Alle Storys
Folgen
Keine Story von OceanCare mehr verpassen.

OceanCare

ASMS: Gemeine Delfine im Mittelmeer bald Geschichte?

Wädenswil (ots)

Die Weltnaturschutz-Organisation (IUCN)
wird nun auch den Gemeinen Delfin (Delphinus delphis) im Mittelmeer
in die Rote Liste gefährdeter Arten als "stark gefährdet"
("endangered") aufnehmen. Bis vor kurzem kamen Gemeine Delfine im
Mittelmeer relativ häufig vor, doch in den vergangenen Jahren
erfolgte ein dramatischer Rückgang der Mittelmeerpopulation. Ihr
Verbreitungsgebiet wird kleiner, in manchen Teilen des Mittelmeeres
sind sie gänzlich verschwunden.
Eine aktuelle Studie über die Situation Gemeiner Delfine kommt zum
Schluss, dass der Rückgang mit der stark fortschreitenden Zerstörung
des Lebensraumes in den vergangenen 30 bis 40 Jahren zu tun hat. "Die
Hauptursache ist Nahrungsknappheit, die vor allem durch die
Überfischung verursacht wird. Hinzu kommt die generelle Zerstörung
des Lebensraumes" sagt Giovanni Bearzi, Präsident des italienischen
Tethys Research Institutes und Gastprofessor an der Universität von
Venedig. "Andere Faktoren, die zu dem Rückgang geführt haben, sind
u.a. Meeresverschmutzung, die durch Schadstoffe verursachte
Schwächung des Immunsystems und geringere Fortpflanzungsrate bei den
Delfinen, sowie die Tötung der Meeressäuger in Fischernetzen" fügt
Bearzi hinzu. Es wird befürchtet, dass veränderte Umweltbedingungen,
z.B. die globale Klimaerwärmung, die Situation für die Delfine noch
verschlechtern wird.
UmweltschützerInnen intensivieren nun gemeinsame Anstrengungen, um
das völlige Verschwinden dieser Delfinart aus dem Mittelmeer zu
verhindern. Umfassende Erhebungen über die Situation des Gemeinen
Delfins und sämtlicher Bedrohungsfaktoren in unterschiedlichen
Gebieten wird Fundament eines umfassenden Schutzmassnahmenkataloges
sein. Das Übereinkommen zum Schutz von Walen und Delfinen im
Mittelmeer und im Schwarzen Meer (ACCOBAMS) hat in Zusammenarbeit mit
der ASMS (Schutz der Meeressäuger) und der WDCS, Whale and Dolphin
Conservation Society, ein umfassendes Schutzprojekt ermöglicht, das
vom Tethys Research Institute koordiniert wird.
"Die ACCOBAMS-Vertragsstaaten sind sich einig, dass dringende
Massnahmen zur Reduktion der Fischereiaktivitäten sowie die Erhaltung
der Lebensräume notwendig sind, um das Aussterben des Gemeinen
Delfins im Mittelmeer zu verhindern" erläutert Marie-Christine Van
Klaveren, Vorsitzende des ACCOBAMS - Sekretariates in Monaco. "Die
Ergebnisse aus zehn Jahren Forschung an Gemeinen Delfinen geben
deutlich Auskunft darüber, dass die Reduktion der industriellen
Fischereiaktivitäten sowohl den Delfinen als auch der Fischerei, zu
Gute kommen würde." fügt Sigrid Lüber, Präsidentin der ASMS, Schweiz
hinzu.

Kontakt:

Sigrid Lüber
ASMS
Postfach 30
8820 Wädenswil
Tel. +49/1/780'66'88
Mobile +49/79/475'26'87
E-Mail: slueber@asms-swiss.org,
Internet: www.asms-swiss.org / www.accobams.org

Weitere Storys: OceanCare
Weitere Storys: OceanCare
  • 20.08.2003 – 09:00

    ASMS: Europäische Tourismus-Unternehmen fordern Stopp des Walfangs in Island

    München/Wädenswil (ots) - 21 europäische Reiseunternehmen, darunter zahlreiche aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, beziehen klar Position gegen die Wiederaufnahme des Walfangs in Island. Sie folgen damit einem Aufruf der Artenschutzorganisationen ASMS (Schutz der Meeressäuger) Schweiz, PRO WILDLIFE und WDCS, Whale & Dolphin Conservation Society. ...

  • 08.08.2003 – 10:39

    ASMS: Schwimmen mit Delfinen - Bittere Realität für die Tiere

    Wädenswil (ots) - Das Drama um die in den Gewässern der Salomonen-Inseln gefangenen Delfine nimmt kein Ende. Von den Tieren, die mit einer Frachtmaschine um die halbe Welt in einen Vergnügungspark in Mexiko transportiert worden sind, kamen 28 lebend an. In der Zwischenzeit ist ein Weibchen gestorben, drei weitere Delfine sind sehr geschwächt. Jene, die überleben, werden zu lukrativen Unterhaltern ausgebildet. In ...

  • 06.08.2003 – 17:45

    ASMS - Islands Regierung hat entschieden: der Walfang beginnt!

    Wädenswil/Reykjavik (ots) - ASMS (Schutz der Meeressäuger) ist über die heutige Ankündigung des isländischen Fischereiministers Arni Mathiesen, den Walfang nach 13 Jahren wieder aufzunehmen, bestürzt. Mathiesen gab gegenüber der Presse bekannt, dass noch im August und September dieses Jahres 38 Zwergwale getötet werden sollen. Mit dem Argument der "Wissenschaftlichkeit" nutzen Island und Japan ein ...