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Wiedereinstieg: Arbeitslosenversicherung muss Wiedereinstieg mit neuen Kriterien fördern

Bern (ots)

Travail.Suisse, die unabhängige Dachorganisation der Arbeitnehmenden, unterstützt die parlamentarische Initiative ihres Vizepräsidenten, Nationalrats Jacques-André Maire (SP/NE), die grosszügigere Kriterien der Arbeitslosenversicherung für Bildungsmassnahmen von Wiedereinsteiger/innen fordert. Diese Kriterien müssen für Personen, die mehrere Jahre auf eine Erwerbsarbeit verzichtet und sich um die Erziehung ihrer Kinder gekümmert haben, gelockert werden. Das Geschäft wird heute von der zuständigen Kommission des Nationalrats beraten.

Personen - mehrheitlich Frauen - die sich länger als vier Jahre aus dem Berufsleben zurückgezogen haben, um ihre Kinder zu betreuen müssen die Chance auf einen Wiedereinstieg in die Arbeitswelt haben. Dazu benötigen sie eine gezielte Begleitung, die wesentlich mehr beinhalten muss als den Besuch von Auffrischungskursen für ihre ursprüngliche Ausbildung. Notwendig ist vielmehr eine professionelle Begleitung über mehrere Monate hinweg. Dazu müssen Betroffene die finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen können, die das Arbeitslosenversicherungsgesetz AVIG für Bildungsmassnahmen vorsieht. Bisher war dies nicht möglich, weil die Regionalen Arbeitsvermittlungzentren Kriterien anwenden, die der besonderen Situation von Wiedereinsteiger/innen nicht Rechnung tragen. Nach mehr als vier Jahren Erwerbsunterbruch befinden sich diese sozusagen im toten Winkel des AVIG und haben keine Chance, eine Stelle zu finden, die ihrer Ausbildung, ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen entspricht. Die parlamentarische Initiative Maire will diesen toten Winkel beseitigen.

Ein Wiedereinstieg von Frauen und Eltern im Allgemeinen würde von allen Seiten begrüsst: Travail.Suisse befasste sich im Rahmen der Studie «Expérience ReProf» bereits 2013 mit den Hürden bei einem Wiedereinstieg. Diese Studie beziffert die Zahl der Personen, die pro Jahr wieder in den Arbeitsmarkt einsteigen möchten, auf 13'000 bis 15'000. Mehrere parlamentarische Vorstösse wurden nach Erscheinen der Studie eingereicht - als Antwort auf den Fachkräftemangel, der sich nach der Abstimmung vom 9. Februar weiter verschärft hatte. Kürzlich hat auch der Bundesrat an die Frauen appelliert, sich stärker am Arbeitsmarkt zu beteiligen, und auch Wirtschafts- und Arbeitgeberkreise unterstützen dies im aktuellen Umfeld.

Die Mitglieder der Kommission für Wirtschaft und Abgaben WAK des Nationalrats haben heute ein Schreiben von Travail.Suisse erhalten, das ihnen empfiehlt, die parlamentarische Initiative ihres Vizepräsidenten Jacques-André Maire anzunehmen.

Kontakt:

Valérie Borioli Sandoz, Leiterin Gleichstellungspolitik,
079 598 06 37

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