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PwC Schweiz

PwC-Studie "Paying Taxes 2011: The Global Picture"
Schweizer Steuerstandort gefährdet

Zürich (ots)

Mit einem wettbewerbsfähigen und effizienten
Steuersystem ist die Schweiz international gesehen ein sehr 
attraktiver Standort. Weltweit betrachtet liegt die Gesamtsteuerrate 
für Unternehmen durchschnittlich bei 47,8 Prozent. Mit einer Rate von
30,1 Prozent liegt die Schweiz damit deutlich unter dem Durchschnitt,
aber dennoch nur auf Rang 41. Eine Annahme der SP-Steuerinitiative 
würde den Unternehmensstandort indirekt zusätzlich schwächen. 
Verschiedene Länder haben ihr Steuersystem in den letzten sechs 
Jahren verbessert. Die Schweiz ist deshalb im internationalen Ranking
von insgesamt 17 Staaten überholt worden. Diese Erkenntnisse gehen 
aus der Studie "Paying Taxes 2011: The Global Picture" hervor. Die 
Studie wird von PwC, der Weltbank und der International Finance 
Corporation IFC gemeinsam herausgegeben.
In der neu vorliegenden Paying-Taxes-Studie wurde die Schweiz mit 
183 Ländern der Welt bezüglich der Indikatoren Gesamtsteuerrate*, 
Zeitaufwand für die Erfüllung der Steuerpflicht und Anzahl 
Steuerzahlungen verglichen. Diese drei Messgrössen dienen der 
Berechnung des Gesamtindikators "Ease of paying taxes", der 
Einfachheit des Steuersystems. "Die Schweiz hat zwar ein höchst 
effizientes und von der Gesamtbesteuerung her gesehen attraktives 
Steuersystem, kann sich aber auf dem heutigen Niveau nicht ausruhen",
sagt Andreas Staubli, Leiter Steuer- und Rechtsberatung bei PwC 
Schweiz. "In einem aggressiven internationalen Wettbewerb werden 
Steuerreformen von anderen Ländern sehr schnell umgesetzt. Für den 
Erhalt von Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung müssen bestehende 
Standortnachteile raschestmöglichst beseitigt werden, so etwa 
unnötige Steuerlasten und steuerliche Hindernisse bei der 
Finanzierungstätigkeit."
Weltweit entlasten Steuerreformen Unternehmen
Nahezu 60 Prozent der weltweiten Volkswirtschaften - allein 40 im 
vergangenen Jahr - haben in ihren Steuersystemen in den letzten sechs
Jahren signifikante Reformen durchgeführt mit dem Ziel, Unternehmen 
zu entlasten, Investitionen in die Wirtschaft zu stärken und das 
Wachstum zu stimulieren. Seit dem Jahr 2006 haben die untersuchten 
Volkswirtschaften die Steuerlast für lokale Unternehmen im Schnitt um
5 Prozent gesenkt, dies vorwiegend durch eine Reduktion der 
Gewinnsteuer. Der Zeitaufwand für die Erfüllung der Steuerpflichten 
sank im gleichen Zeitabschnitt ebenfalls um gut eine Woche (47 
Stunden), die Anzahl der Steuerzahlungen um vier.
Schweiz: Gesamtsteuerbelastung verschlechtert
Die Schweiz liegt mit einer Gesamtsteuerbelastung von 30,1 Prozent
auf Platz 41 (2007: Rang 24) und damit deutlich unter dem weltweiten 
Durchschnitt. Sie konnte auch innerhalb von Europa nach Luxemburg 
(21,1 Prozent), Zypern (23,2), Irland (26,5 Prozent) und Dänemark 
(29,2 Prozent) den fünften Platz halten. Die Gesamtsteuerbelastung 
hat aber in der Schweiz seit dem Jahr 2006 nicht abgenommen, sondern 
um 0,2 Prozent zugelegt.
Mit 19 verschiedenen Zahlungen liegt die Schweiz international auf
Platz 65 und damit deutlich hinter dem Durchschnitt der OECD-Länder 
(13,2 Zahlungen) und der EU (17,5). In Schweden (Platz 1) bezahlen 
Unternehmen jährlich nur zweimal Steuern, in Hongkong und Katar 
(beide Platz 2) jeweils drei Mal. Die Schweiz liegt hinter 
zahlreichen europäischen Staaten wie etwa Frankreich (7 Zahlungen), 
Grossbritannien (8), Italien (15), Deutschland (16), aber auch den 
USA (11). "Eine grosse Herausforderung liegt in einer weiteren 
Vereinfachung des Steuersystems. Die Unternehmenssteuerreform III, 
die gemäss Absicht des Bundesrates eine solche teilweise vorsieht, 
beispielsweise mit der Abschaffung der Emissionsabgabe, sollte zudem 
eine Stärkung der wettbewerblichen Rahmenbedingungen bringen, von der
alle Unternehmen profitieren, auch KMU", sagt Armin Marti, Partner 
Steuer- und Rechtsberatung bei PwC Schweiz. "Nur die Ausarbeitung der
Detailvorlage und die danach folgende politische Diskussion dürfte 
noch mehrere  Jahre in Anspruch nehmen, bevor die Reform effektiv 
wirksam wird."
SP-Steuerinitiative gefährdet Standort Schweiz
Neben der unternehmerischen Gesamtsteuerbelastung ist für die 
Standortwahl immer auch das steuerliche Umfeld für natürliche 
Personen entscheidend. Eine Annahme der SP-Steuerinitiative und die 
damit verbundene Einschränkung des Steuerwettbewerbs und die 
grossflächigen Steuererhöhungen als Folge der Tarifanpassungen würden
laut Andreas Staubli "insbesondere auch die Umsiedlung von 
ausländischen Unternehmen in die Schweiz unattraktiver machen und 
somit den Unternehmensstandort Schweiz nachhaltig schwächen".
Einfachheit des Steuersystems verbessert
Im Ranking des "Ease of paying taxes" liegt die Schweiz weltweit 
gesehen auf Platz 16 (2009: 18). Innerhalb Europas liegt sie 
gleichauf mit Grossbritannien auf Platz vier, besser rangiert sind 
Irland (7), Dänemark (13) und Luxemburg (15). Zu den weltweiten 
Top-3-Staaten in dieser Rangliste gehören die Malediven auf Platz 1, 
gefolgt von Katar und Hongkong. Am aufwendigsten ist es für 
Unternehmen in Weissrussland, der Zentralafrikanischen Republik und 
der Ukraine, Steuern zu zahlen.
Ein Unternehmen wendet in der Schweiz durchschnittlich 63 Stunden 
(2009: 63 Stunden) auf, um seine Steuerpflichten zu erfüllen. Die 
Schweiz belegt weltweit den achten Platz. In Europa ist der Aufwand 
wie in den letzten beiden Jahren nur  in Luxemburg (59 Stunden) 
geringer. Zum Vergleich: Im weltweiten Schnitt benötigen Unternehmen 
einen Zeitaufwand von 282 Stunden für die Kalkulation und Bezahlung 
der Steuern. In den EU-Ländern sind es durchschnittlich 222 Stunden, 
in Zentralasien und Osteuropa 332 Stunden und in Lateinamerika gar 
385 Stunden. "Mit insgesamt 14 Steuerarten für Unternehmen, die 19 
verschiedene Steuerzahlungen auslösen, hat  die Schweiz im Gebiet der
Steuervereinfachungen durchaus noch einiges an Potenzial", sagt Armin
Marti.
Topreformer 2010
Als Topreformer hat Tunesien 2010 die tief greifendsten Reformen 
durchgeführt, während die grössten Veränderungen in Zentralasien und 
Osteuropa stattgefunden haben. Hier sank die Gesamtsteuerbelastung um
3,1 Prozent, der Zeitaufwand, um die steuerlichen Auflagen zu 
erfüllen, konnte um 16 Stunden pro Unternehmen reduziert werden, und 
die Zahl der Zahlungen hat sich um fünf verringert.
*Die Gesamtsteuerrate vergleicht die Summe aller von einem 
Unternehmen zu tragenden und zu Lasten der Erfolgsrechnung zu 
verbuchenden Steuern und Zwangsabgaben  (Gewinn-, Kapital- und 
Grundsteuern, Stempelabgaben und Verbrauchssteuern sowie 
Arbeitgeberbeiträge an die Sozialwerke) mit dem Gewinn vor Abzug all 
dieser Steuern.
Die PwC-Publikation kann als PDF bei Claudia Sauter bezogen 
werden.
Unsere Medienmitteilungen finden Sie jetzt auch auf 
www.twitter.com/PwC_Switzerland

Kontakt:

Andreas Staubli
Leiter Steuer- und Rechtsberatung
PwC Schweiz
E-Mail: andreas.staubli@ch.pwc.com

Armin Marti
Partner Steuer- und Rechtsberatung
PwC Schweiz
E-Mail: armin.marti@ch.pwc.com

Claudia Sauter
Communications Senior Manager
PwC Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com

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