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Internationaler Tag der Frau am 8. März

Vaduz (ots)

Der 8. März wird weltweit als Tag der Frau begangen.
Die Ursprünge reichen zurück auf die Ereignisse während des Ersten
Weltkrieges, als russische Frauen unter dem Motto «Brot und Frieden»
streikten und schliesslich das Stimm- und Wahlrecht erhielten. Nach
dem gregorianischen Kalender fiel dieser Streik auf den 8. März.
Seither gilt dieses Datum als Internationaler Tag der Frau.
Feierlichkeiten in Liechtenstein
Die Regierung hat auch dieses Jahr den Tag der Frau als Anlass
genommen, den jährlich ausgeschriebenen Chancengleichheitspreis an
die Gewinner zu verleihen. Das ausgezeichnete Projekt wird im
Anschluss an die Preisverleihung in den Medien ausführlich
vorgestellt werden. Der Chancengleichheitspreis wird heute zum
dritten Mal vergeben. Im vergangenen Jahr wurde der
Chancengleichheitspreis für das Projekt «Jungunternehmerinnen und
Wirtschaftsfrauen» verliehen. Die erstmalige Verleihung des Preises
im Jahr 2000 erging zugunsten eines Integrationsprojektes für
Migrantinnen.
Mit «Madame GENofEVA» veranstaltet das Gleichstellungsbüro der
Regierung zusammen mit dem Frauennetz Liechtenstein einen Auftritt in
besonderer Gestalt: In Form einer Bühnenperformance werden fünf
Frauen ihre Forschungsarbeit nach Kraftquellen und
Überlebensstrategien für Frauen präsentieren. Die Bevölkerung ist zu
dieser Veranstaltung am 8. März um 20.09 Uhr im TaK herzlich
eingeladen. Anmeldungen werden unter Tel. +423/237'59'69, Fax
+423/237'59'61 oder E-Mail:  vorverkauf@tak.li entgegen genommen.
Gleichstellung in Liechtenstein
Gewalt gegen Frauen, Vereinbarkeit von Familie und Erwerb, Männer
im Gleichstellungsprozess sowie Vertretung von Frauen in politischen
Gremien sind die Schwerpunkte der Gleichstellungsarbeit der Regierung
für das Jahr 2002:
Gewalt gegen Frauen - Interreg-Projekt «Grenzen überschreiten -
Grenzen setzen»
Dieses Projekt umfasst die grenzüberschreitende Datenerhebung zu
häuslicher Gewalt, die Verbreitung von fundiertem Wissen über
Ursachen, Erscheinungsformen und Folgen von Gewalt an Frauen in Ehe
und Partnerschaft, die grenzüberschreitende Aufklärung und
Sensibilisierung durch Informationsvermittlung, der Abbau von Mythen,
die Vermittlung von Handlungsbereitschaft und Handlungskompetenz
durch Kommunikation, Kooperation, Prävention, soziale Aufmerksamkeit
und adäquate Hilfeleistung. An diesem Interreg-Projekt beteiligen
sich das Land Vorarlberg und Liechtenstein.
Männer im Gleichstellungsprozess
Die Projektgruppe «MannsBilder» entwickelte Umsetzungsbeispiele
für die Themenbereiche Familienarbeit - Vereinbarkeit von Familie und
Erwerb, Rollenbilder, Gesundheit und Spiritualität. Repräsentiert
wird die Projektgruppe durch die Aids-Hilfe, die Erwachsenenbildung,
das Haus Gutenberg, das Netzwerk, die Landesverwaltung und einem
Vertreter aus der freien Wirtschaft. Das Gleichstellungsbüro fungiert
als Koordinations- und Administrationsstelle der Gruppe. Weitere
Informationen und Veranstaltungshinweise unter diesem Projekt finden
sich unter www.mannsbilder.li
2. Liechtensteinischer Frauenkongress
Am 26. Oktober 2002 findet der 2. Liechtensteinische
Frauenkongress statt. Der Kongress wird vom Gleichstellungsbüro der
Regierung und dem Frauennetz organisiert und befasst sich mit den
Themen Arbeit und Vereinbarkeit von Familie und Erwerb.
Vertretung von Frauen in politischen Gremien - Mentoring für
Frauen
Ziel dieses Projekts ist es, den Frauenanteil in den politischen
Gremien zu erhöhen. Das Programm richtet sich an politisch
interessierte Frauen, die in der Vorwahlzeit, Wahl- und Nachwahlzeit
durch Mentorinnen oder Mentoren begleitet werden sollen.
Kinderhort der Landesverwaltung
Seit Anfang 2002 können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit
einem sicheren Hortplatz rechnen. Die Landesverwaltung realisierte in
Kooperation mit dem Verein Kindertagesstätten Liechtenstein einen
Kinderhort.
Aktionsplattform von Peking
Um die tatsächliche Gleichstellung von Frau und Mann zu fördern,
ist eine Reihe von Massnahmen in unterschiedlichen Bereichen
notwendig. Die liechtensteinische Gleichstellungspolitik orientiert
sich dabei an den zwölf Themen der in Peking im Jahr 1995
verabschiedeten Aktionsplattform, an deren Erarbeitung sich
Liechtenstein aktiv beteiligte. Diese zwölf Bereiche sind: Die
Grundrechte der Frauen, Gewalt gegen Frauen, Frauen und bewaffnete
Konflikte, Frauen in der Wirtschaft, Frauen in Macht- und
Entscheidungspositionen, institutionelle Mechanismen zur
Frauenförderung, Frauen und Armut, Bildung und Ausbildung der Frauen,
Frauen und Gesundheit, Frauen und Medien, Frauen und Umwelt sowie die
Gruppe der Mädchen.
Internationale Achtung der Rechte der Frauen
Die Charta der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1945 war die erste
internationale Übereinkunft, in welcher die Gleichheit der
Geschlechter als fundamentales Menschenrecht proklamiert wurde. Mehr
als dreissig Jahr später wurde das Übereinkommen zur Beseitigung
jeder Form von Diskriminierungen der Frau (Frauenrechtskonvention)
abgeschlossen. Liechtenstein ist seit dem 21. Januar 1996
Vertragspartei der Frauenrechtskonvention und verpflichtet sich damit
mit den anderen 167 Vertragsparteien völkerrechtsverbindlich,
Massnahmen auf politischem, sozialem, wirtschaftlichem und
kulturellem Gebiet zu treffen, welche die gleichberechtigte Ausübung
der Menschenrechte und Grundfreiheiten von Frauen gewährleisten. Ein
weiterer Meilenstein wurde mit der Verabschiedung des
Fakultativprotokolls vom 6. Oktober 1999 zur Frauenrechtskonvention
geschaffen. Liechtenstein ist seit dem 24. Januar 2002 Vertragspartei
dieses Protokolls. Es beinhaltet ein Individualbeschwerdeverfahren,
welches Einzelpersonen oder Personengruppen erlaubt, nach
innerstaatlichem Rechtsmittelzug beim zuständigen internationalen
Expertenausschuss Verletzungen der durch die Frauenrechtskonvention
garantieren Rechte einzuklagen. Mit dem Protokoll wurde ausserdem ein
Untersuchungsverfahren eingeführt. Damit ist es dem erwähnten
Ausschuss möglich, schwere oder systematische Verletzungen der
garantierten Rechte - unter Umständen in Rahmen eines Besuchs im
betroffenen Staat - zu untersuchen, wenn auch nur unter Zustimmung
des betroffenen Staates.
Frauen in Afghanistan
Die Einhaltung des Prinzips der Gleichheit der Geschlechter und
das Verbot von Diskriminierungen gegenüber Frauen ist trotz
internationalen Übereinkünften nicht überall durchgesetzt. Gerade in
Afghanistan sind Frauen und Mädchen Opfer des langandauernden
Konfliktes geworden. Vor diesem Hintergrund widmen die Vereinten
Nationen den Tag der Frau den Frauen und Mädchen in Afghanistan und
insbesondere ihrer Rolle bei der Schaffung eines dauerhaften
Friedens.

Kontakt:

Presse- und Informationsamt
des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236'67'22
Fax +423/236'64'60
Internet: www.presseamt.li
Nr. 106

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