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Betriebsstatistik der Krankenhäuser 2000: Erste Resultate: 1,39 Millionen Pflegefälle in den Schweizer Spitälern

Neuenburg (ots)

Im Jahr 2000 nahmen die Schweizer Spitäler 1,39
Millionen Pflegefälle auf, welche durchschnittlich 12,8 Tage in
Spitalpflege blieben. Ein Pflegefall kostete durchschnittlich 9000
Franken oder 830 Franken pro Tag. Ein Fall in den Spitälern mit
Zentrumsversorgung war eineinhalb mal teurer als in den Spitälern mit
Grundversorgung. 14% aller Behandlungen wurden ausserhalb des
Wohnkantons der Betreuten vorgenommen. Dies sind Ergebnisse der
betrieblichen Statistik der Krankenhäuser 2000 des Bundesamtes für
Statistik (BFS), die in diesem Jahr erstmals alle Spitäler umfasste.
Pflegefälle und Aufenthaltsdauer
Die 372 statistisch erhobenen Schweizer Spitäler behandelten im
Jahr 2000 rund 1,17 Millionen Fälle stationär (inkl. 69'570
Neugeborene) und 224'880 teilstationär (Eintagesbehandlungen). Bei
einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 12,8 Tagen ergab dies
die Summe von 14,08 Millionen Pflegetagen. Die durchschnittliche
Aufenthaltsdauer in den Krankenhäusern für allgemeine Pflege (ohne
Spezialkliniken) betrug 9,5 Tage.
176'740 oder 14% aller Hospitalisationen (stationär und
teilstationär) erfolgten ausserhalb des Wohnsitzkantones der
Patienten und Patientinnen. In kleinen Kantonen mit einem geringeren
Ausbau der Krankenhausversorgung sind wenig spezialisierte
Einrichtungen vorhanden. Die Kapazität dieser extrakantonalen
Behandlungen muss in den Nachbarkantonen geschaffen werden.
Kantonale Kostenunterschiede innerhalb gleicher Betriebskategorien
Die stationäre Versorgung kostete im Jahr 2000 in den Spitälern
13,7 Milliarden Franken, d.h. durchschnittlich 9000 Franken pro
Pflegefall bzw. 830 Franken pro Tag. Am preisgünstigsten waren die
Pflegetage in den Spezialkliniken mit relativ langer Aufenthaltsdauer
(480 Franken pro Tag in den Psychiatrischen Kliniken und 440 Franken
pro Tag in den Rehabilitationskliniken). Letztere weisen eine weniger
kostspielige medizinische Infrastruktur und eine geringere
Personaldichte auf als die Akutzentren. Bedingt durch die lange
Aufenthaltsdauer sind die Fallkosten dort jedoch besonders hoch: In
der Psychiatrie beliefen sie sich im Mittel auf 24'800 Franken und in
der Rehabilitation auf 10'200 Franken.
Bei den Spitälern für allgemeine Pflege, welche eine
Akutversorgung anbieten, verzeichneten die Grossbetriebe die höchsten
Aufenthaltskosten. In den Universitätsspitälern und in den
Hauptspitälern waren diese, bedingt durch die aufwendigen Fälle und
die Versorgung eines grossen Einzugsgebietes, eineinhalb mal so hoch
(10'500 Franken pro Pflegefall bzw. 1240 Franken pro Tag) wie in den
kleineren Spitälern (6500 Franken pro Pflegefall bzw. 830 Franken pro
Tag).
Insbesondere bei den Psychiatrischen Kliniken bestehen von einem
Kanton zum anderen grosse Unterschiede. Der Aufwand pro
Behandlungsfall variierte zwischen 6100 Franken und 51'300 Franken.
Die Kosten pro Tag bewegten sich zwischen 334 Franken im Tessin und
635 Franken in Basel-Stadt. Zwei Kantone liegen klar ausserhalb
dieser Bandbreite: Waadt mit 823 Franken und Graubünden mit 1'208
Franken pro Tag. Derartige Abweichungen sind ohne genaueren Einblick
in die Patientenprofile und den Betriebszweck der Spitäler schwer zu
erklären. (Die Medizinische Statistik der Krankenhäuser liefert
hierzu weitere Informationen.)
Unterschiede im Personalaufwand in der Zentrums- und
Grundversorgung
Die Spitäler verzeichneten im Jahr 2000 umgerechnet auf
Vollzeitstellen rund 115'000 Beschäftigte. In den Krankenhäusern für
allgemeine Pflege ergab sich ein Mittelwert von durchschnittlich 9,7
Vollzeitstellen auf 1000 Pflegetage. Dieses Verhältnis ist nicht bei
allen Spitälern gleich. Die bedeutendsten Spitäler (Universitäts- und
Hauptspitäler) hatten im Mittel 12,4 Stellen je 1000 Betreuungstage,
während es bei den Spitälern, die eher eine Grundversorgung anbieten,
lediglich 7,6 waren. Die geringste Beschäftigtenzahl je 1000
Pflegetage weisen die Rehabilitationskliniken (4,5 Stellen) und die
psychiatrischen Kliniken (5,0 Stellen) auf.
Die Versorgung durch sozialmedizinische Institutionen
Neben den Krankenhäusern wurden in den 2291 erhobenen
sozialmedizinischen Institutionen im Jahr 2000 103'100 Personen
intern (Bewohner und Bewohnerinnen) und 10'830 extern betreut. Es
wurden rund 36,3 Millionen Tage für die Unterbringung der Bewohner
und rund 2,1 Millionen Betreuungstage für Externe gezählt. Bei den
Einrichtungen für betagte und pflegebedürftige Menschen beanspruchte
die medizinische Betreuung mit 5,3 Milliarden Franken oder 98% den
grössten Teil der Ausgaben. Die Einrichtungen für Behinderte und
Suchtkranke kosteten im Jahr 2000 insgesamt 2,3 Milliarden Franken.
Zwischen den Kantonen bestehen grosse Unterschiede: Während im
Kanton Glarus auf 1000 Einwohner 23 Personen in einer
sozialmedizinischen Institution intern betreut wurden, waren es im
Kanton Genf lediglich deren 10. Die meisten Bewohner und
Bewohnerinnen lebten in den Institutionen für betagte und
pflegebedürftige Menschen. Externe Betreuungen wurden insbesondere
von den Institutionen für Behinderte und Suchtkranke geleistet. Dort
betreffen sie rund einen Drittel aller betreuten Personen.
Gewisse sozialmedizinische Institutionen sind weitgehend
medizinisch ausgerichtet, während andere keine Behandlungen
durchführen. In den Institutionen für betagte und pflegebedürftige
Menschen machten das medizinische und das Pflegepersonal mit 50% den
Löwenanteil der Beschäftigten aus, und nur 15% fielen auf das
Personal im Beratungs- und Sozialbereich. Dagegen fielen in den
«Institutionen für Behinderte und andere» 45% auf das Personal im
Beratungs- und Sozialbereich und nur 20% auf das medizinische und das
Pflegepersonal.
Statistik der stationären Betriebe des Gesundheitswesens
Diese Statistik umfasst die folgenden Erhebungen:
  • Erhebung der betrieblichen Daten der Krankenhäuser (Krankenhausstatistik)
  • Erhebung der betrieblichen Daten der sozialmedizinischen Institutionen (Statistik der sozialmedizinischen Institutionen).
Das BFS publiziert nun die Ergebnisse des Jahres 2000 der
Krankenhausstatistik und der Statistik der sozialmedizinischen
Institutionen. Die Grundtabellen mit detaillierten Resultaten werden
im Bulletin «StatSanté 1/2002» veröffentlicht, welches auch auf der
Internet-Seite des BFS zur Verfügung gestellt wird (Adresse:
http://www.statistik.admin.ch/stat_ch/ber14/dber14.htm).
Die publizierten Ergebnisse stützen sich auf Angaben von 99% der
376 Krankenhäuser und 99% der 2303 sozialmedizinischen Institutionen.
Definition eines stationären Betriebs im Gesundheitswesen
In einem stationären Betrieb werden Patienten und Patientinnen
(Krankenhaus) resp. Bewohner und Bewohnerinnen (sozialmedizinische
Institution = Institutionen für betagte und pflegebedürftige, für
behinderte oder suchtkranke Menschen) zur ununterbrochenen, mehr als
24 Stunden dauernden Behandlung oder Betreuung aufgenommen. Im
Prinzip dauert der Aufenthalt mehr als einen Tag, und die Einweisung
erfolgt durch einen Arzt. Es bestehen Räumlichkeiten für die
stationäre Behandlung und fachlich qualifiziertes Personal.
Definition von stationärer/teilstationärer Hospitalisierung
Stationäre Hospitalisierung: 24 Stunden und länger dauernde,
geplante oder nicht geplante Belegung eines Bettes in einer
stationären Einrichtung (inkl. Todesfälle, Transfers und Notfälle)
Teilstationäre Hospitalisierung: Geplante, weniger als 24 Stunden
(mit oder ohne Mitternacht) dauernde Besetzung eines Bettes einer
stationären oder teilstationären Einrichtung eines Bettes (inkl.
Eintageskliniken)

Kontakt:

Salgado-Thalmann Edith, BFS, Sektion Gesundheit
Tel. +41 32 713 62 61
Internet: http://www.statistik.admin.ch

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