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Gesetzentwurf zum Handelsverbot für Robbenprodukte an EU weitergeleitet

Berlin (ots)

Die Bundesregierung hat in ihrer heutigen
Kabinettssitzung beschlossen, einen Gesetzentwurf für ein nationales 
Handelsverbot für alle Robbenprodukte an die EU-Kommission zur 
Prüfung weiterzuleiten. Die Kommission soll klären, ob die 
Gesetzesvorlage mit europäischem Recht und Welthandelsrecht vereinbar
ist. Der Bundestag hatte am 20. Oktober 2006 eine Gesetzesvorlage für
ein Handelsverbot beantragt. Der IFAW (Internationaler 
Tierschutz-Fonds) arbeitet seit Jahren europaweit an der Einführung 
solcher Gesetze.
"Ein Handelsverbot in Deutschland ist ein wichtiger Schritt für 
die Beendigung der Robbenjagd in Kanada und entspricht dem Willen der
Wähler", so Dr. Ralf Sonntag, Direktor des IFAW-Deutschland. "85,5 
Prozent der Bundesbürger lehnen die Jagd ab. Deshalb ist es wichtig, 
das Gesetz nach der Prüfung durch die EU umgehend umzusetzen. Der 
nächste Schritt muss dann ein EU-weites Handelsverbot sein. Wir 
erwarten, dass die Bundesregierung sich auch dort konsequent für den 
Schutz der Robben einsetzt. Denn das Schlachten auf dem Eis geht im 
März wieder los."
Trotz jahrzehntelanger internationaler Proteste ließ sich die 
kanadische Regierung bisher nicht davon abhalten, jedes Jahr 
Hunderttausende junger Robben zum Töten freizugeben. Nach jahrelanger
Überzeugungsarbeit des IFAW handeln viele Regierungen nun, indem sie 
ihre Märkte für Robbenprodukte schließen. Handelsverbote existieren 
bereits in den USA, Mexiko, Kroatien, Slowenien, Belgien und den 
Niederlanden. In Österreich und Italien sind entsprechende Gesetze in
Arbeit.
Die europäischen Handelsverbote zeigen bereits direkte 
Auswirkungen in Kanada. Kanadischen Medienberichten zufolge warnte 
Bruce Williams, Vorsitzender des Kanadischen Pelzinstituts, im Januar
vor einer Versammlung von 100 Robbenjägern, dass die 
Robbenjagdindustrie wegen der wachsenden Opposition in Europa vor 
einer Krise stehe, da entscheidende Märkte dort geschlossen würden. 
"Wenn das Produkt keinen kommerziellen Wert mehr hat, ist es 
verdammt," so Williams. Selbst Kanadas Fischereiminister Loyola 
Sullivan gab zu, dass es schwer werden würde, die 
Anti-Robbenjagd-Lobby in Europa zu stoppen. "Wir appellieren deshalb 
an Kanada, diesen grausamen Unsinn endlich zu beenden," so Sonntag. 
"Die Jagd ist unwirtschaftlich, verschlingt Unsummen an Subventionen 
und beschädigt Kanadas Ruf in der internationalen 
Staatengemeinschaft."

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