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Landminen-Monitor: 5544 Opfer im Jahr 2021, davon 75 % Zivilisten: schon im siebten Jahr in Folge eine sehr hohe Zahl

Genf (ots)

Der heute veröffentlichte Bericht für das Jahr 2022 des Internationale Kampagne für ein Verbot von Landminen weist im siebten Jahr in Folge eine hohe Zahl von Minenopfern auf: 5544 Opfer im Jahr 2021, davon 75% Zivilisten. Vom 21. bis 25. November findet in Genf die 20. Jahreskonferenz des Übereinkommen über das Verbot von Landminen mit den Vertragsstaaten statt, die sich das Ziel gesetzt haben, bis 2025 eine minenfreie Welt zu erreichen. Handicap International, die zusammen mit anderen Organisationen für ihren Kampf gegen Minen den Friedensnobelpreis erhalten hat, ruft die Staaten dazu auf, ihren diplomatischen Einfluss geltend zu machen, um andere Staaten, die sich dem Übereinkommen nicht angeschlossen haben, dazu zu bewegen, den Einsatz von Landminen einzustellen.

Laden Sie den Landminen-Monitor 2022 herunter. (auf Englisch) (ab 10 Uhr herunterladen)

Hohe Zahl von Opfern im siebten Jahr in Folge

Der Landminen-Monitor 2022 beziffert die Auswirkungen des Ottawa-Vertrags, der den Erwerb, die Herstellung, die Lagerung, den Handel und den Einsatz von Antipersonenminen verbietet, für das Jahr 2021, wobei die Daten, insofern möglich, bis Oktober 2022 eingeschlossen sind.

Der Bericht zeigt, dass im Jahr 2021 mindestens 5544 Opfer von Minen und explosive Reste von Kriegsmunition gezählt wurden: 2182 Personen wurden getötet und 3355 Personen verletzt (bei sieben Opfern ist der Status unbekannt). Mehr als 75 % der registrierten Opfer, deren Status bekannt war, waren Zivilisten (4200 Personen). Kinder, bei denen das Alter bekannt war, machten fast die Hälfte der zivilen Opfer aus (1696 Kinder).

Im Landminen-Monitor wird darauf hingewiesen, dass die Opfer in vielen Staaten und Regionen nicht gezählt werden konnten, was wiederum bedeutet, dass die tatsächliche Zahl der Opfer wahrscheinlich viel höher ist.

Neue Einsätze von Antipersonenminen

Der Landminen-Monitor 2022 berichtet über neue Einsätze durch zwei Staaten - Russland und Myanmar - sowie durch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen in mindestens fünf Ländern: Zentralafrikanische Republik, Kolumbien, Demokratische Republik Kongo, Indien und Myanmar.

Der Monitor weist darauf hin, dass Russland, das kein Vertragsstaat des Ottawa-Vertrags ist, in der Ukraine Antipersonenminen einsetzt: Mindestens acht verschiedene Arten von Landminen wurden seit Februar 2022 von den russischen Streitkräften in der Ukraine eingesetzt. Dies bildet eine noch nie dagewesene Situation, in der ein Land, das nicht Vertragspartei des Ottawa-Vertrags ist, Landminen auf dem Hoheitsgebiet eines Vertragsstaats (der Ukraine) einsetzt.

Die Ukraine setzt in diesem Konflikt Antifahrzeugminen ein, eine Art Landmine, die im Ottawa-Vertrag nicht verboten ist. Human Right Watch berichtete im Mai dieses Jahres dass "die russischen und ukrainischen Streitkräfte in grossem Umfang Antifahrzeugminen (auch Panzerabwehrminen genannt) in mindestens sechs Regionen eingesetzt haben, und zwar in Donezk, Tschernihiw, Charkiw, Kiew, Odessa, Sumy und Saporischschja."

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Über HI

HI ist eine internationale, unabhängige, gemeinnützige Organisation, die seit fast 40 Jahren in Situationen von Armut und sozialer Ausgrenzung, von Konflikten und Katastrophen interveniert. Sie unterstützt Menschen mit Behinderung und andere besonders hilfsbedürftige Menschen, damit ihre grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden, sich ihre Lebensbedingungen verbessern und ihre Grundrechte besser respektiert werden.

Seit ihrer Gründung 1982 setzt sich HI in ca. 60 Ländern mit Entwicklungsprogrammen ein und interveniert in unzähligen Notsituationen.

In Genf symbolisiert der Broken Chair unseren Kampf gegen Explosivwaffen und die Gewalt, die der Bevölkerung in bewaffneten Konflikten zugefügt wird. Das von Daniel Berset im Auftrag von unser Organisation geschaffene und vor den Vereinten Nationen installierte Denkmal ist eine Mahnung an die internationale Gemeinschaft. Es erinnert die Staaten an ihre Verpflichtungen zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts und zum Schutz der Zivilbevölkerung vor dem Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten.

Pressekontakt:

Pauline Wilhelm
Handicap International Schweiz
Medien- und Kommunikationsbeauftragte
Avenue de la Paix 11 - 1202 Genf
022 710 93 36
p.wilhelm@hi.org
www.handicap-international.ch

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