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Regierung von Nepal will Mädchen und Frauen das Reisen verbieten

Regierung von Nepal will Mädchen und Frauen das Reisen verbieten
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Ob Verbote Frauenrechte fördern wird derzeit nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Nepal heiss diskutiert. Zur Bekämpfung von Menschenhandel will Nepal Frauen und Mädchen das Reisen ohne Genehmigung der Familie verbieten. Damit ist das Problem nicht gelöst, betont SOS-Kinderdorf.

Regierung von Nepal will Mädchen und Frauen das Reisen verbieten

Ob Verbote Frauenrechte fördern wird derzeit nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Nepal heiss diskutiert. Zur Bekämpfung von Menschenhandel will Nepal Frauen und Mädchen das Reisen ohne Genehmigung der Familie verbieten. Damit ist das Problem nicht gelöst, betont SOS-Kinderdorf.

Bern/Kathmandu.- Die Regierung von Nepal will ein neues Gesetz erlassen, das Frauen unter 40 Jahren Reisen in den Mittleren Osten oder nach Afrika verbietet, sofern sie nicht die Genehmigung ihrer Familie und der lokalen Regierung haben. Das gibt SOS-Kinderdorf bekannt. «Ziel des geplanten Gesetzes soll es sein, junge Mädchen und Frauen vor Menschenhandel zu schützen, aber das ist nicht der richtige Weg. Im ganzen Land gibt es Proteste: Die Demonstranten fordern die Rücknahme des Gesetzes und protestieren gegen Diskriminierung», sagt Ishwori Sharma, Leiter von SOS-Kinderdorf Nepal.

Verbote oder Förderung?

Menschenhandel ist in Nepal ein grosses Problem. Allein im Jahr 2018 sind dem 35'000 Personen zum Opfer gefallen, darunter 20'000 Mädchen und Frauen. In den allermeisten Fällen wurden sie mit falschen Versprechungen ins Ausland gelockt und dort ausgebeutet oder zur Prostitution gezwungen. Ishwori Sharma sagt: «Wir müssen an die Wurzel gehen, wenn wir das ändern wollen: Alle Kinder müssen eine gute Bildung und Entwicklungschancen bekommen, sodass sie erst gar nicht in die Notsituation geraten, die viele in die Arme der Kriminellen treibt. Sie müssen über die Gefahren aufgeklärt werden. Menschenhändler müssen härter bestraft werden.» Auch Erika Dittli, Programmleiterin bei SOS-Kinderdorf Schweiz betont: «Wichtiger als Verbote wäre die Förderung von Frauenrechten, wie es SOS-Kinderdorf mit seiner Arbeit auch tut». Ein Thema, das im Rahmen der Burkaverbotsinitiative auch in der Schweiz derzeit kontrovers diskutiert wird.

«Ein Umdenken ist nötig»

In den letzten Jahren hat Nepal in Bezug auf die Gleichberechtigung grosse Fortschritte gemacht: Das Land wird von einer Präsidentin regiert und ein Drittel der Sitze im Parlament ist für Frauen reserviert. Aber immer noch werden Mädchen und Frauen vielfach benachteiligt. «Vor allem auf dem Land sind die patriarchalen Strukturen immer noch vorherrschend», so Ishwori Sharma. «Da kann eine Frau noch so gebildet sein und hat trotzdem nur in der Küche etwas zu sagen. Hier muss ein grundlegendes Umdenken stattfinden.»

In den neun nepalesischen SOS-Kinderdörfern werden Mädchen aktiv gefördert und wachsen gleichberechtigt mit den Jungen auf. In Gemeinden setzt sich die Hilfsorganisation gegen Diskriminierung ein und schafft ein Bewusstsein für die Rechte von Mädchen und Frauen.

Medienkontakt:
Nathalie Rutz
Mediensprecherin Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz
Tel.: 031 979 60 64
E-Mail:  nathalie.rutz@sos-kinderdorf.ch

SOS-Kinderdorf
SOS-Kinderdorf gibt in über 135 Ländern Kindern in Not ein liebevolles Zuhause und schützt gefährdete Kinder vor dem Verlust ihrer Familie. Die Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz ist ein privates, politisch und konfessionell ungebundenes Kinderhilfswerk und finanziert SOS-Programme in Entwicklungsländern.
Weitere Informationen unter:  www.sos-kinderdorf.ch 
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