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pafl: Von der Migration zur Integration

Vaduz, 23. Oktober (pafl) -

(ots)

Das Kunstmuseum Liechtenstein lädt zu einem internationalen Symposium am Freitag, 24. Oktober 2003

Im Rahmen der Ausstellung «Migration»
findet am Freitag im Kunstmuseum Liechtenstein ein Symposium statt, 
bei dem verschiedene Aspekte der Migration im Alpenrheintal 
präsentiert und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist öffentlich, 
der Eintritt ist frei.
Migration ist kein neues Phänomen. Völkerwanderungen gab es schon 
immer und gibt es immer noch - ausgelöst durch Naturkatastrophen, 
Krieg, Hunger oder politische Unterdrückung. Migration wird aber 
auch hervorgerufen durch wirtschaftlichen Strukturwandel. Der 
Globalisierungsschub der vergangenen Jahrzehnte und das Ende des 
Kalten Krieges haben zu tief greifenden Veränderungen geführt.
Von der Auswanderung zur Einwanderung
Die Entwicklung im Alpenrheintal zeigt diese Veränderungen 
beispielhaft auf: Vor allem im 19. Jahrhundert waren Tausende 
gezwungen, die Region aus wirtschaftlicher Not zu verlassen und 
auszuwandern. In den letzten Jahrzehnten ist das Rheintal dank 
seiner wirtschaftlichen Entwicklung und seiner hohen Lebensqualität 
zum Anziehungspunkt für Einwanderer geworden.
Das Symposium will diese Entwicklung deutlich machen. Es beginnt mit 
einem Vortrag von Norbert Jansen über die Auswanderung nach Amerika 
im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Anschliessend stellen die 
beiden Historikerinnen Claudia Heeb-Fleck und Veronika Marxer die 
Ergebnisse ihrer Nationalfondsstudie vor, die sich mit der 
Entstehung und den Zielsetzungen der liechtensteinischen 
Ausländerpolitik und deren Auswirkungen auf die ausländischen 
Arbeitskräfte in den Jahren 1945 bis 1981 auseinandersetzt.
Blick in die Region ...
Eine Ausweitung des Blickwinkels bringen Vera Indermaur von der 
Kantonalen Fachstelle für Statistik in St. Gallen und August Gächter 
vom Zentrum für Soziale Innovation in Wien. Sie stellen den Bezug 
zum St. Galler Rheintal und zu Vorarlberg her und präsentieren 
prägnante Beispiele, an denen der durch die Migration ausgelöste 
gesellschaftspolitische Wandel sichtbar wird.
... und in die Welt
Der Migrationsforscher Professor Rainer Münz (Wien) stellt als 
letzter Referent das Migrationsphänomen in einen globalen 
Zusammenhang. Es gibt heute Millionen von Menschen, die auf der 
Wanderschaft sind - vertrieben durch Kriege, Hunger, soziale 
Umwälzungen, Armut. Allein das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten 
Nationen (UNHCR) kümmerte sich im Jahr 2000 weltweit um über 22 
Millionen Flüchtlinge. Dazu kommen Millionen von - legalen und 
Illegalen - Wanderarbeitern, die überall auf der Welt unterwegs 
sind.
Migration und Integration
Die weltweite Migration hat ein enormes Ausmass erreicht, und die 
Integration dieser Menschen auf Wanderschaft stellt heute zweifellos 
die grösste Herausforderung für die Gesellschaft des 21. 
Jahrhunderts dar. In einer abschliessenden Podiumsdiskussion geht es 
deshalb um das Thema «Migration und Integration». Unter der Leitung 
von Professor Rainer Münz diskutieren Experten aus verschiedenen 
Wissensgebieten. Es sind Prof. Dr. Martin Boesch, Leiter der 
Forschungsstelle für Wirtschaftsgeographie und Raumordnungspolitik 
an der Universität St. Gallen, Friedrich Schindegger vom 
Österreichischen Institut für Raumplanung in Wien, Rektor Klaus 
Näscher von der Fachhochschule Liechtenstein sowie der Künstler 
Marcel Odenbach, der in Köln und Kumasi (Ghana) arbeitet und in der 
derzeitigen Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein mit einer 
Videoinstallation vertreten ist.
Zum Programm des Symposiums Migration gehören auch eine Führung 
durch die Ausstellung «Migration» sowie Lesungen aus Briefen und 
literarischen Texten von Emigrantinnen und Emigranten. Sie werden 
von Ingo und Eveline Ospelt-Ratering vorgetragen.
Das Symposium dauert von 10.00 bis 18.00 Uhr und ist für jedermann 
zugänglich. Es wird kein Eintritt erhoben.

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