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MAF fliegt für den Frieden - Fehden werden beendet, Konflikte beigelegt

MAF fliegt für den Frieden - Fehden werden beendet, Konflikte beigelegt
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MAF fliegt für den Frieden - Fehden werden beendet, Konflikte beigelegt

Kriege, Konflikte und Aufstände: In einer Zeit der schlechten Nachrichten sind Funken der Hoffnung besonders wertvoll. Der Flugdienst MAF erlebt in verschiedenen Ländern immer wieder, wie sich Stämme, Clans und Einzelpersonen versöhnen.

Im bald zu Ende gehenden Jahr erlebten MAF-Mitarbeitende in verschiedenen Ländern, wie Gewaltstrudel der Blutrache durchbrochen werden konnten und wie einstige Kindersoldaten neue Perspektiven gewinnen konnten.

DR Kongo: Kinder aus bewaffneten Gruppen geholt

Im Herzen Afrikas, der DR Kongo, fliegt MAF regelmässig den Partner «Conflict Resolution Centre» (CRC) in entlegene Gebiete. Diese NGO setzt sich ein für Kinder, die früher in bewaffneten Gruppen waren. Ihnen wird geholfen, sich in den von Konflikten betroffenen Provinzen Ituri und Nord-Kivu zu rehabilitieren und sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern.

Ausserdem arbeitet CRC, unterstützt durch die Flüge mit MAF, unermüdlich daran, Gemeinschaften zusammenzuhalten und Vertreter verschiedener Stämme darin zu schulen, friedlich zusammenzuleben.

Der Zweite Kongokrieg forderte fast sechs Millionen Tote in einem der gewalttätigsten Konflikte der Welt. Noch heute stören Konflikte das Leben tausender Menschen in den östlichen Provinzen des Landes.

«Der Kongokrieg prägte mich»

CRC-Direktor Rehema Mussanzi: «Ich war während des zweiten Kongokriegs noch ein Kind, und das hat mich sehr geprägt. Die Verbindung zu MAF war für mich schon immer da – als Kinder sind wir oft mit MAF geflogen. Meine Eltern arbeiteten für CME (Centre Medical Evangelique) und flogen an abgelegene oder gefährliche Orte, um medizinische Versorgung und Ausrüstung zu liefern. Mein Vater war Radiologe und meine Mutter war Verwalterin in einem Krankenhaus und später Chefprüferin.»

Obwohl viele Milizionäre den Kampf einstellen wollen, sehen sie ausserhalb der bewaffneten Gruppen keine Arbeitsmöglichkeiten. CRC arbeitet mit ihnen zusammen, um sie dazu zu bringen, ihre Waffen niederzulegen und sich in die nationale Armee zu integrieren oder andere Einkommensmöglichkeiten zu finden. CRC verhandelt auch mit diesen Gruppen über die Freilassung von Kindersoldaten, die gewaltsam der Bevölkerung entrissen worden waren.

Frieden im Südsudan

Frieden bringt MAF auch in eine der am schwersten zu erreichenden Ecken des Südsudan. Das «Peace and Reconciliation»-Team von MAF engagiert sich in Nasir im Bundesstaat Upper Nile. Die Stadt ist gezeichnet vom jüngsten Krieg: Verfallene Bauten und bröckelnde Backsteinhäuser ohne Dächer sind sichtbar. Nasir ist ein Ort der Knappheit. Die Menschen müssen zwei Tage nach Äthiopien laufen, um einen Markt zu finden und um genug Nahrung zu bekommen. Wird jemand getötet, muss dies gerächt werden. Geschieht dies nicht, fällt man – so der Glaube der Betroffenen – unter einen Fluch.

MAF hilft durch eine eigene Friedensschulung; das Interesse daran ist gross. Die Betroffenen lernen, dass Vergebung zwar viel kostet – dass der Preis des Nichtvergebens aber noch viel höher ist. Die Rückmeldung ist oft, dass das Gehörte eine tiefgreifende Erleichterung ist. Beim jüngsten Workshop stand jemand kurz vor einem bewaffneten Duell, dessen Ausgang für eine der beiden beteiligten Menschen tödlich geendet hätte. Durch die MAF-Schulung konnte das Drama abgewendet werden. Und Menschen, die in anderen Konfliktsituationen standen, erhoben sich und baten stellvertretend für ihre Clans und Familien um Vergebung. In einem Fall handelte es sich um einen Stammeskonflikt zwischen Nuer und Dinka. Es war sehr schwierig für sie, aufzustehen und zu vergeben. Wenn man einen geliebten Menschen im Krieg sterben sieht, ist es schwer, Vergebung anzubieten. Doch es gelang ihnen – unter vielen Tränen schütteten sie ihre Herzen aus und verhinderten so weiteres Blutvergiessen. Als Zeichen wurde gemeinsam ein Obstbaum gepflanzt.

Unterschied in Angola, Uganda und PNG

Auch in anderen Ländern fördert MAF Friedensbemühungen, indem entsprechende Partner vor Ort geflogen werden, dort wo der Landweg nicht vorhanden ist oder teilweise mehrere Tage erfordern würde:

  • In Uganda fliegt MAF beispielsweise Mitarbeitende von «Four Corners Ministries». Die Organisation hilft unter anderem ehemaligen Kindersoldatinnen, die von der extremistischen Gruppe «Lord’s Resistance Army» (LRA) – entführt worden waren. Obwohl die LRA bis 2006 grösstenteils aus Uganda vertrieben wurde, sitzt das Trauma immer noch tief und Wiederherstellung und Heilung brauchen Zeit. MAF arbeitet seit zehn Jahren mit «Four Corners Ministries» zusammen, um es der Organisation zu ermöglichen, die Menschen in Norduganda mit dem Flugzeug zu erreichen und ihnen zu helfen.
  • In Angola leistet der MAF-Partner HALO die gefährliche Arbeit des Aufspürens und Entfernens von Landminen; diese gehen noch auf den 2002 beendeten Bürgerkrieg zurück. MAF transportiert die mutigen Mitarbeitenden von HALO mit dem Flugzeug an verschiedene Orte und hält sich rund um die Uhr in Bereitschaft, falls eine verletzte Person aus einem Minenfeld evakuiert werden muss.
  • In Papua-Neuguinea konnte MAF bereits verschiedentlich dazu beitragen, Stammeskonflikte beizulegen. Finden solche Gruppen zu einem Miteinander, blüht das Leben an den entsprechenden Orten auf.

In einem Jahr, das von vielen schlechten Nachrichten geprägt worden ist, konnte MAF ermutigende Geschichten mitprägen, wo neuer Frieden entstehen konnte.

Für Interviews steht Thomas Beyeler (CEO MAF Schweiz) gerne zur Verfügung: 062 510 59 50. 

Medienkontakt: Daniel Gerber, MAF Schweiz  

daniel.gerber@maf-schweiz.ch   

078 756 16 25 

Über MAF 

MAF ist in mehr als 25 Ländern mit 120 Kleinflugzeugen im Einsatz. Die Non-Profit Organisation ein internationales, christliches und gemeinnütziges Flugunternehmen mit 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. MAF bedient weltweit rund 1000 Flugpisten und unterstützt dabei rund 1400 Organisationen. MAF fliegt dahin, wo der Landweg nicht existiert, zu gefährlich wäre oder zu lange dauert.  Für das internationale Personal und die Finanzierung sind 17 Ressourcen-Länder verantwortlich. Die Schweiz ist eines davon.

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