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Zahlungsrisiko: Milder Herbst verursacht stürmische Zeiten in der Textilbranche

Zürich (ots)

Eine interne Analyse des Kreditversicherers Atradius zeigt, dass das Zahlungsrisiko bei Schweizer Bekleidungshändlern kurzfristig spürbar ansteigen könnte. Eine der Ursachen hierfür: die außergewöhnlich warmen Temperaturen in den Herbstmonaten. Diese haben die Umsätze mit Winterartikeln bei zahlreichen Anbietern stark gebremst. Sollte das Wetter in diesem Winter insgesamt mild bleiben, könnte das die Zahl der Zahlungsausfälle und -verzögerungen bei Lieferanten sowohl von stationären als auch von Online-Kleidungshändlern in den kommenden Monaten noch einmal erhöhen.

"Nachdem im Textilhandel bereits das Sommergeschäft aufgrund der zum Teil extremen Hitze bescheiden lief und das Herbstgeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, hat nun auch das Schlussquartal 2018 schwierig begonnen", sagt Mathias Freudenreich, Country Manager von Atradius in der Schweiz. "Die geringeren Umsätze schwächen viele Abnehmer der Branche, die in der Schweiz insgesamt zu den anfälligsten für Forderungsausfälle gehört. Ein Grund hierfür ist die häufig geringe Eigenkapitalausstattung vieler Textilunternehmen. Gleichzeitig stellen die hohen Mieten für Geschäftsräume in vielen Städten sowie die langfristigen Laufzeiten von Mietverträgen eine grosse Belastung für stationäre Anbieter dar. In den vergangenen Jahren ist zudem die Konkurrenz durch das zunehmende Online-Geschäft gestiegen. Das hat die Margen gedrückt. Die warmen Temperaturen bis in den November haben jetzt dazu geführt, dass viele Konsumenten noch keine Winterbekleidung kaufen. Je länger das milde Wetter anhält, desto stürmischer dürften bald die Zeiten bei den Textilhändlern werden."

Textilbranche: warme Temperaturen nicht der einzige Risikogrund

Die Bekleidungsbranche gehört - neben der Baubranche - zu den risikoreichsten im Schweizer Abnehmerportfolio von Atradius. Das Wetter ist aber nicht der einzige Grund, warum zahlreiche Abnehmer aus dem Bereich derzeit unter erhöhtem Druck stehen. Aus Sicht des Kreditversicherers tragen dazu weiterhin die nicht mehr marktgerechten Geschäftsmodelle vieler Unternehmen bei. "Ein grosser Teil der Branchenakteure muss sich neu aufstellen, wenn sie ihren finanziellen Verpflichtungen auch künftig nachkommen wollen", sagt Mathias Freudenreich.

Dazu gehöre, so die Einschätzung der Atradius-Handelsexperten, eine optimale Verzahnung von Online-Vertrieb und stationärer Präsenz sowie - wichtiger denn je - eine effizient aufgestellte Logistik. "Wir haben zuletzt auch vermehrt positive Entwicklungen gesehen bei Firmen, die diesen Weg gegangen sind", erläutert Mathias Freudenreich. Dass Kunden Waren einer Firma online bestellen können, daran komme heute kein Modeanbieter mehr vorbei. Gleichzeitig möchten viele Konsumenten den Kauf von Mäntel oder Mützen vor Ort erledigen und die Produkte vorab begutachten. "Auf dieses Kaufverhalten müssen sich Händler einstellen. Einige stationäre Anbieter starten vor diesem Hintergrund bereits Kooperationen mit reinen Online-Häusern. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass das eine Lösung sein könnte."

Effiziente Logistik: das A und O

Eine ineffiziente Logistik ist gerade bei reinen Online-Händlern ein häufiger Grund für sinkende Margen und finanzielle Engpässe. Mathias Freudenreich: "Im Online-Bereich ist die Retouren-Quote sehr hoch. Fälle, in denen ein Käufer beispielsweise von einem Schuhmodell drei Paare in unterschiedlichen Grössen bestellt und zwei davon wieder zurückschickt, kommen sehr häufig vor. Dem Anbieter stehen diese Paare jedoch erst einmal nicht zum Verkauf zur Verfügung. Gleichzeitig erhöht sich sein Lager- und Transportaufwand. Im schlechtesten Fall übersteigen die Kosten die Einnahmen aus dem Geschäft."

Auch betrügerisches Verhalten, wie zum Beispiel das Zurückschicken eines Kleides nach einmaligen Tragen, belastet die Liquidität der Anbieter. Solche Waren können - wenn überhaupt - nur noch zu einem deutlich niedrigeren Preis als den ursprünglich kalkulierten angeboten werden.

Profitable Eigenmarken

Die Risikoexperten von Atradius haben zuletzt Fälle von in Schieflage geratenen Bekleidungsanbietern beobachtet, die ihr Geschäftsergebnisse durch einen stärkeren Fokus auf Eigenmarken wieder verbessern konnten. Mathias Freudenreich: "Eigenmarken verbessern die Margen des Anbieters und wirken sich positiv auf die Liquidität aus. Und das wiederum verbessert die Zahlungsfähigkeit."

In der Risikoanalyse prüft Atradius - wie in jeder Branche - Abnehmer aus dem Textilbereich individuell auf Grundlage von finanziellen Daten und schaut sich auch die Investorenstruktur hinter den Abnehmern genau an.

Auf www.atradius.ch können Sie im Menüpunkt "Publikationen" aktuelle Analysen des Kreditversicherers über Forderungsrisiken in unterschiedlichen Branchen und Ländern kostenfrei herunterladen.

Über Atradius

Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften und Inkassodienstleistungen mit einer strategischen Präsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen Kreditversicherungs-, Bürgschaften- und Inkasso-Produkte schützen Unternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren und Dienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied der Grupo Catalana Occidente (GCO.MC), einer der grössten Versicherer in Spanien und einer der grössten Kreditversicherer der Welt. Weitere Informationen finden Sie online unter www.atradius.ch

Kontakt:

Atradius Crédito y Caución S.A. de Seguros y Reaseguros, Madrid,
Zurich Branch

Astrid Goldberg
Pressesprecherin
Telefon: +41 43 300 6460
E-Mail: astrid.goldberg@atradius.com

Stefan Deimer
Pressereferent
Telefon: +41 43 300 6460
E-Mail: stefan.deimer@atradius.com

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