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BFS: Beschäftigungsbarometer im 3. Quartal 2003 Beschäftigungsrückgang hält weiter an

(ots)

Beschäftigungsbarometer im 3. Quartal 2003

Beschäftigungsrückgang hält weiter an
Die Indikatoren des vom Bundesamt für Statistik (BFS) 
vierteljährlich veröffentlichten Beschäftigungsbarometers zeigen 
einen Abwärtstrend auf dem Schweizer Arbeitsmarkt. Im Vergleich zum 
Vorjahr nahm im 3. Quartal 2003 die Anzahl Erwerbstätiger um 0,6% 
und jene der Beschäftigten um 1,1% ab. Dabei ist es zu einem 
empfindlichen Rückschlag bei den Vollzeitbeschäftigten gekommen (- 
2,7%), der durch eine erneute Zunahme der Teilzeitbeschäftigten 
(+2,8%) nicht wettgemacht werden konnte. Aussichtsbeurteilungsziffer 
und Index der offenen Stellen liegen beträchtlich tiefer als im 
Vorjahresquartal. Am Ende des 3. Quartals 2003 waren in der Schweiz 
gemäss den Zahlen der Erwerbstätigenstatistik (ETS, revidierte 
Zahlen) 4,190 Mio. Personen erwerbstätig. Das entspricht einer 
Abnahme um 0,6% innert Jahresfrist. Dieser Rückgang ist nur bei den 
Männern festzustellen (- 1,0%), während die Zahl erwerbstätiger 
Frauen stabil geblieben ist Weniger Stellen sowohl im 2. als auch im 
3. Sektor Die Beschäftigungsstatistik (BESTA; revidierte Zahlen) 
weist zwischen dem 3. Quartal 2002 und dem 3. Quartal 2003 einen 
Beschäftigungsrückgang von 1,1% aus. Der 2. Sektor (-2,6%) war 
wiederum stärker von der Beschäftigungsabnahme betroffen als der 3. 
Sektor (-0,6%). Noch keine Trendwende in Sicht Die in die nahe 
Zukunft gerichteten Indikatoren der BESTA deuten auf eine 
Verschlechterung der Arbeitsmarktlage hin: Der revidierte Index der 
offenen Stellen (neue Basis: 2. Quartal 2003 = 100) sank im 
Vergleich zum Vorjahr um 35,0%. Auch die Aussichtsbeurteilungsziffer 
lag mit 115 Punkten unter dem Wert des Vorjahres (117). Weniger 
erwerbstätige Männer Laut den revidierten Ergebnissen der 
Erwerbstätigenstatistik (ETS) zählte die Schweiz Ende des 3. 
Quartals 2003 insgesamt 4,190 Mio. Erwerbstätige. In dieser Zahl 
sind alle Personen enthalten, die mindestens eine Stunde pro Woche 
einer Erwerbsarbeit nachgehen (Definition des Internationalen 
Arbeitsamtes). Verglichen mit dem 3. Quartal 2002 hat sich die Zahl 
der Erwerbstätigen um 0,6% verringert. Diese Entwicklung ist auf die 
deutliche Abschwächung der Anzahl Männer unter den Erwerbstätigen 
(-1,0%, neuer Stand: 2,314 Mio.) zurückzuführen. Die Zahl der 
erwerbstätigen Frauen ist hingegen stabil geblieben (1,875 Mio.) 
Verglichen mit dem entsprechenden Vorjahresquartal gab sowohl die 
Anzahl Erwerbstätiger ausländischer Nationalität (-0,8%; Stand: 
1,052 Mio.) als auch jene der Schweizer (-0,5%; 3,138 Mio.) nach. 
Bei den Ausländern variiert die Entwicklung je nach 
Aufenthaltsbewilligung: Rückläufig war sowohl die Zahl der 
erwerbstätigen Niedergelassenen (Ausweis C; -2,7%) als auch jene der 
Ausländer in der Kategorie „andere“ (mehrheitlich erwerbstätige 
Asylsuchende; -7,7%). Umgekehrt legten die Grenzgänger oder die 
erwerbstätigen Aufenthalter (Ausweis B) um 3,9% bzw. 0,8% zu. Die 
massive Zunahme der Kurzzeitaufenthalter (+48,3%) lässt sich wie in 
den vergangenen fünf Quartalen grösstenteils durch das Inkrafttreten 
des „Bilateralen Abkommens über den freien Personenverkehr zwischen 
der Schweiz und de EU“ vom 1. Juni 2002 erklären. Seither werden 
anstatt der Saisonnierbewilligungen meistens 
Kurzaufenthaltsbewilligungen ausgestellt. Differenzen zwischen den 
Daten der Erwerbstätigenstatistik und der Beschäftigungsstatistik Im 
3. Quartal 2003 wies die ETS einen Rückgang der Erwerbstätigen von 
0,6% aus, während die BESTA von einem Beschäftigungsrückgang von 
1,1% ausging. Dieser Unterschied ist auf methodische Unterschiede 
zurückzuführen. Die Unternehmensbefragungen (z.B. die BESTA) 
erfassen lediglich die üblichen Beschäftigungsformen. Im Gegensatz 
dazu decken die Haushaltserhebungen (z.B. die Schweizerische 
Arbeitskräfteerhebung SAKE, welche die Hauptquelle der ETS 
darstellt) auch atypische Beschäftigungsformen ab wie z.B. gewisse 
Gelegenheitsarbeiten mit geringer Stundenzahl oder Aktivitäten im 
Rahmen der Schattenwirtschaft. Diese atypischen Beschäftigungsformen 
sind einer antizyklischen Entwicklung unterworfen, d.h. sie breiten 
sich dann aus, wenn sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt 
verschlechtert (Zeitraum 1991-1997 sowie heutige Situation), und 
gehen umgekehrt in Zeiten des Wiederaufschwungs zurück (Periode 
1998- 2001). In der Folge zeichnete die BESTA für die Periode 
1991-1998 ein pessimistischeres Bild als die ETS; dagegen übertraf 
sie diese in den Jahren 1999-2000, um sich 2001 wieder hinter ihr 
einzureihen. Vollzeitäquivalente zeigen: Starker 
Beschäftigungsrückgang in beiden Sektoren Im 3. Quartal waren gemäss 
Beschäftigungsstatistik (BESTA, revidierte Daten) im sekundären und 
tertiären Sektor 3,636 Mio. Stellen besetzt. Das sind rund 41'700 
Stellen (-1,1%) weniger als ein Jahr zuvor. Im 2. Sektor schrumpfte 
die Beschäftigung um 2,6% (- 26'600 Beschäftigte), im 3. Sektor um 
0,6% (-15'100 Beschäftigte). In Vollzeitäquivalenten beträgt der 
Beschäftigungsrückgang im sekundären Sektor 2,8% (-26'900) und im 3. 
Sektor 1,3% (-27'700). Gesamtschweizerisch ist eine Abnahme von 1,7% 
(-54'700) Vollzeitäquivalenten zu verbuchen, denn wie schon in den 
letzten fünf Quartalen können die zusätzlich geschaffenen 
Teilzeitstellen (+29'300; +2,8%) den Abbau von 71'000 
Vollzeitstellen (-2,7%) nicht kompensieren. Nur wenige 
Industriebranchen mit Beschäftigungswachstum Da 21 Branchen des 
sekundären Sektors insgesamt 28'000 Stellen einbüssten und nur 4 
kleine Branchen ein leichtes Beschäftigungswachstum verbuchen 
konnten, wies der 2. Sektor im Vorjahresvergleich einen 
Beschäftigungsrückgang von 2,6%(-26'600) aus. Am meisten Stellen 
gingen im Maschinenbau (-5400; -5,1%), im Baugewerbe (-2900; -1,0%) 
und bei der „Herstellung von medizinischen Geräten, 
Präzisionsinstrumenten und Uhren“ (-2600; -3,4%) verloren. Die 
Chemiebranche, die vor Jahresfrist noch einen Höhepunkt von 65'800 
Beschäftigten erlangt hatte, büsste nun 1300 Stellen ein (- 2,0%). 
Weil im 2. Sektor immer noch zu 88,4% vollzeit gearbeitet wird, 
liegt der Beschäftigungsrückgang in Vollzeitäquivalenten (-26'900; - 
2,8%) auf demselben Niveau wie derjenige in Vollzeitstellen (- 
26'500; -3,0%). Immer mehr Beschäftigte im Unterrichtswesen Auch im 
tertiären Sektor hat sich die Beschäftigungssituation 
verschlechtert: Nur in jeder dritten Branche wurden mehr 
Beschäftigte als ein Jahr zuvor gemeldet. Insgesamt gingen im 3. 
Sektor 15'100 Stellen verloren (-0,6%). Deutlich am meisten 
Stellenverluste erlitten die Erbringer von Dienstleistungen für 
Unternehmen (-11'000; -3,3%), gefolgt von dem sich seit fast zwei 
Jahren negativ entwickelnden Gastgewerbe (-7800; -3,5%). Aber auch 
im Grosshandel (-6200; -3,3%), im Kreditgewerbe (-5600; -4,3%) und 
bei den Informatikdiensten (-5200; -7,8%) entwickelte sich die 
Beschäftigung weiterhin negativ. Einen massiven Stellenzuwachs 
wiesen das Gesundheits- und Sozialwesen (+13'700; +3,4%) sowie das 
Unterrichtswesen (+8100; +3,4%) aus. Weil im 3. Sektor 36,4% der 
Beschäftigten Teilzeit arbeiten, ist die Abbildung der 
Arbeitsmarktlage mittels Vollzeitäquivalenten hier besonders 
aufschlussreich: Innert Jahresfrist nahm die Anzahl Vollzeitstellen 
im tertiären Sektor um 2,6% (-44'500) ab, während die Anzahl 
Teilzeitstellen um 3,1% (+29'400) angestiegen ist. Umgerechnet in 
Vollzeitäquivalente bedeutet dies, dass die Beschäftigung im 3. 
Sektor um 1,3% (-27'700) abgenommen hat. Beschäftigungsrückgang in 
allen Grossregionen der Schweiz Den revidierten Daten zufolge 
mussten alle sieben Grossregionen im Vorjahresvergleich einen 
Beschäftigungsrückgang hinnehmen. Die Nordwestschweiz war mit einer 
Einbusse von 11'000 Stellen (-2,1%) - verursacht durch eine massive 
Abnahme im 2. Sektor (-8200 Beschäftigte; -5,1%) - am stärksten 
betroffen. Des weiteren schrumpfte die Beschäftigung in der 
Zentralschweiz um 1,6%, in Zürich und der Genferseeregion um jeweils 
1,3%, im Tessin um 0,9%, in der Ostschweiz um 0,5% und im Espace 
Mittelland um 0,4%. Auch bezüglich Grossregionen kann die 
Beschäftigungssituation mittels Vollzeitäquivalenten differenzierter 
abgebildet werden: Beispielsweise wurden im Espace Mittelland sowohl 
überdurchschnittlich viele Vollzeitstellen abgebaut (-3,4%) als auch 
überdurchschnittlich viele Teilzeitstellen neu geschaffen (+6,3%). 
Die Vollzeitäquivalente zeigen auf, dass trotz einer relativ 
geringen Abnahme von 0,4% im Espace Mittelland dessen 
Beschäftigungsvolumen um 1,8% abgenommen hat. Aussichten auf dem 
Arbeitsmarkt bleiben schlecht Die in die nahe Zukunft gerichteten 
Indikatoren des Beschäftigungsbarometers lassen momentan keine 
Verbesserung der Beschäftigungssituation erwarten. Die 
Aussichtsbeurteilungsziffer liegt um 2 Punkte tiefer als im 
Vorjahresquartal bei 115 Punkten und es meldeten nur noch 15,7% der 
Betriebe (Gewichtet mit der Anzahl Beschäftigten) einen Mangel an 
gelernten Arbeitskräften (Vorjahr: 21,9%). Auch der revidierte Index 
der offenen Stellen (neue Basis: 2. Quartal 2003 = 100) sank und 
notiert bei 80,1 Punkten (-35,0%). Mit 76,8 Punkten (-33,4%) liegt 
er im 2. Sektor etwas tiefer als im 3. Sektor (81,4 Punkte, -35,6%). 
Auch die anderen Indikatoren weisen auf eine etwas ungünstigere 
Beschäftigungsentwicklung im 2. Sektor als im 3. Sektor hin: Im 2. 
Sektor wurden die Beschäftigungsaussichten nur von 27,0% der 
Betriebe für gut befunden. 11,3% der Betriebe bezeichneten die 
Aussichten als schlecht. Deshalb notiert die 
Aussichtsbeurteilungsziffer im 2. Sektor bei 108 Punkten. Die 
Betriebe des tertiären Sektors hingegen berichteten zu 42,4% von 
guten und nur zu 6,0% von schlechten Beschäftigungsaussichten. 
Entsprechend liegt die Aussichtsbeurteilungsziffer im 3. Sektor bei 
118 Punkten. Die einzige Branche, in der der Index der offenen 
Stellen höher liegt als im Vorjahresquartal ist das Unterrichtswesen 
(Vorjahr: 53,9 Pkte., aktuell: 87,1 Pkte.). Hier erwarten 58,8% der 
Betriebe für die nahe Zukunft eine gute und nur 2,0% eine schlechte 
Beschäftigungssituation, womit ein weiteres Beschäftigungswachstum 
in dieser Branche zu erwarten ist. Neues in den 
Arbeitsmarktstatistiken Die statistischen Grundlagen des 
Beschäftigungsbarometers (BESTA und ETS) wurden im 2. Quartal 2003 
revidiert. Die Stichprobe der BESTA wurde teilweise erneuert, und 
die Ergebnisse der beiden Statistiken wurden rückwirkend an die 
Daten der Betriebszählung 2001 angepasst. Die Revision erstreckte 
sich vom 4. Quartal 1998 bis zum 2. Quartal 2003. Daneben hat der 
Index der offenen Stellen eine andere Basis erhalten. Neu gilt: 2. 
Quartal 2003 = 100. Unterschiede zwischen der alten und der neuen 
BESTA-Stichprobe Für das zweite Quartal 2003 weist die BESTA mit der 
neuen Stichprobe eine etwas höhere Gesamtbeschäftigung (3'626'000 
Personen; +1,4%) aus als mit der alten Stichprobe (3'577'000). Mit 
der neuen Stichprobe ergibt sich für diesen Zeitraum eine 
Verringerung der Gesamtbeschäftigung um 0,6%, verglichen mit einem 
Rückgang um 0,9% nach dem alten System. Durch die 
Stichprobenanpassung verringerte sich der Rückgang der 
Gesamtbeschäftigung in Vollzeitäquivalenten von 1,4% auf 1,3%. 
Auffallend sind auch deutliche Unterschiede in einigen 
Wirtschaftsabteilungen des tertiären Sektors. Zu nennen sind 
„Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen“ (+35'000), 
Grosshandel (-25'000), „Mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe 
verbundene Tätigkeiten“ (+10'000). Diese Differenzen erklären sich 
durch die Aufnahme von Aktualisierungen des Betriebs- und 
Unternehmensregisters in die BESTA. Dabei handelt es sich um die 
Gründungen und Auflösungen von Unternehmen sowie die Neueinteilung 
zahlreicher wirtschaftlicher Tätigkeiten, die im Rahmen der BZ 2001 
festgehalten worden sind. Erneuerung des BESTA-Fragebogens auf das 
1. Quartal 2004 verschoben Die Erneuerung des BESTA-Fragebogens ist 
verschoben worden. Sie findet entgegen unserer früheren Mitteilung 
nicht im 4. Quartal 2003, sondern erst im 1. Quartal 2004 statt. 
Folgende Änderungen sind vorgesehen: Neu eingeführt wird eine Frage 
zur Anzahl Grenzgängerinnen und Grenzgänger. Die Definition im 
Zusammenhang mit der Frage zu den offenen Stellen wird an die 
europäischen Standards angeglichen, und die zwei qualitativen Fragen 
(„Mangel an/Genügend/Überfluss an Personal“ und 
„Beschäftigungsaussichten“), die seit ihrer Einführung 1925 
unverändert geblieben sind, werden den heutigen Gegebenheiten 
angepasst. Sie werden durch zwei Fragen ersetzt, wobei die eine die 
„Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Personal nach 
Ausbildungsgrad“ und die andere die „voraussichtliche Anzahl 
Beschäftigter im nächsten Quartal“ behandelt. Erfolg der 
elektronischen Datenerhebung bestätigt Zum 4. Mal seit dem 4. 
Quartal 2002 hatten die Unternehmen die Möglichkeit, den jüngsten 
Fragebogen zur BESTA per Internet auszufüllen. Insgesamt haben im 3. 
Quartal 2003 rund 8'300 Betriebe von dieser Möglichkeit Gebrauch 
gemacht. Dies entspricht 21% der bis anhin per Post retournierten 
Fragebogen. Im 4. Quartal 2002 waren es nur gerade 10,5% gewesen. 
Mehr als 82% dieser Betriebe haben sich sogar für eine vollständig 
elektronische Abwicklung der Befragung entschieden. Das heisst, dass 
diese Betriebe in Zukunft auch die Aufforderung zur Teilnahme an der 
Befragung nicht mehr per Post, sondern per E-Mail erhalten werden. 
Zählt man die ca. 14'000 Betriebe hinzu, die ihre Daten mittels 
anderer elektronischer Hilfsmittel liefern (Sonderlösungen für 
Grossunternehmen), so wird fast die Hälfte der BESTA-Stichprobe auf 
elektronischem Weg erfasst.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst
Auskunft zur BESTA:
Nathalie Portmann, BFS, Sektion Erwerbsleben und Arbeitsmarkt, Tel.: 
032 713 67 88
Auskunft zur ETS:
Thierry Murier, BFS, Sektion Erwerbsleben und Arbeitsmarkt, Tel.: 
032 713 63 63
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch

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