Mutigere Massnahmen sind nötig
Bern (ots)
Der heutige Bericht des Bundesrates zur Umsetzung der Fachkräfteinitiative fällt bescheiden aus. Für Travail.Suisse fehlen mutige Schritte, die mindestens in Teilbereichen klare Verbesserungen bringen würden.
Der heutige Bericht des Bundesrates zur Umsetzung der Fachkräfteinitiative ist sehr umfangreich und enthält die Darstellung einer Vielzahl von Massnahmen. Für Travail.Suisse fehlen jedoch mutige Massnahmen, quasi Leuchttürme, die der Bevölkerung zeigen, dass ihre Sorgen ernst genommen werden.
Travail.Suisse fordert mutige Massnahmen
Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, fordert folgende Massnahmen:
- Vereinbarkeit: Zur Förderung der Vereinbarkeit sind
Arbeitszeitregelungen nötig, die auf die Bedürfnisse der
Familien Rücksicht nehmen. Dazu gehört ein Recht auf
Teilzeitarbeit für alle Arbeitnehmenden und eine
Nicht-Diskriminierung von Teilzeit bei Lohn, Karriere,
Arbeitszeit, Weiterbildung und Sozialversicherungen. Zudem
müssen Bund und Kantone für ein ausreichendes und finanziell
interessantes Angebot an Betreuungseinrichtungen sorgen.
- Qualifizierungsoffensive: Im Bildungsbereich liegt das grösste
Potenzial bei den zehntausenden von Arbeitnehmenden ohne
Berufsabschluss. Um dieses Potenzial innert nützlicher Frist zu
nutzen, muss der Bund sofort jährlich 50 Mio. Franken für die
Finanzierung von Ausbildung und Lebensunterhalt der Personen zur
Verfügung stellen (Motion Fetz, 14.3927).
- Ältere Arbeitnehmende: Heute fallen viel zu viele ältere
Arbeitnehmende wegen Arbeitslosigkeit aus dem Arbeitsmarkt. Um
dies zu verhindern, sind eine gross angelegte, nationale
Sensibilisierungskampagne (nach Vorbild Kanton Aargau), eine
Nicht-Diskriminierungsgesetzgebung sowie ein
Anstellungsmonitoring nötig.
- Wiedereinstieg: Zur Unterstützung von Frauen, die nach längerer
Familienphase wieder erwerbstätig werden wollen, braucht es von
der öffentlichen Hand finanzierte Beratungsangebote und den
Zugang zu den aktiven Arbeitsmarktmassnahmen der
Arbeitslosenversicherung (siehe p.I. Maire, 14.452)Damit die Fachkräfteinitiative einen ernsthaften Beitrag zur Reduktion der Einwanderung und damit zur Akzeptanz der bilateralen Beziehungen zur EU leisten kann, sind mutige Massnahmen gefragt.
Kontakt:
Martin Flügel, Präsident, 079 743 90 05