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Stiftung Erziehung zur Toleranz

Abschluss des Schultheaterwettbewerbs MutProben der Stiftung SET - Endstation Rassismus

Zürich (ots)

5./6. November Rote Fabrik, Zürich
Zum Abschluss des Theaterwettbewerbs MutProben der
Stiftung Erziehung zur Toleranz führten 12 Deutschschweizer
Schulklassen ihre prämierten Stücke in der Roten Fabrik in Zürich
auf. Neben den Aufführungen gab es eine Podiumsdiskussion und einen
Dokumentarfilm.
Dass Theaterspielen cool sein und begeistern kann wie Fussball,
zeigten am Wochenende zwölf Schulklassen in der Roten Fabrik. Eine
Oberstufen-Klasse Pfaffechappe aus Baden machte sich in ihrem Stück
„Endstation Rassismus" auf die Suche nach „Big Big Mama", die
plötzlich verschwindet und eine Horde zerstrittener Kinder
zurücklässt. Was folgte, war ein berührendes Stück aufklärerisches
Theater über das Zusammenfinden der fünf Weltreligionen. Am Ende
finden die Suchenden zwar nicht Big big Mama, aber - deutlich spürbar
- eine Art eigene innere Unendlichkeit: Jung, schrill, poetisch,
einmal laut, einmal sanft und schon fast unverschämt unverkrampft
gaben sich die Schüler/innen diesem schwierigen Thema hin. Thaddy
Spörry, Theaterpädagoge, hat zusammen mit der Badener Klasse während
einer Intensivwoche das Stück hergezaubert.
Neben „Endstation Rassismus" wurden elf weitere Produktionen
aufgeführt, die beim Theaterwettbewerb MutProben durch
Eigenständigkeit und künstlerische Umsetzung aufgefallen waren.
Ausgeschrieben wurde dieser von der von Dr. Sigi Feigel gegründeten
Stiftung SET. Diese fördert seit Jahren Projekte im Bereich von
Bildung und Schule, die das friedliche Zusammenleben, Toleranz
gegenüber Minderheiten und den Abbau von Rassismus zum Thema haben.
Als Preis überreichte Stiftungspräsidentin Erika Gideon den
Gewinner-Klassen ein Diplom.
Für die Produktionen der rund 300 Kinder und Jugendlichen
spendeten die elterlichen Zuschauer, Lehrer und
Schultheaterinteressierten auf der gefüllten Bühne viel Beifall.
Wie bedrückend das Thema Ausgrenzung für Kinder selber sein kann,
machte die Film-Dokumentation zu den Theaterproben deutlich. Im Film
des Jury-Präsidenten Heinz Gubler erzählen Kinder vom Schmerz durch
Ausgrenzung und von der Kraft, die im Selbstvertrauen liegt. "Die
andern sind selber schuld, wenn sie mich ausschliessen", sagte etwa
ein dickes Mädchen selbstbewusst in die Kamera. Im spielerischen
So-tun-als-ob auf der Bühne lernen sie den Umgang mit den Konflikten
im Alltag.
Für die erwachsenen Profis, die am späten Sonntagnachmittag im
Anschluss an die Aufführungen über Chancen und Grenzen des
Schultheaters diskutierten, liegt dessen Nutzen aber nicht nur in der
Entwicklung der Selbstachtung. Angesichts der schlechten Situation
auf dem Lehrstellenmarkt beweise sich das Schultheater auch darin,
dass beim Rollenspiel Schlüsselqualifikationen erworben werden
könnten, die heute für die berufliche Integration unabdingbar seien:
wie zum Beispiel selbstsicherer vor Leuten aufzutreten. Schon beinah
ketzerisch fragte Hans Wehrli, alt Stadtrat von Zürich und
Projektleiter des Theaterwettbewerbs MutProben in die Runde: Was denn
eigentlich die „erzieherische Wirkung" des Theatermachens sein könne:
Thaddy Spörry antwortete, dass man beim Spielen in der Gruppe
zuallererst Respekt und Toleranz für Meinungen und das Verhalten
anderer erlernen könne. Dies liege im Kern des Theaters, weil da
jeder und jede im Hinblick auf die andern und auf das ganze Gelingen
seine eigene Rolle zu spielen und seine bestimmte Funktion zu
erfüllen habe. Das Gefühl für die Gruppe, das Verschmelzen des
einzelnen mit der Gruppe ermögliche das gemeinsame Werden zu einem,
so Spörry, „atmenden Körper". Und dies eben ermögliche das
verbindende Erlebnis und fördere Respekt und Toleranz. Vielleicht
meinte das Mädchen aus der Big-big-Mama-Truppe genau dies, als es
sich bei der Diplomübergabe das Mikrofon schnappte und ins Publikum
rief: „Vergesst nicht, Schluss mit Rassismus!"
Bilder zu beziehen: Heinz Gubler, Jury, 078/623'40'36

Kontakt:

Stephan Pfäffli
Informationsbeauftragter
Theaterwettbewerb MutProben
SET - Toleranz
PF, 8027 Zürich
Tel.: +41/79/370'03'24
Internet: www.set-toleranz.ch

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