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BFS: Studierende an den Schweizer Hochschulen im Wintersemester 2004/05 Hohe Übertrittsquote ins Masterstudium

(ots)

Studierende an den Schweizer Hochschulen im Wintersemester 2004/05

Hohe Übertrittsquote ins Masterstudium
Im Wintersemester 2004/05 waren an den Schweizer Hochschulen 160'000 
Studierende immatrikuliert, 7000 Personen mehr als im Vorjahr 
(+4,7%). Diese Zunahme ist gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) 
hauptsächlich auf die Eingliederung der Ausbildungsgänge für 
Lehrkräfte in die Pädagogischen Hochschulen zurückzuführen. An den 
universitären Hochschulen nimmt die «Bologna-Reform» Gestalt an: 
Nahezu die Hälfte aller Studienanfänger besucht einen 
Bachelorstudiengang. Die meisten der rund 1000 Personen, die 2004 
ein Bachelordiplom erworben haben, setzen ihr Studium auf 
Masterstufe fort. Die Fachhochschulen stellen ihr Studienangebot im 
Herbst 2005 auf das «Bologna-System» um. Die Gesamtzahl der 
Studierenden an den universitären Hochschulen (UH) hat sich kaum 
verändert. 2004/2005 beträgt sie 111'000. Die Universität Luzern 
befindet sich mit einer Zunahme um 350 Studierende (+31%) weiterhin 
in einem Wachstumsprozess, der auf die Eröffnung einer 
Rechtsfakultät im Jahr 2001 und den Ausbau des Studienangebotes in 
den Sozialwissenschaften zurückzuführen ist. An den übrigen UH 
schwankt die Entwicklung zwischen einer Zunahme von 6 Prozent 
(Universitäten Basel, Bern und der italienischen Schweiz) und einer 
Abnahme von 6 Prozent (Universität St. Gallen). Universitäre 
Hochschulen: die Bologna-Reform nimmt Gestalt an Die Umsetzung der 
1999 von den europäischen Bildungsministern vereinbarten 
«Deklaration von Bologna» entfaltet an den UH zunehmend 
Breitenwirkung: Die Zahl der Studierenden in den neu geschaffenen 
Bachelor- und den darauf aufbauenden Masterstudiengängen hat sich 
gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt. Zur Zeit streben an den UH 
rund 22'000 Personen einen Bachelor, 4000 Personen einen Master und 
63'000 Personen ein herkömmliches Lizentiat bzw. Diplom an. Die 
Wirtschaftswissenschaften, die Technischen Wissenschaften sowie die 
Exakten und Naturwissenschaften haben in der «Bologna-Reform» das 
höchste Tempo angeschlagen. Über alle UH hinweg betrachtet, 
schrieben sich in diesen Fachbereichen im Wintersemester 2004/05 
ungefähr 80 Prozent aller Studienanfänger in einem Bachelorstudium 
ein. In den Geistes- und Sozialwissenschaften steht die grosse Wende 
noch bevor; aktuell besuchen nur 18 Prozent aller Studienanfänger 
einen Bachelorstudiengang. Bei der Implementation der 
«Bologna-Reform» haben vor allem UH mit einem vergleichsweise 
spezialisierten Studienangebot eine Vorreiterrolle eingenommen. 
Berücksichtigt man alle Studierenden der 1. und 2. Stufe (Bachelor, 
Master, Lizentiat/Diplom), so weisen die Universität Luzern (90%), 
die Universität St. Gallen (80%) und die ETH Lausanne (79%) die 
grössten Anteile an Personen in gestuften Studiengängen (Bachelor 
und Master) aus. Unter den UH mit einem traditionell sehr breiten 
Fächerangebot sind die Universitäten Freiburg (49%) und Basel (39%) 
am weitesten fortgeschritten. Die ersten Bachelorstudiengänge 
starteten in der Schweiz im Wintersemester 2001/02. Nach Ablauf der 
Mindeststudiendauer von drei Jahren verteilten die UH 2004 erstmals 
eine grössere Anzahl Bachelordiplome (1057), die mehrheitlich an 
Studierende der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften gingen. Der 
grösste Teil der Absolventen (88%) führt das Studium unmittelbar auf 
Masterstufe weiter. In den Rechtswissenschaften beträgt die 
Übertrittsquote nahezu 100 Prozent, in den Wirtschaftswissenschaften 
80 Prozent. Diese Zahlen sind allerdings insofern mit Vorsicht zu 
geniessen, als ungefähr die Hälfte der Bachelorabsolventen ihr 
Studium noch im «alten» System aufgenommen haben. Ob die kommenden 
Abschlussjahrgänge ihr Verhalten übernehmen werden, muss offen 
bleiben. Fachhochschulen: Stagnation in den technischen 
Studiengängen Die Fachhochschulen zählten im Wintersemester 2004/05 
rund 49'000 Studierende, was eine Zunahme von 13 Prozent im 
Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies ist hauptsächlich dem Transfer 
der Ausbildung der zukünftigen Vorschul- und Primarlehrkräfte in die 
Pädagogischen Hochschulen zuzuschreiben, die zwischen 2003 und 2004 
eine Zunahme von 38 Prozent verzeichnen. Die HES-SO/S2 ist mit neu 
10'900 Studierenden die grösste FH der Schweiz. Mit einem Wachstum 
von fast 18 Prozent führt sie die Integration des Gesundheits- und 
Sozialbereichs (HES-S2) weiter. Die Zunahme um 42 Prozent an der 
Scuola Universitaria Professionale della Svizzera Italiana (SUPSI) 
ist auf die Integration der Fernfachhochschule Brig im Jahr 2004 
zurückzuführen. An den übrigen FH bewegt sich die Zunahme der 
Studierenden zwischen 9,4 Prozent (Zürcher Fachhochschule) und 4 
Prozent (Berner Fachhochschule). Was die Fachbereiche der FH 
betrifft, verzeichnen ausser denen der Gesundheit, der Sozialen 
Arbeit und der Lehrkräfteausbildung vor allem die Bereiche «Chemie 
und Life Sciences» (+10%) sowie Architektur, Bau- und Planungswesen 
(+9%) eine starke Zunahme, während die technischen Studiengänge mit 
2 Prozent kein nennenswertes Wachstum vorweisen können. Auch 
hinsichtlich der Zahl der Eintritte ins Diplomstudium stellen sie 
den einzigen grösseren Fachbereich dar, der einen spürbaren Einbruch 
(-11%) verbuchen muss, während die Gesamtzahl der Eintritte an den 
FH gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent gestiegen ist.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle
Auskunft:
Philipp Dubach, BFS, Sektion Hochschulwesen, Tel.: 032 713 69 56
Stéphane Cappelli, BFS, Sektion Hochschulwesen, Tel.: 032 713 65 99
Neuerscheinung:
«Bologna-Barometer»: Die Einführung gestufter Studiengänge an den 
Schweizer Hochschulen, Bestellnummer: 695-0500. Preis: Gratis
Studierende an den universitären Hochschulen, Bestellnummer: 119-
0400. Preis: Fr. 6.--, erscheint im Juni 2005
Studierende an den Fachhochschulen, Bestellnummer: 285-0500. Preis: 
Fr. 6.--, erscheint im Juni 2005
Basisdaten der Studierenden an den universitären Hochschulen und 
Fachhochschulen: 
www.education-stat.admin.ch >> Bildungsstufen >> Tertiär: 
Hochschulen >> Studierende
Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46
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