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TRACE veröffentlicht Bericht über Bestechungsgeldforderungen in den Vereinigten Staaten

Maryland (ots/PRNewswire)

              - Vergleich der Bestechungsgeldmuster in den Vereinigten Staaten mit denen
                                     sechs weiterer Nationen

TRACE veröffentlichte heute den BRIBEline Bericht zu den Vereinigten Staaten 2011, wobei es sich um die insgesamt siebte Analyse der Organisation zum Thema gemeldete Bestechungsversuche in einzelnen Ländern handelt. In den zuvor veröffentlichten Berichten wurden bereits die Abläufe von Bestechungsgeldforderungen in Brasilien, Mexiko, der Ukraine, Russland, Indien und China untersucht.

"Der Bericht zu den Vereinigten Staaten ist ein weiterer wichtiger Beitrag zur Bestechungsprävention", so Alexandra Wrage, die Gründerin und Präsidentin von TRACE. "BRIBEline bietet einen besseren Einblick in die praktischen Abläufe der Bestechung. Unternehmen können bei Mitarbeiterschulungen ab sofort von akademischen und juristischen Analysen abrücken und stattdessen eine praxisorientierte, realistische Diskussion darüber führen, worauf man achten und wie man reagieren sollte."

Im Bericht zu den Vereinigten Staaten werden insgesamt 73 Fälle von Bestechungsgeldforderungen in den Vereinigten Staaten aufgezählt und analysiert, die zwischen dem 11. Juli 2007 und dem 15. November 2011 anonym bei TRACEs BRIBEline (Business Registry for International Bribery and Extortion) gemeldet wurden.

Aus dem Bericht zu den Vereinigten Staaten geht die wesentliche Erkenntnis hervor, das Bestechungsgeld häufig im Tausch für eine ungerechtfertigte Bevorteilung eingefordert wird. Mehr als ein Drittel aller Bestechungsgeldforderungen - die höchste Quote aller bislang von BRIBEline studierten Länder - beruhen auf der Prämisse einer unangemessenen Gegenleistung. Dies kann beispielsweise Geschäftsanbahnungen (entspricht 25 % aller gemeldeten Forderungen), die Einwilligung zum Versuch, einen Regierungsbeamten mit Bestechungsgeld zu beeinflussen (5 %), oder eine ungerechtfertige bevorzugte Behandlung betreffen, wie beispielsweise ein günstiges Gerichtsurteil (4 %).

Aus dem Bericht zu den Vereinigten Staaten geht ausserdem hervor, dass der Privatsektor (Unternehmensvertreter) der Vereinigten Staaten ein Sammelbecken für Bestechungsgeldforderungen ist: 21 % aller gemeldeten Fälle betrafen diesen Bereich. Trotzdem ist es mit fast 60 % in der Mehrheit der Fälle ein Regierungsvertreter, der eine Bestechungsgeldforderung ausspricht. Dies betraf Beamte der Bundes-, Länder- und Lokalebene, darunter auch Regierungsbeamte (16 %), die Polizei (14 %), Vertreter der regierenden Partei (8 %), Mitarbeiter von staatlichen Einrichtungen (7 %), Mitglieder des Militärs (5 %), städtische Beamte (4 %), staatliche Funktionsträger (1 %) sowie Richter und Justizbeamte (1%).

Sieben der gemeldeten Bestechungsgeldforderungen stammten von Regierungsbeamten aus dem Büro des US-amerikanischen Präsidenten bzw. aus dem Büro des US-amerikanischen Vizepräsidenten. Den anonymen Berichterstattern zufolge traten Forderungen aus diesen Regierungsämtern zwischen 2002 und 2007 auf.

Aus den US-Daten ergibt sich ausserdem, dass ausgesprochen hohe Bestechungsgelder gefordert werden. Etwa 60 % aller gemeldeten Bestechungsgeldforderungen in den Vereinigten Staaten waren den Berichten zufolge wiederkehrender Natur -- das bedeutet, Forderungen wurden mehr als nur ein Mal gemacht. In etwa 44 % der Fälle wurden Geldbeträge von unter 5.000 USD, in 25 % der Fälle von unter 50.000 USD und in über 10 % der Fälle von 500.000 USD oder mehr gefordert. In mehr als 70 % aller gemeldeten Fälle von Bestechungsgeldforderungen wurde Bargeld verlangt. Ausserdem wurde um Hilfe bei der Begleichung von Arztrechnungen oder Schulgebühren (10 %) gebeten oder es wurden Geschenke, Unterhaltung oder Bewirtung (8 %), sexuelle Gefälligkeiten (7 %) oder besondere Reisemodalitäten (3 %) gefordert.

Der von TRACE durchgeführten vergleichenden Analyse von Bestechungsgeldmustern zufolge wurde in den Vereinigten Staaten die niedrigste Proportion von Bestechungsgeld fordernden Regierungsvertretern und die höchste Proportion von Bestechungsgeld fordernden Vertretern privater Unternehmen aller sieben Nationen verzeichnet, für die der Verband Berichte angefertigt hat.

"Die BRIBEline-Daten zu den Vereinigten Staaten legen nahe, dass sich Unternehmen, die in den Vereinigten Staaten geschäftlich tätig sind, mit dem Gedanken beschäftigen sollten, ihre Mitarbeiter gezielt zu schulen, damit sie auf Bestechungsgeldforderungen eines einflussreichen Regierungsbeamten oder einer Führungskraft aus der Wirtschaft adäquat reagieren können", so Wrage. "Auch wenn der geschäftliche Anreiz zur Zahlung von Bestechungsgeldern insbesondere unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen verlockend erscheinen mag, verschiebt sich das Chancen-Risiko-Verhältnis angesichts der immer strengeren internationalen Umsetzung von Antikorruptionsgesetzen im Ausland sowie der kompromisslosen Durchsetzung der nationalen Antikorruptionsgesetze in den Vereinigten Staaten bedenklich. Ausserdem würde ein Ermittlungsverfahren wegen Bestechung oder eine Verurteilung signifikante Schäden im Hinblick auf Ruf und Marke nach sich ziehen, und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die Missbilligung von Konzernexzessen und engen Kontakten zu Regierungsvertretern in der Öffentlichkeit auf dem Höhepunkt befindet."

BRIBEline, ein völlig anonymes Online-Meldesystem, bietet länderspezifische Informationen zu Bestechungsgeldforderungen und gibt Aufschluss über die Fragen, wer Bestechungsgeld fordert, wie Bestechungsgeld gezahlt wird, ob Bestechungsgeld in Raten bezahlt wird, und falls dies der Fall sein sollte, in welchen Abständen, und was im Gegenzug für Bestechungsgeld geboten wird. Die bislang fertiggestellten sieben Länderberichte sind auf http://www.TRACEinternational.org verfügbar.

Informationen zu TRACE

TRACE ist ein gemeinnütziger Mitgliederverband, der seine Ressourcen auf die Entwicklung von praktischen, kostengünstigen Lösungen für multinationale Unternehmen und ihre Handelsvertreter (Verkäufer und Vertreter, Berater, Vertriebsmitarbeiter, Zulieferer, etc.) konzentriert, damit sie die Vorgaben zur Bekämpfung von Bestechung einhalten können. TRACE bietet verschiedenste Hauptprodukte und entsprechende Dienstleistungen. Hierzu zählen: Due-Diligence-Berichte über gewerbliche Mittlerorganisationen, Compliance-Verfahrensmodelle, ein Online-Informationszentrum mit Zusammenfassungen der Lokalgesetze im Ausland einschliesslich eines Leitfadens zum Thema Geschenke und Bewirtung, persönliche sowie Online-Antikorruptionsschulungen, Studien zu bewährten Verfahrensweisen von Unternehmen und die Gifts & Hospitality Tracking Software.

Besuchen Sie http://www.TRACEinternational.org für weitere Informationen zu TRACE.

Kontakt:

Jamie Moss, newsPRos, +1-201-493-1027, jamie@newspros.com, oder
Jaime Baum, newsPRos, +1-847-502-3825, jsb@newspros.com

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