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SBAP Berufsverband für Angewandte Psych.

Psychotherapie hilft Kosten zu sparen - Erster gemeinsamer Kongress der Schweizer PSY-Verbände

Bern (ots)

Am vergangenen Samstag versammelten sich rund 550
Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiater im Berner Kursaal, um
über die Zukunft der Psychotherapie zu diskutieren. Anlässlich der
politischen Debatte über die Finanzierung psychotherapeutischer
Massnahmen standen vor allem Fragen bezüglich Qualitätsnachweis und
Wirksamkeit im Vordergrund.
Psychotherapie ist nicht länger nur Sache der Psychotherapeuten.
Versicherer und Politiker interessieren sich immer mehr dafür. Eine
zentrale Forderung ist, dass die Qualität psychotherapeutischer
Leistungen nachgewiesen werden muss: Psychotherapieforschung ist
gefragt. Aus aktuellem Anlass also haben sich die fünf Schweizer
Verbände der Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiater (siehe
unten) entschieden, einen ersten gemeinsamen Psychotherapie-Kongress
durchzuführen. Namhafte Fachexperten aus der Schweiz, Deutschland und
den USA referieren über Forschungsparadigmen, Wirksamkeit und
Praxisrelevanz der Psychotherapieforschung.
"Psychotherapie kostet nicht nur, sondern hilft auch Kosten zu
sparen." Darin waren sich alle Referenten einig. Laut Prof. Dr.
Ulrike Ehlert, Universität Zürich, sind psychische Erkrankungen
weltweit verbreitet und auch unterbehandelt. Eine genaue Diagnose,
und die richtige Therapie zur richtigen Zeit spart enorme Kosten im
Gesundheitswesen. Prof. Dr. Jürgen Kriz, Universität Osnabrück, wies
dabei auf die Wichtigkeit der Vielfalt der Psychotherapiemethoden
hin.
Für Prof. Dr. Michael Lambert, Brigham Young University, Utah
(USA), der seit über 30 Jahren Psychotherapieforschung betreibt,
besteht kein Zweifel, dass Psychotherapie wirkt: "Psychotherapie ist
effizient und wirksam." In der Psychotherapie erfahren die Patienten
gezielte Unterstützung, sie erlernen neue Fähigkeiten und gehen
aktiver mit ihren Problemen um.
Der Nachmittag war konkreten Forschungsprojekten gewidmet. Ob die
Forschung in randomisierten Studien, also in einem künstlich
angelegten Untersuchungsdesign, oder in der Praxis stattfindet,
bleibt auch weiterhin eine Streitfrage mit politischem Zündstoff. So
wurde von Prof. Hugo Grünwald, Hochschule für Angewandte Psychologie
Zürich, moniert, dass der Nationalfonds vermehrt Projekte der
Praxisforschung unterstützt.
Im Herbst 2004 soll das Psychologieberufegesetz in die
Vernehmlassung gehen. Mit diesem Gesetz wird in der Schweiz eine
einheitliche Grundausbildung in Psychologie eingeführt. Darin werden
die Begriffe "psychologisch" und "psychotherapeutisch" geschützt und
mit Qualitätsstandards verbunden sein.
Die beteiligten Berufsverbände
- Föderation der Schweizer Psychologinnen & Psychologen,
  www.psychologie.ch
   - Schweizerischer Berufsverband für Angewandte Psychologie,
  www.sbap.ch
   - Schweizerische Gesellschaft für Kinder- & Jugendpsychiatrie &
     Psychotherapie, www.sgkjpp.ch
   - Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie & Psychotherapie,
  www.psychiatrie.ch
   - Schweizer Psychotherapeutinnen & Psychotherapeuten Verband,
  www.psychotherapie.ch

Kontakt:

Frau Heidi Aeschlimann
Präsidentin SBAP
Merkurstrasse 36
8032 Zürich
Tel. +41/43/268'04'05
Fax: +41/43/268'04'06
E-Mail: info@sbap.ch
Internet: http://www.sbap.ch