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Caritas Europa veröffentlicht ihren Armutsbericht: Bessere Familienpolitik gegen die Armut in Europa

Luzern (ots)

In Europa am stärksten von Armut betroffen sind
Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Arbeitslose, Personen mit
niedrigen Einkommen, von Krankheiten und Behinderungen Betroffene
sowie Migrantinnen und Migranten. Die Familienpolitik in den
einzelnen Ländern ist vielfach mangelhaft und muss zu einer Priorität
werden. Das fordert Caritas Europa in ihrer heute veröffentlichten
Studie zur Armut in Europa, in der 42 Länder untersucht wurden, auch
die Schweiz.
Die Gemeinsamkeiten in Bezug auf die ärmsten Familien sind
bemerkenswert, angesichts der sehr unterschiedlichen untersuchten
Länder. Die Studie von Caritas Europa stellt fest, dass es sich in
den meisten Fällen um dieselben Familienformen handelt.
Alleinerziehende und kinderreiche Familien sind besonders von Armut
betroffen. Kritisch ist die Lage auch für Familien in denen ein oder
mehrere Mitglieder krank, behindert oder Drogenabhängig sind. Auch
Flüchtlinge oder Vertriebene, die nach der Lösung eines Konflikts in
ihre Heimat zurückkehren, sind stark von Armut betroffen, genauso wie
Zuwanderer, Flüchtlinge und Asyl Suchende. Dazu kommen Personen, die
wenig verdienen oder arbeitslos sind.
Armut kann vorübergehend auftreten oder ein langfristiger Zustand
sein. Sie ist ein vielschichtiges Phänomen mit vielen verschiedenen
Seiten. Sie hängt nicht nur vom Einkommen ab, sondern beinhaltet auch
Aspekte wie grundlegende Menschenrechte, Verletzbarkeit, Risiko,
Ungleichheit, Ausgrenzung, Ohnmachtsgefühle und beschränkte
Wahlmöglichkeiten.
Vorschuleinrichtungen und Mutterschaftsurlaub
Der Bericht kommt zum Schluss, dass in den Ländern Europas,
abgesehen von einigen bemerkenswerten Ausnahmen wie Frankreich und
Deutschland, ein ausgeprägter Mangel an einer Familienpolitik im
engeren Sinne besteht. Caritas fordert, dass die Regierungen bei der
Einführung von Vorschriften und Massnahmen jeweils auch deren Wirkung
auf die Situation armer Familien berücksichtigen. Zudem sollen die
Vorschuleinrichtungen verbessert werden und ein bezahlter
Mutterschaftsurlaub garantiert werden. Für die Kinderzulagen ist ein
universelles Vergabekonzept einzuführen mit einem Anstieg der
Ansprüche mit zunehmender Kinderzahl.
Empfohlen werden zudem eine Reihe ergänzender Massnahmen. Die
Steuersysteme sollen möglichst familienfreundlich gestaltet werden
und eine möglichst grosse Steuerprogression aufweisen. Zudem braucht
es einen gesicherten Zugang zu erschwinglichem und qualitativ gutem
Wohnraum. Den Jugendlichen muss der Einstieg ins Berufsleben
erleichtert werden.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Jürg
Krummenacher, Direktor von Caritas Schweiz und Präsident der Eidg.
Koordinationskommission für Familienfragen (EKFF) unter 079 749 30
69. Die Studie zur Armut in Europa ist in Englisch und als
Kurzfassung auf Deutsch zu finden unter www.caritas.ch (via Medien,
Mediendossiers, aktuelle Ereignisse).

Kontakt:

Jürg Krummenacher
Mobile +41/79/749'30'69

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