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Bain-Studie "Die neue Dekade der Strategie" - Unternehmen müssen externe Faktoren stärker strategisch berücksichtigen und langfristig Unsicherheiten beherrschen lernen

München (ots)

- Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich nach der Krise
     fundamental verändert
   - Externe Faktoren, wie die wachsende Staatsverschuldung oder die 
     öffentliche Meinung beeinflussen das Schicksal von Unternehmen 
     immer stärker
   - Manager benötigen neue strategische Antworten auf die 
     veränderten Risiken
   - "Heatmaps" helfen, Chancen und Risiken zu identifizieren
   - Fünf Handlungsfelder zeigen die Bandbreite möglicher Maßnahmen
Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat geschwächte Banken 
und überschuldete Staaten hinterlassen. Das erhöht die 
wirtschaftlichen Risiken. Mehr staatliche Regulierung und eine 
wirtschaftskritischere Öffentlichkeit setzen dem unternehmerischen 
Handeln stärkere Grenzen. Die Verlagerung des Wachstums in wenige 
Schwellenländer zwingt Unternehmen, ihre Wertschöpfungs- und 
Regionalstrategien neu auszurichten. Das Leben mit Unsicherheiten und
die damit erschwerte Planbarkeit erfordern ein neues strategisches 
Handeln. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie von Bain & Company
"Die neue Dekade der Strategie". Die Studie untersucht den Einfluss 
der Krise auf langfristige Trends und gibt Antworten auf die 
Implikationen für Unternehmen in einer veränderten Welt. Die 
mittelfristigen Folgen der Krise werden die Weltwirtschaft spürbar 
bremsen und destabilisieren. Beinahe alle Branchen sind davon 
betroffen - auch die, welche die Krise zunächst unbeschadet 
überstanden haben. Die veränderten Rahmenbedingungen erfordern neue 
Strategien und neue Planungsprozesse.
Die Krise hat die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in vielen 
Branchen fundamental verändert: Die hohe Staatsverschuldung bedroht 
das Wachstum der Industrienationen, sei es durch Steuererhöhungen, 
Haushaltskonsolidierung oder Inflation. Die geschwächten Banken 
können nicht mehr dasselbe Kreditvolumen aufbringen wie noch vor der 
Krise. Der Konsum auf Kredit, eine wesentliche Stütze des stabilen 
Wachstums der vergangenen Jahre, kommt zum Stillstand. Statt einer 
weiteren Liberalisierung droht dem Welthandel eine Welle 
protektionistischer Maßnahmen. Insgesamt identifiziert die Studie der
Strategieberatung Bain & Company "Die neue Dekade der Strategie" 
zwölf langfristige globale Trends, die durch die Krise verstärkt, 
abgeschwächt oder umgekehrt wurden.
"Von diesen Veränderungen wird jede Branche und jedes Unternehmen 
in ganz unterschiedlicher Weise betroffen sein", sagt Rolf-Magnus 
Weddigen, Managing Director bei Bain & Company in Deutschland. "Und 
wenn sich die Unternehmen nicht systematisch darauf einstellen, 
gefährden sie ihr nachhaltiges Wachstum." So müssen sich 
Telekommunikationsausrüster jetzt noch stärker mit der Bedrohung 
durch chinesische Konkurrenten auseinandersetzen. Die stark 
wachsenden Schwellenländer, allen voran China, werden in 
Hochtechnologiebranchen wie der Telekommunikationstechnologie 
nationale Champions aufbauen, die den Weltmarkt zu erobern suchen. 
Pharmaunternehmen müssen sich auf einen international härteren 
Verschreibungsmarkt einstellen. Im Gesundheitssektor ist als Folge 
der Überschuldung vieler Staaten bei gleichzeitig anhaltender 
Wachstumsschwäche mit einschneidenden Sparmaßnahmen zu rechnen. Dies 
wird sowohl die Verschreibung teuerer Arzneimittel einschränken, als 
auch die Ausrüstungsinvestitionen von Krankenhäusern reduzieren.
Eine aktuelle Bain-Umfrage unter 700 Top-Entscheidern aus der 
deutschen Wirtschaft zeigt, dass die Veränderungen im Kielwasser der 
Krise alle Branchen betreffen. Und sie besitzen eine hohe Relevanz 
für die künftige Unternehmensplanung. 79 Prozent der Befragten 
glauben, dass externe Faktoren für die Unternehmensstrategie künftig 
wichtiger werden. 80 Prozent sind der Meinung, dass Strategien 
künftig eine deutlich verkürzte Haltbarkeit haben werden. Mehr als 70
Prozent der Befragungsteilnehmer geben an, dass das Denken, Planen 
und Handeln in Szenarien für ihr Unternehmen künftig wichtiger wird.
Unternehmensstrategien für eine sich verändernde Weltwirtschaft
Die strategischen und operativen Antworten der Unternehmen auf die
veränderten Rahmenbedingungen sind sehr individuell. Im 
Infrastrukturbereich tätige Bauunternehmen etwa sollten sich 
rechtzeitig auf staatliche Sparmaßnahmen und mehr 
Public-Private-Partnerships einstellen. Exportunternehmen sollten 
Frühwarnsysteme für Handelsrestriktionen, Local-Content-Bestimmungen 
und Währungsrisiken aufbauen, um frühzeitig auf Veränderungen 
reagieren zu können. Und Banken müssen sich auf die bilanziellen und 
organisatorischen Folgen einer verstärkten Regulierung sowie auf neue
Steuern vorbereiten.
"Jedes Unternehmen muss jetzt eine Heatmap erstellen, die 
unternehmensspezifisch die zu erwartenden Veränderungen erfasst und 
in den als kritisch erkannten Bereichen entsprechende Gegenmaßnahmen 
vorsieht", empfiehlt Bain-Berater Weddigen. Für einen Maschinenbauer 
kann ein solches Maßnahmenpaket eine Neubewertung des Manufacturing 
Footprint und der geographischen Ausrichtung bedeuten.
Branchenübergreifender Handlungsbedarf in fünf strategischen 
Bereichen
Über alle Branchen hinweg identifiziert Bain fünf zentrale 
Handlungsfelder: Eine Optimierung des Geschäftsportfolios passt die 
Leistungen und Kapazitäten des Unternehmens an die veränderten 
Marktaussichten und -chancen an. Die Sicherung einer ausreichenden 
Kapitalisierung und Liquidität macht das Unternehmen unabhängiger von
schwer erhältlichem Fremdkapital und steigenden Zinsen. Maßnahmen zur
Professionalisierung der Aufsichtsgremien, zur besseren 
Kundenausrichtung oder zur Verbesserung der Beziehungen zur 
öffentlichen Hand sorgen für eine breitere jedoch zielgerichtete 
Stakeholderausrichtung. Die Flexibilisierung der Unternehmensplanung 
verbessert die Reaktionsfähigkeit in Zeiten hoher Unsicherheit und 
schwankender Märkte. Und die weitere operative Verbesserung schafft 
Spielräume, um die Handlungsfähigkeit des Unternehmens trotz härteren
Wettbewerbs aufrecht zu erhalten.
"Bain hat eine Systematik entwickelt, die Unternehmen hilft, auch 
in der nächsten Dekade unter veränderten Rahmenbedingungen weiter 
nachhaltig und profitabel zu wachsen", sagt Deutschland-Chef 
Weddigen. "Entscheidend ist, die durch die Krise veränderten 
Rahmenbedingungen rechtzeitig zu erkennen und manövrierfähig zu 
bleiben. Denn wer auf eine Rückkehr alter Zeiten wartet, gefährdet 
die Zukunft seines Unternehmens."
Über die Studie
Die Studie "Die neue Dekade der Strategie" wurde von Januar bis 
Mai 2010 von Bain & Company erstellt. Im ersten Schritt filterte die 
Studie aus rund 220 weltweit beobachtbaren Entwicklungen 21 
Fundamentaltrends mit besonderer wirtschaftlicher Relevanz heraus. 
Der zweite Schritt untersuchte, inwieweit die Krise diese 
Fundamentaltrends verändert hat. Das Ergebnis: 12 der 21 Trends 
beschleunigten oder verlangsamten sich oder haben sich sogar 
umgekehrt. Der dritte Schritt der Studie untersuchte die spezifischen
Auswirkungen auf einzelne Branchen, wie etwa Pharma, 
Finanzdienstleistungen oder Energieversorger. Bei allen untersuchten 
Branchen besteht Handlungsbedarf, da die Folgen der Krise die 
Risikosituation und die Wachstumsaussichten stark beeinflussen. Im 
vierten Schritt entwickelte die Bain-Studie eine Systematik, mit der 
Schwachstellen im Unternehmen identifiziert und behoben werden 
können.
Details zu den Studienergebnissen finden Sie in den beigefügten 
Übersichten:
- Übersicht 1: Zwölf langfristige Trends wurden von der Krise 
     beeinflusst
   - Übersicht 2: Fünf strategische Handlungsfelder
   - Übersicht 3: Das sagt die deutsche Wirtschaft zur Bain-Studie 
     "Die neue Dekade der Strategie"
Zur Vorbestellung der vollständigen Studie wenden Sie sich bitte 
an Leila Kunstmann-Seik (leila.kunstmann@bain.com).

Pressekontakt:

Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Inc.
Tel.: +49 (0)89 5123 1246
E-Mail: leila.kunstmann@bain.com

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