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Stockholm Environment Institute

Schweden zahlt Millionen US Dollar für Anpassung an den Klimawandel - Wird das ausreichen?

Posen, Polen (ots/PRNewswire)

Die schwedische
Regierung gab gestern auf dem Klimagipfel in Posen bekannt, dass sie
500 Millionen USD bereitstellt, um die Entwicklungsländer auf die
Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und ihnen Hilfe zu
bieten, hierfür im Voraus Pläne und Strategien zu entwickeln. Doch
obgleich Schwedens Beitrag erheblich ist, ist er immer noch zu
gering, um den Anpassungsbedürfnissen der Entwicklungsländer
nachzukommen.
Dieser Beitrag, im Zusammenhang mit früheren Zusagen an die
Weltbank und EU, bestätigt Schwedens Engagement, die
Entwicklungsländer in ihren Bemühungen, den Klimawandel und seine
Folgen anzugehen, zu unterstützen.
Doch obschon Schwedens Beiträge bedeutend sind, reichen sie
dennoch nicht aus, die Anpassungsbedürfnisse der Entwicklungsländer
zu befriedigen.
Unabhängige Studien, die letztes Jahr von der Weltbank, Oxfam,
dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und dem UN Climate
Change Secreteriat veröffentlicht wurden, zeigen, dass die
Investitionen, die in den Entwicklungsländern zur Anpassung benötigt
würden, 10-100 Milliarden Dollar jährlich betrügen.
"Obwohl die Ankündigung der Schweden sehr begrüssenswert ist, ist
es klar, dass es immer noch ein beträchtliches Defizit in der
Finanzierung für Anpassung geben wird. Es kann nicht sein, dass die
Entwicklungsländer auf freiwillige Beiträge von ein paar wenigen
reichen Ländern angewiesen sind, um Probleme angehen zu können, für
die sie selber gar nicht verantwortlich sind, " sagt Richard Klein,
Climate Policy Analyst beim Stockholm Environment Institute. "Die
Entwicklungsländer werden zunehmend ungeduldiger und betrachten dies
als ein juristisches und menschenrechtliches Problem. Sie fragen sich
schliesslich, warum hunderte Milliarden Dollar aufgetrieben werden
können, um ein paar Banken zu retten und andererseits nur ein
Bruchteil dieser Summe nicht vorhanden sein soll, um zahllose Leben
vor den Risiken des Klimawechsels zu bewahren."
Die Versteigerung der Emissionsrechte an die Industrie wäre eine
Möglichkeit, die notwendigen Beträge durch die Einnahmen hieraus zur
Finanzierung der Anpassung aufzubringen. Norwegen hat bei den
internationalen Klimaverhandlungen zu diesem Zweck einen Vorschlag
unterbreitet, und dieser Lösungsweg steht in Deutschland bereits auf
dem Prüfstand.
Klein meint: "Es ist vernünftig, den Kohlemarkt zur Finanzierung
der Anpassung zu nutzen, weil er neue und zusätzliche Geldmittel
erbringen kann, statt Geld von anderen Prioritäten ableiten zu
müssen. Es würde ausserdem das Verursacherprinzip anwenden, das in
anderen Umweltpolitikbereichen schon weitgehend akzeptiert wird."
Anmerkung an die Redakteure
Schweden hat kürzlich zugesagt:
  • 600 Millionen SEK an den Klimainvestitionsfonds der Weltbank und
  • 5,5 Millionen EUR an die Globale Allianz für den Klimaschutz der EU (soweit das einzige europäische Land, das einen Beitrag leistet)zu zahlen
Die Notwendigkeit, sich dem Klimawandel anzupassen, entstand
grösstenteils aus dem Umstand, dass die reichen Länder wie z.B.
Schweden, stark abhängig von fossilen Brennstoffen waren, die sie
benötigten, um ihre Entwicklung voranzutreiben. Die
Entwicklungsländer waren bisher nur geringfügig für das Klimaproblem
verantwortlich. So ist Afrika z.B. bis heute für weniger als 3% des
weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich, während Schweden alleine
0,37% dazu beigetragen hat.
Die Vereinigten Staaten sind bis jetzt für fast 29% des
weltweiten Ausstosses verantwortlich.
Für weitere Informationen und Analysen zur Finanzierung der
Anpassung an den Klimawandel konsultieren Sie bitte die beigefügte
Zusammenfassung unserer Richtlinien.
Das Stockholm Environment Institute ist ein unabhängiges,
internationales Forschungsinstitut, das sich auf nachhaltige
Entwicklung und Umweltthemen spezialisiert hat.
Von grundlegenden Untersuchungen an vorderster Front bis hin zum
Aufbau von Kapazitäten in den Entwicklungsländern ist es unser Ziel,
eine Brücke zwischen Wissenschaft und Politik zu schlagen.
Presseanfragen: Robert Watt,  robert.watt@sei.se, +46-73-707-85-89

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