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Das Liechtensteinische Landesmuseum: Ein Ort zur Bewahrung kultureller Werte

Vaduz (ots)

Die Aufgabenstellung des 1998 international
ausgeschriebenen Wettbewerbes hatte zum Ziel, eine sowohl bauliche
als auch organisatorische Lösung für die Neuerrichtung des
Liechtensteinischen Landesmuseums zu erarbeiten. Damit wird
gleichzeitig der erste Baustein des neu zu konzipierenden Vaduzer
Regierungsviertels realisiert. Die bauliche Umsetzung des
erstrangierten Projektes des Architekturbüros Brunhart Brunner Kranz
aus Balzers (Liechtenstein) begann im Jahr 1999, die Eröffnung ist
für den Herbst des Jahres 2003 vorgesehen. Von aussen her sind die
Baumassnahmen weitgehend abgeschlossen, der Innenausbau ist in vollem
Gange.
Das neue Landesmuseum wird zukünftig 3 Gebäudeteile umfassen.
Dabei handelt es sich um die beiden historisch bedeutsamen Altbauten
- das ehemalige Landesmuseum und das Haus des Landesverwesers - und
um einen in den steilen Schlosshang hinein gebauten Erweiterungsbau.
Die Altbauten konnten, obwohl in ihrer Substanz stark beschädigt,
statisch erfolgreich konsolidiert werden und auf sanfte und den
Bestand schonende Weise renoviert werden. Dabei mussten Aspekte der
Denkmalpflege in Einklang gebracht werden mit den Anforderungen eines
modernen Museumsbetriebes. Beim sogenannte Verweserhaus war es
weitgehend möglich, eine Strategie der Instandsetzung zu verfolgen.
Der Zustand des Gebäudes des früheren Landesmuseums hat es
erforderlich gemacht, sowohl für das Äussere als auch das Innere eine
in wichtigen Teilen neue gestalterische Fassung zu formulieren. Der
Einsatz historischer handwerklicher Techniken bei beiden Altbauten
trägt massgeblich dazu bei, den Denkmalwert auch für eine breite
Öffentlichkeit wieder stärker erlebbar zu machen. Er soll es den
Häusern ermöglichen, wieder in Würde altern zu können.
Der gleichermassen expressiv wie selbstverständlich wirkende
Erweiterungsbau ist dank des gewählten statisch-konstruktiven Systems
in der Lage, den steilen Hang abzustützen. Er stellt damit sowohl
faktisch als auch visuell einen Schutz für die beiden alten Häuser
dar. Nach aussen artikuliert er sich durch seine Zugehörigkeit zum
System der in der Nachbarschaft bereits vorhandenen, parallel zum
Hang laufenden Stützmauern. Versinnbildlicht wird dieses
Selbstverständnis mit dem Material Bruchstein, das beim Ausheben der
Baugrube an Ort und Stelle gewonnen und zur Konstruktion der Fassaden
wieder neu aufgeschichtet wurde. Im Kontrast zu den beiden Altbauten,
wo sich alles Neue behutsam und zurückhaltend einfügt, ist das
höhlenartige Innere des Erweiterungsbaues mit seinen grau verputzten
Wänden und Decken und einem ebenfalls grauen Terrazzoboden modern und
abstrakt konzipiert.
Die vom neuen Liechtensteinischen Landesmuseum formulierte
Gebäudekonstellation bemüht sich unter dem bewussten Verzicht auf
alles offenkundig Absichtsvolle um ein möglichst grosses Mass an
Authentizität. Sie versucht, für das historische Zentrum von Vaduz
eine Identität stiftende Funktion dadurch auszuüben, dass es auf
einer städtebaulichen und architektonischen Ebene das wieder
aufgreift, was zwangsläufig die eigentliche Hauptaufgabe eines
Landesmuseums darstellen muss: Ein Ort für die Bewahrung kultureller
Werte zu sein.

Kontakt:

Presse- und Informationsamtes
des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236'67'22
Fax +423/236'64'60
Internet: http://www.presseamt.li

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