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Biometrie - Grenzen ohne Grenzer? (Mit Bild)

Darmstadt/Rostock/Graz (ots)

In der EU werden nur noch Außengrenzen überwacht. Internationale 
Flughäfen sind mit Flügen von und nach Nicht-EU-Ländern eine 
besondere Herausforderung für die Grenzbeamten. Im Moment gibt es 
europaweit mehrere Feldtests und erste Anwendungen zur 
unbeaufsichtigten Grenzkontrolle mittels Biometrie.
Schon in wenigen Jahren könnte auch auf deutschen Flughäfen die 
Grenzkontrolle so aussehen: Ein Reisender durchläuft am Flughafen 
eine Sicherheitsschleuse. Er legt zunächst seinen elektronischen 
Reisepass auf ein Lesegerät und lässt dann sein Gesicht 
fotografieren. Anschließend vergleicht eine Software das neu 
aufgenommene Bild mit den auf dem Reisepass gespeicherten Daten. Wird
der Inhaber vom System erkannt, kann er die Schleuse passieren. Eine 
Kontrolle durch Grenzbeamte ist dann die Ausnahme. "Im 
EU-Forschungsprojekt "3D Face" haben 16 Projektpartner aus Industrie,
Forschung und Behörden die Möglichkeiten für die zukünftige 
Grenzkontrolle mittels Gesichtserkennung ausgelotet", erklärt 
Alexander Nouak, Biometrieexperte und Abteilungsleiter beim 
projektbeteiligten Fraunhofer IGD. "Wir stellten fest, dass die 
besten Ergebnisse bei Handhabbarkeit und Sicherheit die Kombination 
von 2-D- und 3-D-Gesichtserkennung liefert." Während 
2-D-Gesichtserkennung nur Bilder vergleicht, erkennen 3-D-Scanner die
wirklichen geometrischen Verhältnisse des Gesichts, wie den Abstand 
von Augen zu Ohren, und sind erheblich schwerer zu täuschen. Eine 
echte unbeaufsichtigte Grenzkontrolle wird es wohl nicht geben. Auch 
zukünftig werden Grenzbeamte den Strom der Reisenden auf den 
Flughäfen betreuen. Biometrische Selbstbedienungsterminals bieten die
Chance, dass sich das Personal auf Verdächtige konzentriert. "In 
Überlegungen der Bundespolizei wird zurecht großer Wert auf 
menschliche Wahrnehmung gelegt", sagt Nouak. "Kontrolle mit moderner 
Gesichtserkennung wird der Vorauswahl dienen. Auffälliges Verhalten 
eines Terroristen kann eine Maschine noch nicht erkennen. Wird dem 
Beamten die routinemäßige Passabfertigung abgenommen, kann er aber 
seinen Erfahrungsschatz ausschöpfen. Ein deutlicher Gewinn an 
Sicherheit ist die Konsequenz."
Fraunhofer IGD:
Als Einrichtung der angewandten Forschung entwickelt das 
Fraunhofer IGD innovative Prototypen und vermarktungsfähige 
Komplettlösungen nach kundenspezifischen Anforderungen.
Pressekontakt:

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Konrad.Baier@igd.fraunhofer.de
Tel.:+496151155-146 oder -441

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