Alle Storys
Folgen
Keine Story von Handelszeitung mehr verpassen.

Handelszeitung

Media Service: Wachstumsbremse Bauer: Agrarpolitik behindert Exportindustrie

Zürich (ots)

Der Protektionismus der Landwirtschaft behindert zusehends die exportorientierten Unternehmen. Nicht zuletzt die Exportindustrie befürchtet, wegen der hohen Schutzwälle im Schweizer Agrarsektor ins Hintertreffen zu geraten: «Wenn unsere Firmen nicht den gleichen Zugang zu den Märkten in Amerika und Asien bekommen wie ihre Wettbewerber aus den EU-Ländern, ist das ein grosses Problem für uns», sagt Swissmem-Präsident Hans Hess. Anlass zur Sorge gibt die Ankündigung der EU, sie strebe gemeinsam mit Washington eine transatlantische Freihandelszone an. Hess warnt davor, dass Schweizer Firmen ihre Produktion in diese Ländern verlagern müssten, statt wie bisher von der Schweiz aus zu exportieren. Dies falle umso mehr ins Gewicht, da die Firmen in den nächsten Jahren die erwarteten Auftragsrückgänge in Europa in Übersee kompensieren müssten. Dabei könnten Schweizer Firmen auch in Lateinamerika schon bald ins Hintertreffen geraten. Auch dort verhandelt die EU mit den Ländern der Freihandelszone Mercosur (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay). Ein Durchbruch soll dabei kurz bevorstehen. «Es droht ein Standortnachteil für den Industrie- und Dienstleistungssektor», sagt Matteo Aepli, Agrarökonom der ETH. Dabei versperrt auch dort die Landwirtschaft der Industrie den Weg zum Freihandel. Für Brasilien etwa kommt ein Freihandelsabkommen nicht in Frage, solange die Schweiz und die anderen Efta-Staaten an Subventionen zugunsten der eigenen Landwirtschaft festhalten. Als wichtigster Testfall betrachtet die Exportindustrie nun das angestrebte Freihandelsabkommen mit China. «Wenn die Bauern hier auf Fundamentalopposition gehen, ist das Verständnis in der Industrie klein», sagt Rudolf Minsch von Economiesuisse. Dem Vernehmen nach wies Peking an der letzten Verhandlungsrunde im Februar ein Angebot der Schweiz zurück. Swissmem-Präsident Hess ist trotzdem überzeugt, dass die Tür für ein Freihandelsabkommen mit China nach wie vor offen steht. «Dies aber nur unter der Bedingung, dass auch im Agrarbereich eine für beide Seiten akzeptable Lösung gefunden wird.»

Kontakt:

Mehr Informationen erhalten Sie unter der Nummer 043 444 59 00.

Weitere Storys: Handelszeitung
Weitere Storys: Handelszeitung
  • 13.03.2013 – 17:30

    Media Service: Uhrenbranche: Chinesen haben verschiedene Schweizer Luxusmarken im Visier

    Zürich (ots) - Schweizer Luxusmarken stehen bei chinesischen Investoren hoch im Kurs. Verschiedene Vertreter aus der Uhrenbranche berichten, Firmen aus dem asiatischen Raum signalisierten Interesse an einer Übernahme. So stehe auch der Uhrenhersteller Corum aus La Chaux-de-Fonds im Fokus. Die Luxusmarke selber will sich nicht äussern. «Wir geben zu Spekulationen ...

  • 13.03.2013 – 17:00

    Media Service: Fallpauschalen: Krankenkassen sagen Tarifen den Kampf an

    Zürich (ots) - Seit über einem Jahr gelten für Schweizer Spitäler neue Abrechnungsregeln mit den Krankenversicherern. Und seither streiten Kassen und Kliniken erbittert über die richtige Höhe der Tarife. Doch jetzt kommt Bewegung in die Sache. Der Zürcher Regierungsrat will noch im März öffentlich machen, wie hoch die Fallpauschalen im Kanton Zürich sein ...