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pafl: "Chancengleichheit 2006": Anerkennungspreis zur Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann

Vaduz, 8. März (pafl) -

(ots)

Auszeichnung des Projektes "Familien-ManagerInnen - Unterwegs zur Anerkennung", ein Projekt der infra Informations- und Kontaktstelle für Frauen, Schaan

Am Internationalen Tag der Frau, am 8. März,
wurden die Gewinnerinnen und Gewinner des Chancengleichheitspreises 
2006 ausgezeichnet. Das Ressort für Familie und Chancengleichheit 
vergibt dieses Jahr zum siebten Mal den Anerkennungspreis 
"Chancengleichheit" zur Förderung der Gleichstellung von Frau und 
Mann. Die Ausschreibung richtet sich jeweils abwechselnd alle zwei 
Jahre an Organisationen bzw. private Initiativen/Einzelpersonen und 
an die liechtensteinischen Betriebe.
In diesem Jahr bewarben sich vier Organisationen um den 
Anerkennungspreis. Bewertet wurden schlussendlich drei Projekte. Die 
Projekteingaben mussten den formal-objektiven Kriterien - 
Zieldefinition, Zeitrahmen der Realisation, Umsetzbarkeit, 
Finanzierung, längerfristiges bzw. nachhaltiges 
Veränderungspotential, Nutzen des Projektes, Präsentation des 
Projektes - entsprechen.
1. Preisträgerin des Anerkennungspreises, mit einem zweckgebundenen 
Barpreis in der Höhe von 20'000 Franken, wurde das Projekt 
"Familien- ManagerInnen - Unterwegs zur Anerkennung" der infra 
Informations- und Kontaktstelle für Frauen in Schaan. 
Anerkennungspreise mit 3'000 Franken bzw. 2'000 Franken erhielten 
das Projekt "deine - meine = unsere Sprache", ein Projekt vom Verein 
Kindertagesstätten Liechtenstein, sowie "Chancengleichheit an der 
Hochschule", eingereicht von der Kommission für Chancengleichheit an 
der Hochschule Liechtenstein.
"FamilienmanagerInnen - Unterwegs zur Anerkennung" Die infra 
Informations- und Kontaktstelle für Frauen erhält für ihr Projekt 
"Familien-ManagerInnen - Unterwegs zur Anerkennung" von der Jury den 
1. Preis zugesprochen. Familien- und Hausarbeit ist eine wichtige 
Basis der Gesellschaft. Familien-ManagerInnen gestalten zentrale 
Lebensbereiche und erbringen Leistungen in zahlreichen Bereichen, 
ohne die das Zusammenleben nicht funktionieren würde. Es sind dies 
folgende Bereiche: Kinderbetreuung und Kindererziehung; 
Haushaltsführung; Betreuung von betagten und kranken Angehörigen; 
Nachbarschaftshilfe und ehrenamtliche Arbeit im Bereich Soziales, 
Sport und Kultur.
Beim Projekt der infra geht es darum, die Familien- und Hausarbeit 
aufzuwerten. Zu diesem Zweck soll ein Verband der Familien- 
ManagerInnen gegründet werden, der systematisch Bewusstseinsarbeit 
leistet und sich mit konkreten Massnahmen für eine Besserstellung 
der Familien-ManagerInnen einsetzt. Wesentlicher Punkt des Projektes 
ist es, die Kompetenzen aus der Haus- und Familienarbeit mit 
anerkannten Verfahren und Methoden ans Licht zu bringen, zu bewerten 
und damit für die Erwerbswelt und für die Aus- und Weiterbildung 
anrechenbar zu machen.
Regierungsrätin Rita Kieber-Beck: "Durch den interdisziplinären 
Ansatz und die vielfältigen bewusstseinsfördernden Elemente trägt 
das Projekt zur tatsächlichen Chancengleichheit von Frau und Mann 
aktiv bei." Der Nutzen des Projektes ist sehr vielseitig: Über das 
Projekt soll die Familienarbeit die gleiche Wertschätzung erfahren 
wie die bezahlte Arbeit. Die vorgeschlagenen Schritte haben eine 
nachhaltige Wirkung und sie fördern die Beteiligung beider 
Geschlechter an der Familien- und Hausarbeit. Daraus ist 
längerfristig auch ein Einfluss auf die Lebensmodelle künftiger 
Generationen zu erwarten. Gabi Jansen, Geschäftsführerin der infra: 
"Verfahren und Strukturen zur Bewertung und Anerkennung von 
Kompetenzen sind ein Kernpunkt auf dem Weg zur Anerkennung der 
Familien-ManagerInnen."
"deine - meine = unsere Sprache" Dem Projekt "deine - meine = unsere 
Sprache" sprach die Jury den 2. Rang in der Bewertung zu. Das 
Projekt umfasst die Frühförderung der deutschen Sprache bei Kindern, 
welche in den Kindertagesstätten des Vereins in Liechtenstein 
betreut werden. Daniela Meier-Wille, Geschäftsführerin des Vereins 
Kindertagesstätten Liechtenstein: "Damit Migranten-Kinder von der 
Bildung ebenso profitieren wie einheimische Kinder, damit sie Zugang 
zu Wissen über die Welt und zur Kultur haben, benötigen sie 
frühzeitig eine gezielte sprachliche Förderung in der gesprochenen 
und in der geschriebenen Zweitsprache." Das Hauptziel des Projektes 
ist es, durch die Sprachförderung die Chancengleichheit der 
Migranten-Kinder im Bildungsbereich zu erhöhen. Für die Umsetzung 
dieses Ziels sind folgende Interventionen geplant: Fachliche 
Weiterbildung für die Kleinkinderzieherinnen; Austausch mit einer 
Kindertagesstätte in der Schweiz; Erarbeitung und Umsetzung eines 
Handlungskonzeptes; Austausch und Vernetzung mit den 
Kindergärtnerinnen sowie Information und Zusammenarbeit mit den 
Erziehungsberechtigten.
"Chancengleichheit an der Hochschule" Am 12. Dezember 2003 hat der 
Fachhochschulrat eine neue Aufbauorganisation in Kraft gesetzt. 
Diese enthält folgenden Passus: "Die Frauenkommission vertritt die 
Frauenanliegen an der Hochschule und nimmt zu Frauenfragen Stellung. 
Sie arbeitet auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und 
Männern in Lehre und Forschung hin. Insbesondere berät sie die 
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule in 
Gleichstellungsfragen und kann bei Entscheidungen Antrag stellen, 
wenn Frauenanliegen betroffen sind. Die Frauenkommission setzt sich 
zusammen aus je einer Vertreterin der Fachbereiche sowie der 
Verwaltung." Die Zielsetzungen des Projekts verfolgen in einem 
ersten Schritt vor allem den Aufbau von Strukturen und 
Rahmenbedingungen, welche für die Gleichstellungsarbeit notwendig 
sind. In einer zweiten Phase soll der Fokus vor allem auf Projekte 
zur Förderung der Gleichstellung gerichtet werden. Petra 
Brunhart-Eichele, Mitglied der Kommission für Chancengleichheit an 
der Hochschule Liechtenstein: "Die Erhöhung des Frauenanteils in der 
Lehre wird sich unter anderem auch auf die Studierenden auswirken, 
welche als zukünftige Führungskräfte und Entscheidungsträger das 
Thema Chancengleichheit sensibilisiert angehen werden." Dem Projekt 
der Hochschule hat die Jury den 3. Preis zugesprochen.
Die Regierung steht mit dem Anerkennungspreis aktiv für die 
Gleichstellung von Frau und Mann ein und leistet damit einen Beitrag 
zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Chancengleichheit 
von Frauen und Männern.
Nächstes Jahr wird der Anerkennungspreis wieder an den frauen- und 
familienfreundlichsten Betrieb in Liechtenstein vergeben.

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