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pafl: Joseph Beuys
Herbert Zangs: Die Fünfziger Jahre

Vaduz (ots)

Zwei Ausstellungen in Vaduz ermöglichen eine
Gegenüberstellung
Am Donnerstag, 15. November 2007,
eröffnen im Kunstmuseum Liechtenstein zwei kleine Ausstellungen zu 
Joseph Beuys und Herbert Zangs. Vor dem Hintergrund ähnlich prägender
zeithistorischer Erfahrungen stellen sie das Frühwerk der Künstler 
einander gegenüber. Der Fokus liegt dabei auf der Keimzelle des 
jeweiligen OEuvres und weniger auf den künstlerischen 
Gemeinsamkeiten.
Joseph Beuys. Die Fünfziger Jahre
Bis 1961 hatte Joseph Beuys (1921 - 1986) in einem von der 
Öffentlichkeit weitgehend unbeachteten Werk aus unzähligen 
Zeichnungen, Collagen und plastischen Arbeiten die Grundlage für 
seine plastische Theorie entwickelt. Schon während des Studiums an 
der Düsseldorfer Kunstakademie zeigte sich sein eigenwilliger Umgang 
mit klassischen Themen, von der weiblichen Figur und dem Tier bis hin
zu christlichen und mythologischen Darstellungen. Figürliches wurde 
bald mit abstrakten Formen ergänzt, Inhalte mit naturkundlichen wie 
entstehungsgeschichtlichen Aspekten verbunden und neu interpretiert. 
Wertlose, von Gebrauch oder ehemaliger Funktion gezeichnete 
Materialien untersucht er auf ihr plastisches Potential hin, um es in
zahlreichen Varianten durch die gezielte Polarisierung von offenen, 
bewegten mit definierten, statischen Formen aufzuzeigen, und zugleich
inhaltlich neue Schichten zu erschliessen.
Beispielhaft stellt diese Ausstellung sein von experimenteller 
Offenheit, Humor und spielerischem Ernst geprägtes Kreisen um das 
Wesen des Plastischen vor, das innerhalb und ausserhalb des Kontexts 
des Informel der 1950er Jahre zu überraschenden Formulierungen 
findet, die auch und gerade jenseits seiner weiteren Entwicklung 
Bestand haben.
Herbert Zangs. Die Fünfziger Jahre
Die Ausstellung stellt mit dem von der Öffentlichkeit unbemerkt 
entstandenen Frühwerk aus Objekt- und Material-Verweissungen, weissen
und polychromen Reliefbildern von Herbert Zangs (1924 - 2003) eine 
singuläre Position im Kontext des Informel der 1950er Jahre vor.
Nach einem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie und zwischen 
zahlreichen Reisen durch Europa und Nordafrika begann der Krefelder 
Künstler um 1952 Abfallmaterialien des alltäglichen Gebrauchs aus 
Handwerksbetrieben und maschineller Produktion zu sammeln und auf 
Fundstücken anzuordnen. Durch die anschliessende Übermalung mit 
weisser Farbe reduzierte er die Materialästhetik zugunsten formaler 
Eigenschaften und plastischer Prozesse des Gebrauchs, um in einem 
vereinheitlichten Gesamtgefüge das dynamische Potential von 
Materialen und Ordnungen freizulegen.
In den Reliefbildern aus aufgespritzter oder getropfter weisser 
Farbe experimentierte Zangs zunächst mit der organischen Dynamik 
fliessenden Materials, um dann mit pastos aufgetragener Farbmasse 
erneut zu einer rhythmischen Ordnung aus seriellen Strukturen 
überzugehen. Mit den Reliefs aus schwarzer Farbmasse ab 1960 endet 
das weisse Werk weitgehend, um erst Anfang der 1970er Jahre von der 
Öffentlichkeit entdeckt zu werden.
Mit diesen beiden Ausstellungen stellt das Kunstmuseum 
Liechtenstein zwei Künstler aus der Sammlung vor, deren Arbeiten es 
in ihrer unverbrauchten Frische und Offenheit immer noch zu entdecken
gilt.
Die Ausstellungen sind eine Produktion des Kunstmuseum 
Liechtenstein, kuratiert von Susannah Cremer-Bermbach.
JOSEPH BEUYS - DIE FÜNFZIGER JAHRE
HERBERT ZANGS - DIE FÜNFZIGER JAHRE
16. November 2007 - 17. Februar 2008

Kontakt:

René Schierscher,
Leiter Marketing und Kommunikation
schierscher@kunstmuseum.li

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