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Fürstentum Liechtenstein

pafl: Islamischer Religionsunterricht

(ots)

Vaduz, 28. März (pafl) -

Im Grundsatzpapier zur
liechtensteinischen Integrationspolitik, das die Regierung Ende 
Februar 2007 genehmigt hat, wird festgehalten, dass die Integration 
von grosser Bedeutung für die allgemeine Wohlfahrt und den sozialen 
Frieden im Land ist. Ziel der Integration muss es sein, ein 
Zusammenleben aller gesellschaftlichen Gruppierungen zu ermöglichen, 
das von gegenseitiger Achtung und Toleranz geprägt ist. Die 
Integrationspolitik basiert dabei auf dem Grundsatz des "Förderns und
Forderns".
Für die Migrantinnen und Migranten ist es ein Anliegen, ihre 
Identität bewahren zu können. Dazu gehören ganz wesentlich die eigene
Religion sowie die Weitergabe des eigenen Glaubens an die nächste 
Generation. Im Fürstentum Liechtenstein ist im Primarschulbereich 
bisher kein Religionsunterricht für muslimische Kinder vorgesehen. 
Muslimische Eltern können ihre Kinder nur in die Moschee zum 
Unterricht bei einem Imam schicken. In den weiterführenden Schulen 
gibt es für alle Schülerinnen und Schüler, die keinen konfessionellen
Religionsunterricht besuchen, das Fach Religion und  Kultur, zu 
dessen Lehrplan - neben den anderen Weltreligionen - auch der Islam 
gehört.
Eine Abklärung im Fürstentum Liechtenstein in den letzten Monaten 
hat ergeben, dass ein Bedürfnis nach islamischem Religionsunterricht 
besteht. Die Regierung hat beschlossen, einen islamischen 
Religionsunterricht für Primarschüler unter bestimmten Bedingungen zu
ermöglichen:
- Der Unterricht wird von pädagogisch und fachlich ausgebildeten 
Lehrpersonen erteilt.
- Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
- Der Unterricht basiert auf einem Lehrplan, der von Fachpersonen 
begutachtet wird.
- Der Unterricht wird vom Schulamt kontrolliert und evaluiert. Der 
Rahmen unserer Verfassung und unserer Gesetze ist einzuhalten.
Mit diesem Schritt will die Regierung den muslimischen Kindern die
Chance bieten, ihren Glauben besser als bisher kennen zu lernen. 
Deutsch als Unterrichtssprache soll einerseits die Integration 
fördern, andererseits soll dadurch gewährleistet sein, dass der 
Unterricht von Muslimen aller Nationen besucht werden kann. Durch die
Unterrichtssprache Deutsch ist auch eine Aufsicht von Seiten der 
Schulbehörde möglich.
Nach bisherigem Kenntnisstand ist damit zu rechnen, dass im 
kommenden Schuljahr jeweils eine Gruppe (d. h. etwa 8-10 Schülerinnen
und Schüler) im Oberland und im Unterland einen islamischen 
Religionsunterricht besuchen würde.
Das Projekt ist für ein Jahr angelegt und soll bis Ostern 2008 
evaluiert werden. Danach ist über eine mögliche Weiterführung zu 
entscheiden.

Pressekontakt:

Schulamt
Tel. +423 236 67 51

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