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economiesuisse

economiesuisse - Trotz Konjunkturprogrammen finanzpolitische Vorsicht
Umfrage bei der Bevölkerung zu den wirtschaftlichen Aussichten und Konjunkturprogrammen

Ein Dokument

Zürich (ots)

- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
     unter http://presseportal.ch/de/pm/100002808 heruntergeladen 
   werden -
Aus Sicht der Bevölkerung verschlechtern sich die konjunkturellen 
Aussichten deutlich. Trotzdem glaubt eine Mehrheit der 
Stimmberechtigten, dass die Schweiz im Vergleich zum Ausland vom 
weltweiten Konjunktureinbruch weniger betroffen ist. Die Schweizer 
Bevölkerung begrüsst Programme zur Förderung der Konjunktur, glaubt 
aber gleichzeitig nicht daran, dass diese eine Rezession vermeiden 
können. Zudem mahnen die Befragten bei Konjunkturprogrammen zur 
finanzpolitischen Vorsicht. Konjunkturprogramme sollten zudem 
befristet sein, Arbeitsplätze sichern und die Wettbewerbschancen der 
Wirtschaft nachhaltig verbessern. Gleichzeitig müssen die 
Ausgabendisziplin erhalten und Steuererhöhungen vermieden werden. Das
sind die Hauptaussagen einer repräsentativen Umfrage zur 
Konjunkturpolitik, die gfs.bern für economiesuisse Mitte Februar 
erhoben hat.
Noch bezeichnet eine Mehrheit von 50 Prozent der Befragten die 
aktuelle Wirtschaftslage als befriedigend. Von Weltuntergangsstimmung
kann keine Rede sein. Für die Zukunft sind die Schweizerinnen und 
Schweizer jedoch pessimistisch. 51 Prozent gehen von einer 
Verschlechterung in den kommenden 12 Monaten aus. Die Skepsis ist vor
allem im mittleren Alterssegment ausgeprägt. Im Vergleich zum Ausland
glaubt aber die Mehrheit, dass die Schweiz gut dasteht. 60 Prozent 
gehen davon aus, dass die Schweiz weniger betroffen ist als andere 
Länder. Nur vier Prozent glauben, dass es die Schweiz stärker treffen
wird. Die Zuversicht ist in der Deutschschweiz höher als in den 
lateinischen Landesteilen.
Welches sind für die Stimmberechtigten die grundsätzlichen 
Leitlinien einer Konjunkturpolitik? Dezidiert mehrheitsfähig sind die
Arbeitsplatzsicherung (93 Prozent), die Vermeidung von 
Steuererhöhungen (89 Prozent), die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit 
der Wirtschaft durch nachhaltige Investitionen (89 Prozent), die 
Sicherstellung der Ausgabendisziplin (82 Prozent) und befristete 
Staatseingriffe (76 Prozent). Diese hoch mehrheitsfähigen Positionen 
markieren die Eckpunkte für eine Konjunkturpolitik aus Sicht der 
Bevölkerung. Sie spiegeln die vom Bundesrat eingeleiteten Massnahmen 
und diese Stossrichtung wird auch von der Wirtschaft betont. Die 
generelle Stossrichtung der Konjunkturstabilisierung ist allerdings 
unklar: Je rund 50 Prozent der Bevölkerung votieren für 
Steuersenkungen oder für Ausgabenerhöhungen.
Im Spannungsfeld Konjunkturpolitik und Finanzpolitik votieren die 
Stimmberechtigen für Vorsicht. 82 Prozent der Befragten sind der 
Meinung, dass Mehrausgaben später wieder eingespart werden müssen. 
Nicht in Frage kommen nachträgliche Steuererhöhungen, um die 
Konjunktur zu stabilisieren. Dagegen sprechen sich 51 Prozent aus. 
Gefragt wurde auch nach der Akzeptanz von konjunkturpolitischen 
Einzelmassnahmen. Hohe Akzeptanz haben die Förderung von 
umweltfreundlichen Altbausanierungen, die Verbesserung der 
Bedingungen für die Exportwirtschaft oder die Entlastung von 
Familien. Auch die Verlängerung der Kurzarbeit in Betrieben wird 
grossmehrheitlich begrüsst. Ebenfalls mehrheitsfähig ist die 
steuerliche Entlastung von Unternehmen. Nicht mehrheitsfähig ist 
hingegen eine Senkung der Mehrwertsteuer. Im Hinblick auf die 
Abstimmung über die befristete Erhöhung der Mehrwertsteuer für die 
Sanierung der IV ist interessant, dass eine Mehrheit der Befragten 
diese aus konjunkturpolitischen Gründen zurzeit verhindern will (55 
Prozent).
Befragt wurden zwischen dem 16. und 21. Februar 1005 Personen. Der
Stichprobenfehler beträgt 3,2 Prozent. Die Befragung ist 
repräsentativ  und wurde von gfs.bern im Auftrag von economiesuisse 
durchgeführt.
Der Bericht zur Umfrage findet sich unter www.economiesuisse.ch.

Kontakt:

Dr. Urs Rellstab, Stv. Direktor economiesuisse, Telefon: 044 421 35
35
Prof. Dr. Rudolf Minsch, Chefökonom economiesuisse, Telefon: 044 421
35 35

Kontakt gfs.bern:
Claude Longchamp, Vorsitzender der Geschäftsleitung gfs.bern,
Telefon: 031 311 08 06

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