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WWF Living Planet Report: Alarm in den Tropen

Zürich (ots)

Heute erscheint der neue Living Planet Report des
WWF, der umfassendste Bericht zum Zustand der Erde. Er zeigt: Während
sich die Natur in den gemässigten Breiten teilweise erholt, sind in 
den Tropen dramatische Verluste festzustellen. Beunruhigend: Die 
Weltbevölkerung braucht inzwischen eineinhalb Mal so viele 
Ressourcen, wie die Erde auf die Länge bieten kann.
Alle zwei Jahre publiziert der WWF zusammen mit dem Global 
Footprint Network und der Zoological Society of London den Living 
Planet Report. Er zeigt auf wissenschaftlicher Basis, wie sich der 
Ressourcenverbrauch der Menschheit und der Zustand der Natur 
entwickeln. Die untersuchten Tier-Populationen sind seit 1970 um 30 
Prozent geschrumpft. In den Tropen ist der Rückgang mit über 60 
Prozent besonders dramatisch, während in den gemässigten Breiten 
teilweise eine Erholung festzustellen ist. Dieser Unterschied hat 
zwei Hauptgründe: Im Norden hat die grossflächige Naturzerstörung 
früher eingesetzt, und darum startete der Index für die gemässigten 
Breiten 1970 auf tieferem Niveau. Zudem zeigen im Norden Natur- und 
Umweltschutz Wirkung. Für den Living Planet Index werden die Daten 
von über 2500 Tierarten ausgewertet.
Während die Populationen schrumpfen, wächst der Footprint der 
Menschheit. Für den Footprint wird der Ressourcenverbrauch der 
Weltbevölkerung den Ressourcen gegenübergestellt, die die Erde in der
gleichen Zeit neu produziert. Bis Mitte der 70er-Jahre lag der 
globale Footprint unter 1. Inzwischen hat er 1,5 erreicht: Wir 
verbrauchen also eineinhalb Mal so viele Ressourcen, wie die Erde auf
die Länge bieten kann. Die Schweiz hat gar einen Footprint von 2,8. 
Den unrühmlichen Spitzenplatz halten die Vereinigten Arabischen 
Emirate mit einem Footprint von 5,9. Footprints von lediglich 0,4 
weisen Afghanistan und Haiti auf (siehe Liste unten). Die grossen 
Footprints der reichen Länder wachsen weiter, die kleinen Footprints 
der ärmsten Länder stagnieren.
"Ein globaler Footprint von 1,5 ist nur möglich, weil wir von der 
Substanz statt von den Zinsen der Erde leben", sagt 
WWF-Footprint-Experte Damian Oettli dazu. "Weil wir beispielsweise 
Fischbestände übernutzen oder wir viel mehr CO2 ausstossen, also die 
Erde absorbieren kann." Bis 2050 wird der globale Footprint auf 2,8 
steigen, wenn wir weitermachen wie bisher. Doch es gibt Alternativen,
sagt Damian Oettli: "Vor allem bei der Energie und der Ernährung 
entscheidet sich, ob wir eine nachhaltige Entwicklung schaffen. 
Möglich ist sie."
Weitere Informationen:
Bilder finden Sie hier:
https://photos.panda.org/gpn/external?albumId=3929
Den Report, Grafiken sowie diese Medienmitteilung finden Sie auf 
www.wwf.ch/medien
Ausgewählte Footprints von Nationen und Kontinenten
Vereinigte Arabische Emirate	5,9
USA	4,4
Schweiz	2,8
Deutschland	2,8
Japan	2,6
Brasilien	1,6
China	1,2
Kuba	1,0
Haiti	0,4
Afghanistan	0,4
Nordamerika	4,4
Europa	2,6
Welt 	1,5
Lateinamerika	1,4
Asien	1,0
Afrika	0,8

Kontakt:

Damian Oettli, damian.oettli@wwf.ch, 079 407 35 01

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