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Media Service: Krankenkassen-Chef Grichting fordert im SonntagsBlick Ende des Kopfprämien-Systems

Zürich (ots)

Thomas J. Grichting, CEO der Groupe Mutuel Krankenversicherer, schlägt vor, das heutige Kopfprämien-System in der Krankenkasse abzuschaffen. Er fodert im aktuellen SonntagsBlick ein neues System mit drei ¬Altersklassen: => Unter 25-Jährige würden einen Drittel weniger Prämien zahlen. => Auch die 26- bis 35-Jährigen profitieren - sie zahlen 11 Prozent weniger. => Alle über 36-Jährigen dagegen würden 7,4 Prozent mehr zahlen. So weit vorgewagt hat sich noch kaum je ein Krankenkassenchef. Seinen Vorschlag will er jetzt offensiv an Politiker und Verbände herantragen. Grichting begründet seinen Vorstoss mit der wachsenden Umverteilung. Mitte der 90er-Jahre transferierten in der Grundversicherung die Jungen 2,7 Milliarden Franken an die Älteren. Vorletztes Jahr waren es schon 6 Milliarden. "2030 werden es 20 Milliarden sein", sagt Grichting. Grundlage dieser Rechnung sei einerseits die offizielle Kostenentwicklung von 1996 bis 2010, andererseits die Zahlen und Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung des Bundesamts für Statistik. Den Vorwurf, sein Vorschlag unterhöhle das Solidaritätsprinzip, weist Grichting zurück: "Es ist vielmehr so, dass die demografische Entwicklung das Solidaritätsprinzip immer mehr aushebelt. Das Kopfprämiensystem ist unfair und belastet Junge und junge Familien zunehmend. Richtig ist: Wir wollen die Solidarität für die Zukunft sichern. Dafür muss man das System an die Bevölkerungsentwicklung anpassen."

Maximal durchsetzbar sei eine Prämienerhöhung von "10 bis 12 Prozent" für die über 36-Jährigen. "Damit könnten wir unter 25-Jährige und junge Familien signifikant entlasten", so Grichting im SonntagsBlick. Höhere Prämien für Raucher oder Dicke kann sich der Groupe-Mutuel-Manager indes nicht vorstellen: "Es ist nicht die Aufgabe der Krankenkassen, als Erzieher oder Polizisten in die persönliche Freiheit einzugreifen." Die Groupe Mutuel ist der drittgrösste Schweizer Krankenversicherer mit rund 1,2 Millionen Versicherten.

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