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Staatskanzlei Luzern

Luzerner Trendtage Gesundheit - Notfall- und Erstversorgung in der Schweiz wird zum Notfall

Luzern (ots)

Luzerner Trendtage Gesundheit am 21. und 22. März im KKL Luzern
Das Gesundheitswesen der Schweiz gilt als eines der
besten der Welt. Doch eines der tragenden Elemente dieses Systems ist
brüchig. Im Rahmen der heute Mittwoch in Luzern stattfindenden
Veranstaltung Trendtage Gesundheit wurde deutlich: Die ausreichende
Notfallversorgung der Bevölkerung ist stark gefährdet: die
Notfallzentren der Spitäler sind überlastet und in ländlichen
Regionen mangelt es an Hausärzten. Und diese, darin sind sich
Experten und Politiker einig, bildeten bisher das Rückgrat der
Notfallversorgung.
Die Hausärztinnen und Hausärzte spielen im Gesundheitssystem der
Schweiz eine Hauptrolle. Dies nicht nur bei der Grundversorgung und
Langzeit-Behandlung sowie der Prävention, sondern auch in der
medizinischen Notfall- und Erstversorgung. Doch letzteres entwickelt
sich  selber zum Notfall. Der Hauptgrund dafür: Den Hausärzten
mangelt es an Nachwuchs. Der Beruf verlangt nach hoher
Einsatzbereitschaft, Flexibilität rund um die Uhr, ist belastend und
gilt daher als unattraktiv. Eine Studie belegt: rund 20 Prozent der
heutigen Hausärztinnen und Hausärzte würden sich nicht wieder für
diesen Beruf entscheiden. Deshalb ist nicht erstaunlich: unter den
Hausärzten findet eine Überalterung statt. Praxen, besonders in
ländlichen Regionen, werden geschlossen und es finden sich keine
Nachfolger.
Deutlich zutage tritt nun eine weitere Auswirkung des herrschenden
Hausärzte-Mangels: Die Notfall- und Erstversorgung der Bevölkerung
ist dadurch stark gefährdet. In den Städten sind die Notfallzentren
der Spitäler stark belastet, weil die Leute keinen Hausarzt mehr
haben und deshalb bei Bedarf direkt in die Spitäler gelangen. Noch
gravierender sind die Nachteile, die der ländlichen Bevölkerung
entstehen: es fehlt zunehmend an nahe gelegener ärztlicher Versorgung
und der Weg zum nächsten Spital wird immer weiter. Die sogenannte
"Golden Hour", die für die Lebensrettung wichtige erste Stunde vom
Auftreten des Notfalls bis zur ärztlichen Erstversorgung wird immer
kritischer. So erstaunt nicht, dass von 6'000 Menschen, die jedes
Jahr in der Schweiz einen akuten Herzstillstand erleiden, jede dritte
Person stirbt bevor sie in Spitalpflege kommt.
Was zu tun ist, um diese Entwicklung rasch zu stoppen? Dazu
machten die in Luzern versammelten Experten aus Spitälern, Industrie
und Politik konkrete Vorschläge: die Bildung lokaler und regionaler
Hausärzte-Gruppen, welche die ärztliche Versorgung und Notfallmedizin
gemeinsam sicherstellen müssten gefördert werden; der geltende
ärztliche Zulassungstopp sei zumindest für Randregionen rasch
aufzuheben; der hausärztliche Notfalldienst, insbesondere für Nacht-
und Wochenendeinsätze müsste besser entschädigt werden (heute
entsprechen diese Ansätze praktische jenen der normalen Arbeitszeit)
und letztlich gelte es den Hausarztberuf ganz generell aufzuwerten.
Ein weitere Vorschlag betrifft die verschiedenen
Sanitätsnotrufzentralen: hier müsse eine Konzentration auf sieben bis
neun Zentralen erfolgen, die heute verschiedenen Notruf-Nummer
vereinheitlicht und die Dienstleistungen besser mit Ärzten,
Apothekern und Medizinischen Call-Centers vernetzt werden.
Auch Gesundheitsminister Pascal Couchepin sieht vor allem in der
besseren Koordination der Dienstleistungen Handlungsbedarf. Er wies
in seinen Ausführungen darauf hin, es gebe kein Angebotsproblem.
Vielmehr müssten die heute bestehenden rund 140 verschiedenen
Notfallnummern vereinheitlicht werden. Er äusserte die Hoffnung, dass
sich hier die Kantone rasch auf eine zentrale Notfallnummer einigen.
Wichtig sei zudem die bessere Koordination, die gegenseitige
Absprache der Dienstleistungen zwischen Sanitäts- und
Rettungsdiensten, Ärzten sowie Apothekern.

Kontakt:

Forum Gesundheit Luzern
Michele Maurer
Tel.: +41/78/896'54'14
E-Mail: michele.maurer@messeluzern.ch

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