der archäologischen Befunde ist beim 
derzeitigen Auswertungsstand noch nicht möglich. Das Haus dürfte in 
der Zeit zwischen 900 und 400 vor Christus erbaut worden sein.
Die Landesarchäologie wird die Bauvorhaben im Gebiet "Galga - 
Meierhof - St. Wolfgang" weiterhin mit besonderer Sorgfalt begleiten.
Dort bietet sich die einmalige Chance, einer über mehrere 
Jahrtausende währenden Siedlungskontinuität auf die Spur zu kommen.

Kontakt:

Hochbauamt / Archäologie
Hansjörg Frommelt, Abteilungsleiter
Tel.: +423 236 75 31

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