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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 12. Dezember 2007: Themen siehe Lead im Text.

Zürich (ots)

Atel I: "Wir konzentrieren uns auf Plan A"
Giovanni Leonardi, CEO von Atel, hat nur einen Plan: So schnell wie 
möglich ein neues Kernkraftwerk bauen. Bis Anfang 2008 sollen ein 
oder mehrere Konsortien stehen, wie er im Interview mit der 
"Handelszeitung" sagt. "Die nächsten Anlagen werden Partnerwerke 
sein", ist Leonardi überzeugt. Atel möchte am Standort im 
solothurnischen Gösgen ein KKW bauen. Einen Plan B, falls sich das 
Volk bei einer Volksabstimmung gegen KKW ausspricht, verfolgt 
Leonardi nicht. "Wir wollen unsere Kräfte auf Plan A konzentrieren." 
Als Ergänzung zu neuen Grosskraftwerken sucht Atel in der Schweiz 
neue Industriestandorte, um kleinere Gaskombianlagen zu bauen. "Wir 
sind in der ganzen Schweiz am Suchen", bestätigt Leonardi. Dabei sind
wohl auch Industriestandorte wie im Gebiet Schweizerhalle (Chemie) im
Kanton Baselland oder im luzernischen Perlen (Papier) auf dem Radar.
Atel II: "Renova ist der ideale Partner"
Seit kurzem kooperiert Atel in Italien mit der Renova-Tochter Avelar.
"Avelar ist im Gasgeschäft tätig, aber auch im Geschäft mit den 
erneuerbaren Energien und mit Kohle", sagt Atel-CEO Giovanni Leonardi
im Interview mit "Handelszeitung Online". Leonardi schliesst weitere 
Kooperationen nicht aus: "Das ist denkbar - überall ausserhalb der 
Schweiz." Vorwärts geht es auch im Inland bei der Umstrukturierung 
von Motor Columbus zu Atel. "Diese Woche haben wir die Mitteilung 
erhalten, dass AEM das Umtauschangebot von Atel Holding AG angenommen
hat", sagt Leonardi. Der Atel-CEO erwartet, dass im 2. Halbjahr 2008 
Atel und EOS die Zusammenführung von Atel und EOS beginnen kann.
"Am Beginn einer globalen Immobilienkrise"
Die UBS wird nicht die einzige Leidtragende der Subprime-Krise 
bleiben. Norbert Walter, europaweit bekannter Chefökonom der 
Deutschen Bank, ist überzeugt: «Wir stehen am Beginn einer globalen 
Immobilienkrise, denn auch in Spanien, England, Australien und China 
sind die Immobilienmärkte überhitzt», sagt er im 
«Handelszeitung»-Interview. «Ich rechne in all die Märkten mit einer 
Korrektur.» Walter ist überzeugt, dass die Immobilienkrise auf andere
Sektoren der Wirtschaft übergreift und schliesslich in eine lang 
andauernde konjunkturelle Schwächephase mündet. Risiken sieht er auch
für die Schweiz, wo der Finanzsektor überdurchschnittlich starken 
Einfluss auf die Konjunktur nimmt. «Die zuletzt sehr hohe Dynamik der
schweizerischen Wirtschaft dürfte im nächsten Jahr nachlassen, vor 
allem wegen der globalen Wachstumsverlangsamung. Für die Aktienmärkte
ist der Chefökonom dennoch zuversichtlich, da es «sehr viel Geld 
gibt, das investiert werden will und es wenig Alternativen gibt».
Harte Landung der UBS
Nach dem Riesenabschreiber von weiteren 10 Milliarden soll das 
Investment Banking, welche der Grossbank die Verluste eingebrockt 
hat, künftig etwas zurückgebunden werden. Das 
Vermögensverwaltungsgeschäft läuft dagegen weiterhin gut. In einem 
Schreiben versucht die Bank, ihre Kunden zu beruhigen: Dank der 
ergriffenen Massnahmen würde die UBS auch sehr gravierende 
Verlustszenarien überstehen. Die Stärkung der Kapitalbasis mit 
insgesamt 19,4 Mrd Fr wurde am Markt positiv aufgenommen, obwohl die 
Kapitalerhöhung mittels der ausländischen Investoren den Gewinn der 
Aktionäre verwässert. Dennoch sind weitere Abschreibungen nicht 
ausgeschlossen.
Unternehmen fördern politisch aktive Mitarbeiter
Bei der Mehrheit der Schweizer Konzerne können politisch aktive 
Mitarbeiter 10 bis 20 bezahlte Arbeitstage für ihr Mandat einsetzen. 
Dies hat eine Umfrage der «Handelszeitung» ergeben. Am grosszügigsten
sind Zurich FS und Credit Suisse, die Mitarbeitern erlauben, bis 20% 
der Arbeitszeit für die Politik einzusetzen. Auf die Förderung 
angesprochen hat auch FDP-Nationalrätin Christa Markwalder (BE), 
welche 2008 bei der Zurich FS einsteigt. Die wenigen neuen 
Nationalräte, die überhaupt in einem Angestelltenverhältnis stehen, 
Christoph Wasserfallen (FDP/BE), Anita Lachenmeier (Grüne/BE) und 
Natalie Rickli (SVP/ZH), reduzieren ihr Pensum deutlich oder stehen 
noch in Verhandlungen, wie sie auf Anfrage sagen. Wasserfallen, der 
auf 40% reduzierte, sagt: «Ein nationaler Politiker ist auf jeden 
Fall auf Teilzeitstellen angewiesen.»
C&A will mit Avanti vorwärts
Die Schweiz zieht immer mehr Anbieter von Billigmode an. Takko ist 
bereits mit zwei Filialen gestartet. Jetzt zeichnet sich der 
Markteintritt der C&A-Tochter Avanti ab. Mit der Billigtochter Avanti
des deutschen Textilfilialisten C&A steht ein weiterer 
Kleiderdiscounter vor den Schweizer Toren. «Das Konzept für 
preiswerte Mode ist europaweit multipizierbar und kann damit auch in 
der Schweiz eingesetzt werden», bestätigt der deutsche C&A-Sprecher 
Thorsten Rolfes gegenüber der «Handelszeitung». Ob schon im nächsten 
Jahr einer der bis zu 2000 m2 grossen Avanti-Ableger an den Start 
geht, bleibt noch ungewiss. Marktkenner rechnen jedoch damit. C&A ist
mit 89 Filialen in der Schweiz bereits vertreten. Die Avanti-Läden 
sollen dereinst in der unmittelbaren Nähe zu den eingeführten und 
bekannten C&A-Filialen öffnen.
"EBK wird UEK-Empfehlung zu Sulzer stützen"
Die Sulzer-Konzernführung gibt nicht auf: Sie lehnt die Empfehlung 
der Übernahmekommission (UEK) und erhebt bei der Eidgenössischen 
Bankenkommission (EBK) Einspruch. Aktienrechtler Peter V. Kunz räumt 
Sulzer kaum Chancen ein. «Die EBK wird die UEK stützen», ist er 
überzeugt. Sulzer könne vor Bundesverwaltungsgericht und zuletzt vor 
Bundesgericht ziehen, was angesichts der Fakten aber wenig Sinn 
mache. Die UEK hat festgestellt, dass Sulzer zusammen mit den 
Beteiligungsfirmen des russischen Industriellen Viktor Vekselberg 
eine Gruppe bildet. Weil die Gruppe zeitweise über 33,33% an Sulzer 
gehalten haben soll, hat sie laut UEK ein Pflichtangebot für Sulzer 
vorzulegen. Die Gruppe formte sich, als Sulzer und Vekselberg im 
Oktober ein Stillhalteabkommen unterzeichneten. Das Agreement 
verbietet Vekselberg unter anderem, bis 2009 einen Übernahmeversuch 
zu starten. Erst nach Vekselbergs Unterschrift trug Sulzer dessen 
Beteiligung ins Aktienregister ein.
Migros zieht i-m-Stecker raus
Mit lediglich ein paar tausend Downloads pro Monat dümpelt der 
Migros-Musikdownloadladen i-m vor sich hin. Weit erfolgreicher ist 
hingegen der E-Shop von Ex Libris, einer Migros-Tochter. Dieser wird 
monatlich von 2 Mio Besuchern frequentiert, die aus dem riesigen 
Angebot von 3 Mio Titeln über 100000 Downloads ordern. Nun zieht der 
Grossverteiler laut Kennern der Szene einen Schlussstrich unter einen
Konkurrenzkampf zweier eigener Akteure, der in der Branche von Anfang
an nur Kopfschütteln erntete. Fast gleichzeitig waren nämlich vor 
drei Jahren die Migros-Tochter Ex Libris und M-Electronics mit zwei 
verschiedenen Online- Plattenläden gestartet. Das war damals auch 
innerhalb der Direktion des Migros-Genossenschafts-Bunds (MGB) 
umstritten. Logisch wäre laut Branchenexperten gewesen, wenn die 
Migros auf die im Plattenhandel längst verankerte Tochter Ex Libris 
gesetzt hätte. Doch von i-m erhoffte sich der damals stark kriselnde 
Fachmarkt M-Electronics neuen Schwung.
Süsse Kursversuchungen im Schokoladenbereich
Ein Mitglied der Geschäftsleitung oder exekutives 
Verwaltungsratsmitglied von Lindt & Sprüngli hat am 3. Dezember 200 
Titel der Namensaktien des Unternehmens im Betrag von 8,035 Mio Fr. 
gekauft. Das geht aus den Meldungen an die SWX Swiss Exchange hervor.
Pikant dabei: Am 21. September hatte ebenfalls ein Mitglied des 
Managements 200 Namensaktien-Titel im Wert von 8,508 Mio verkauft. So
konnte der Top-Manager allein mit diesen zwei Transaktionen in kurzer
Zeit wegen des Aktienverlaufs 473000 Fr. verdienen, sofern es sich 
beim Käufer und Verkäufer um dieselbe Person handelt. Ob hinter 
diesem geschickten Aktiendeal Ernst Tanner, Präsident und Delegierter
des Verwaltungsrats von Lindt & Sprüngli steht, will die Medienstelle
nicht bestätigen: «Zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren möchte sich
Herr Tanner nicht äussern.»
Schlatter ist noch nicht reif für Übernahmen
Für Schlatter-CEO Jost Sigrist ist sein Unternehmen noch nicht bereit
für Übernahmen - weder als Käufer noch als Zielgesellschaft. Trotzdem
ist ihm klar, dass der Schweissanlagenhersteller weiter wachsen muss.
"Langfristig werden wir auch akquirieren, um spürbare Schritte machen
zu können", sagt er im Interview mit der Handelszeitung. Schliesslich
sei das Unternehmen in dieser Grösse und in diesem Markt zu klein, um
zu überleben. An den Finanzzielen hält Sigrist fest und will in 
wenigen Jahren eine Ebit-Marge von 8% erreichen.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00.

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