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MAXIM Interview mit Rudi Völler "Gott hat uns geküsst"

Berlin (ots)

Im Interview mit MAXIM, dem internationalen
Männermagazin, spricht Rudi Völler über den nächsten deutschen 
Meister, Waldemar Hartmann und das große Glück, Profi-Fußballer sein 
zu dürfen. So erzählt er, dass Bayer Leverkusen es in den letzten 14 
Jahren nach Bayern am häufigsten in einen internationalen Wettbewerb 
geschafft hat, und dass sie das auch in diesem Jahr erreichen können.
"Es gibt nur eben in diesem Jahr viele neue, überraschende 
Mitbewerber." Meint er den VfL Wolfsburg, der alles kauft, was zwei 
Beine hat und Fußball spielen kann, und Hoffenheim, die alles kaufen,
was in Zukunft mal zwei Beine hat und Fußball spielen wird? "Das 
haben Sie schön gesagt. Ich bewundere Wolfsburgs Trainer Felix 
Magath. Wie er dem VW-Chef das Geld aus dem Kreuz leiert, das ist 
schon ein Meisterstück." Mitleid mit ihm muss man jetzt aber nicht 
haben, oder? Schließlich lebt Leverkusen doch von den 
Sponsorengeldern eines großen Industriekonzerns ebenfalls sehr gut. 
"Stimmt, wir haben mit Bayer einen tollen Partner. Nur muss der eben 
auch sparen." Kann er mal erklären, was sparen in seinem Fall konkret
heißt? "Gern. Wir mussten unser Gehaltsniveau, das wir vor sieben 
Jahren hatten, als wir mit Ballack das Finale der Champions League 
erreicht haben, um 50 Prozent senken. Heute verdient in Leverkusen 
jeder Spieler weniger als zum Beispiel die Nr. 13 und 14 beim FC 
Bayern." Vor ziemlich genau fünf Jahren, am 6. September 2003, hatte 
er in Reykjavik nach einem 0:0 gegen Island seinen großen Disput mit 
Waldemar Hartmann. Wutrede nannten das einige Zeitungen. Erinnert er 
sich gerne an diesen Abend? "Das ist halt damals passiert. Da hatte 
sich etwas angestaut bei mir und das musste raus. Aber gern daran 
erinnern? Nein, und anschauen möchte ich mir diesen Auftritt auch 
nicht mehr. Obwohl ich zu dem, was ich gesagt habe, immer noch 
hundertprozentig stehe." Auch zu den drei Weizenbieren, die er 
Waldemar Hartmann unterstellt hat? "Wissen Sie was? Waldi ruft mich 
seitdem einmal im Jahr an. Seit fünf Jahren klingelt immer am 6. 
September morgens mein Handy. Und Waldi bedankt sich. Ist wie in 
einer guten Ehe am Hochzeitstag. (lacht) Er hat unter den 
Weizenbieren ja auch nicht gelitten. Im Gegenteil. Er hat sogar einen
Werbevertrag für sich herausgeholt." Ist Günter Netzer ihm ähnlich 
dankbar? Den hatte er damals ja den Titel "Guru" verpasst. "Mit dem 
habe ich mich längst wieder vertragen. Obwohl ich in der Sache recht 
hatte. Dass in den 70er-Jahren nur tolle Länderspiele gelaufen sind, 
ist eine Legende. Selbst das sogenannte Jahrhundertspiel Deutschland 
gegen Italien bei der WM 1970 ist, wenn Sie es sich heute anschauen, 
bloß in der Verlängerung sehenswert. Davor ist das die beste 
Schlaftablette." Das Kartellamt hat gerade entschieden, dass die 
Höhepunkte der Liga weiterhin vor 20 Uhr im Free-TV zu sehen sein 
müssen. Kann er damit leben? Immerhin bedeutet das weniger Geld von 
den Pay-TV-Sendern. "Ich muss damit leben. Nur, was ist so schlecht 
an einer Sportschau um 22 Uhr? Im ZDF laufen zur gleichen Zeit 
Boxkämpfe. Da treten Leute gegeneinander an, da brechen Sie sich die 
Zunge, wenn Sie deren Namen aussprechen wollen. Die kennt kein 
Mensch. Trotzdem schalten sieben Millionen Menschen ein. Die Klubs 
müssen sehen, dass sie den Betrieb finanzieren." Zurück zur neuen 
Saison. Wer wird Deutscher Meister? "Wahrscheinlich wieder Bayern 
München. Obwohl ich glaube, dass sie es nicht noch mal so leicht 
haben werden wie letzte Saison. Aber es ist halt so: Wenn du als 
Spieler bei den Bayern einen Fünfjahresvertrag unterschreibst, wirst 
du 4 Mal Deutscher Meister. Da kannst du dich gar nicht gegen wehren.
Aber in diesen fünf Jahren gibt's immer dieses eine Jahr, in dem die 
Bayern einen Hänger haben und andere, wie Schalke und Bremen, eine 
Chance." Er ist jetzt 48 Jahre alt. Im Manager-Magazin stand 
kürzlich, dass viele Sportdirektoren über 50 sind - und damit 
eigentlich zu alt für einen Job, der so nah an der Mannschaft ist. 
Sieht er das ähnlich? "Da ist was dran. Mit 60 will ich diesen Job 
nicht mehr machen. Doch das muss jeder für sich entscheiden. Auf der 
anderen Seite: Otto Rehhagel ist 70 und scheint mir nicht zu alt. Und
Otto hat mir mal etwas gesagt, das ich nie vergessen habe. 'Hör nie 
zu früh mit dem Fußball auf. Wir sind von Gott geküsst worden', hat 
er gesagt. Fußballprofi zu sein, sei wie ins Kino zu gehen. Was er 
damit gemeint hat: Das Leben als Profi ist ein Traum, nicht die 
Realität. Eine Scheinwelt. Die Leute müssen ins Kino, wenn sie ihren 
Alltag vergessen wollen. Als Profifußballer hast du keinen Alltag. 
Das ist etwas sehr Kostbares."
Das ausführliche Interview mit Rudi Völler im aktuellen MAXIM (ET 
07.08.2008).
Pressekontakt:

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Rückfragen bitte an:
Sigrid Weiske
Tel.: 089 / 9234-308
E-Mail: sigrid.weiske@mvg.de

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