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Keine Publikationen der SRG SSR zur Abstimmung vom 7. März

Bern (ots)

Die SRG SSR idée suisse wird im Vorfeld der
eidgenössischen Volksabstimmung vom 7. März definitiv keine Umfragen 
publizieren und verzichtet deshalb auch auf die zweite 
Publikumsbefragung. Dies hat die Chefredaktorenkonferenz in Absprache
mit dem Generaldirektor entschieden, da die vollständige Überprüfung 
der gfs-Umfrage zur Minarett-Abstimmung vom 30. November 2009 nicht 
rechtzeitig vorliegen wird und innerhalb nützlicher Frist keine 
abschliessende Beurteilung vorgenommen werden kann.
Die SRG-SSR-Chefredaktorenkonferenz hatte im Einklang mit 
Generaldirektor Armin Walpen wegen der unerklärbaren Abweichungen 
zwischen den Umfrageergebnissen des Instituts gfs.bern und dem 
Abstimmungsergebnis zur Minarett-Abstimmung vom 30.November 2009 
bereits im vergangenen Dezember eine detaillierte Analyse eingeleitet
und beschlossen, bis auf weiteres keine neuen Umfrageresultate zu 
publizieren. Im Sinne der Glaubwürdigkeit der SRG SSR und im 
Interesse des Publikums werden diese Abklärungen ohne Zeitdruck 
vorgenommen. Eine erste Erkenntnis liegt bereits vor: Laut einer 
externen Analyse ist die gfs-Umfrage zur Minarett-Initiative 
methodisch korrekt und nach international anerkannten Standards 
durchgeführt worden.
Für die Abstimmung vom 7. März 2010 hat gfs.bern im Auftrag der 
SRG SSR eine erste Befragung durchgeführt. Die Erkenntnisse aus 
dieser Befragung werden in die Gesamtanalyse einfliessen, die 
Ergebnisse werden aber nicht publiziert. Ausserdem wollte die SRG SSR
bereit sein, für den Fall, dass bereits Ende Januar die Analyse 
vorliegen würde. Auf die Durchführung einer zweiten Befragung vor dem
7. März verzichtet die SRG SSR, weil diese für die Analyse nicht 
zwingend ist und weil absehbar ist, dass eine abschliessende 
Beurteilung und allfällige Massnahmen nicht rechtzeitig vorgenommen 
werden können. Bei positivem Ausgang der Gesamtanalyse wird die SRG 
SSR die gfs-Umfragen für die Volksabstimmung vom 13. Juni im üblichen
Rahmen wieder aufnehmen.
Internationale Massstäbe erfüllt
Die methodische Überprüfung der gfs-Umfrage vor der 
Minarett-Abstimmung durch ein externes Institut ergab, dass keine 
Unregelmässigkeiten vorliegen. Die Umfrage wurde korrekt und nach 
anerkannten internationalen Standards durchgeführt und kommuniziert. 
Unter anderem wurde auch die sogenannte «Only-Handy-Problematik» 
(Nichtbefragung von Menschen, die nur ein Mobiltelefon aber kein 
Festnetz besitzen) beurteilt. Gemäss der Experten-Beurteilung ist 
diese Gruppe gemessen an der Gesamtheit der Stimmberechtigten für 
Umfragen nicht relevant und daher vernachlässigbar.
Eine weitere externe Analyse, die die 
SRG-SSR-Chefredaktorenkonferenz in Auftrag gegeben hat, befasst sich 
mit den möglichen Ursachen der Diskrepanz zwischen den 
Umfrage-Ergebnissen und dem tatsächlichen Resultat der Abstimmung, 
mit dem politischen und medialen Umfeld während der Befragung und 
deren Wirkung. Diese wissenschaftliche Untersuchung braucht Zeit. 
Ziel der Gesamtanalyse und allfälliger Massnahmen ist es, 
Diskrepanzen zwischen Umfragewerten und effektiven Resultaten 
möglichst zu vermeiden. Sobald auch diese Analyseresultate vorliegen,
wird die SRG SSR über die Publikation zukünftiger Umfragen 
entscheiden.
Unabhängig davon plant die SRG SSR, in einer umfangreichen und 
langfristig angelegten Studie die Bedeutung und Wirkung von 
Abstimmungsumfragen für die Meinungsbildung in der Schweiz 
untersuchen zu lassen. Mit dieser wissenschaftlichen Arbeit soll 
ebenfalls ein aussenstehendes Institut betraut werden.
SRG SSR idée suisse, Unternehmenskommunikation

Kontakt:

Daniel Steiner, Mediensprecher, Tel. 079 827 00 66

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