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Jetzt zeigt sich, wer es ernst meint mit der Nachhaltigkeit

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Jetzt zeigt sich, wer es ernst meint mit der Nachhaltigkeit

Die Schweizer Bauernfamilien bekommen aktuell zu wenig für ihre Produkte. Sie können weder gestiegene Produktionskosten vollständig weitergeben, noch sind sie für die neu eingeführten zusätzlichen Auflagen und Anbaurisiken entschädigt. Nun machen manche Abnehmer sogar Druck, um die bereits zu tiefen Preise weiter zu senken. Inakzeptabel! Wer damit Ernst macht, untergräbt die Nachhaltigkeit des Lebensmittelsektors.

In der öffentlichen Wahrnehmung leben die Schweizer Bauernbetriebe von den Direktzahlungen. Das ist jedoch ein Trugschluss. Vielmehr nehmen sie vier von fünf Franken mit dem Verkauf ihrer Produkte ein. Es ist deshalb essenziell, dass sie dafür einen fairen Preis erhalten. Das ist aktuell nicht der Fall!

Die Bauernfamilien sind seit letztem Jahr mit einem starken Anstieg der Produktionskosten für Maschinen, Energie, Diesel, Dünger, Futter und vielen weiteren Produktionsfaktoren konfrontiert. Obwohl es bei den Produzentenpreisen 2022 gewisse Erhöhungen gab, gelang es nicht, die Kostensteigerung vollständig weiterzugeben. Es verblieb ein gesamtlandwirtschaftliches Defizit von rund 200 bis 300 Millionen Franken. In verschiedenen Branchen, ganz speziell bei der Milch, gab es schon vorher einen Nachholbedarf, da die Preise im Vergleich zu den Produktionskosten eindeutig zu tief waren.

Neben den gestiegenen Kosten für Vorleistungen kommt ab diesem Jahr die Umsetzung der parlamentarischen Initiative 19.475 «Absenkpfad» mit zahlreichen Massnahmen im Bereich Pflanzenschutz und Nährstoffe hinzu. Neben einer Reduktion der durchschnittlichen Erträge, zusätzlichem Arbeitsaufwand und höheren Produktionskosten bringen diese auch grössere Risiken im Pflanzenbau mit sich. Die Bauernfamilien brauchen zusätzlich bessere Preise, um Mehrkosten und Einbussen auszugleichen.

Fünf bis zehn Prozent bessere Erlöse für die Bauernfamilien sind auch insofern mehr als gerechtfertigt, da im Verkauf diverse Lebensmittel bereits teurer geworden sind, ohne dass die einheimischen Bauernfamilien angemessen vom Mehrpreis profitieren konnten. Wer es ernst meint mit der Nachhaltigkeit beim Essen, muss mithelfen, dass auch die Bauernbetriebe wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltig unterwegs sein können und faire Preise für ihre Produkte erhalten. Statt runter, müssen die Produzentenpreise deshalb weiter rauf!

Rückfragen:
Martin Rufer, Direktor SBV, Mobile 078 803 45 54
Michel Darbellay, Leiter Produktion, Märkte & Ökologie, Mobile 078 801 16 91
www.sbv-usp.ch


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