Tiere sterben für unsere Unterhaltung – Tragödien in Maienfeld und St. Gallen zeigen Systemversagen
Wenn Tradition Leben kostet, ist es Zeit für Veränderung.
Innerhalb weniger Tage kam es in der Schweiz zu zwei schockierenden Ereignissen, die ein grundsätzliches Problem sichtbar machen: Tiere werden weiterhin für menschliche Unterhaltung und Schauzwecke eingesetzt – mit tödlichen Folgen.
In Maienfeld stürzte beim Pferderennen am Sonntag ein Pferd so schwer, dass es noch auf der Rennbahn getötet wurde. Der Jockey wurde verletzt.
Am Mittwoch entkamen an der St. Galler OLMA drei junge Rinder in Panik von einer Viehschau. Anstatt das Leben der Tiere zu schützen, wurde mindestens ein Tier von der Polizei erschossen. Zwei Kinder wurden verletzt.
Diese Vorfälle sind keine bedauerlichen Einzelfälle – sie sind das Ergebnis eines Systems, das Tiere für Events instrumentalisiert und sie bei «Funktionsstörungen» als entsorgbar betrachtet. Gerade an Pferderennen werden immer wieder Pferde zu Tode gequält, so sterben an den Pferderennen in Maienfeld immer wieder Rennpferde. In Anbetracht des Todesfalls klingt es schon sehr zynisch, wenn der Rennverein von einer insgesamt positivem Bilanz redet.
«Tiere sind fühlende Lebewesen – keine Requisiten für unsere Unterhaltung. Wenn ein Pferd nach einem Sturz getötet oder ein Rind nach einem Ausbruch erschossen wird, zeigt das nicht Mut, sondern moralisches Versagen» sagt Roberto A. Babst, Präsident vom Wildtierschutz Schweiz
Wir fordern ein Umdenken in Politik, Gesellschaft und Veranstaltungsbranche:
- Schluss mit Veranstaltungen, bei denen Tiere Stress, Zwang oder Lebensgefahr ausgesetzt sind.
- Anerkennung von Tieren als fühlende Wesen mit eigenem Schutzanspruch – auch im Gesetz.
- Verantwortung von Veranstaltern und Behörden: Sicherheit heisst Schutz für Mensch und Tier.
- Förderung tierfreier Alternativen bei Volksfesten, Shows und Sportevents.
Tradition ist kein Freipass für Tierleid.
Eine moderne, ethische Gesellschaft zeigt sich daran, wie sie mit den Schwächsten umgeht.
Diese Tragödien mahnen: Unterhaltung darf niemals über Leben stehen.
Verein Wildtierschutz Schweiz Riedlöserstrasse 4 CH-7302 Landquart