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Migros-Kulturprozent: Wang-Ba (Chinesisches Internet-Café)- Eine Kunstinstallation Thema Zensur und Internet

Zürich (ots)

Wachter und Jud erreichten weltweite Aufmerksamkeit
mit ihrem Community-Projekt picidae, mit dem sich Internetzensur 
aufspüren und überwinden lässt. Zurzeit schaut die ganze Welt nach 
China, wo die olympischen Spiele stattfinden. Aus diesem aktuellen 
Anlass ist das Interesse durch Medien wie ARD oder STERN in 
Deutschland an picidae sehr gross. Während der olympischen Spiele 
richtet das Künstlerduo im Rahmen der Veranstaltungsreihe digital 
brainstorming in Zürich eine Wang-Ba, ein chinesisches Internet-Café,
ein. Wie in Beijing, Shanghai oder Lhasa können die BesucherInnen der
Zürcher Wang-Ba die Internetzensur erleben und mit picidae 
(www.picidae.net) überspringen. Die Wang-Ba öffnet am 20.08.2008 um 
20.08 für 2008 Minuten. Am 20. und 21. August finden insgesamt 6 
verschiedenen Events zum Thema Zensur statt. Picidae wurde 2007 mit 
dem Werkbeitrag Digitale Kultur des Migros-Kulturprozent 
ausgezeichnet.
Mittwoch, 20.08.2008, 20:08 Uhr - Zensur und Umgehung der 
Wortfilter
Demo des chinesischen Firewalls, Nutzung von picidae 
(www.picidae.net). Soundperformance: Global Player - Sounding the 
Web, Echo from the WWW.
Donnerstag, 21.08.2008, 16:30 Uhr - Internet-Café und Kuchen
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Seniorweb.ch. Eine virtuelle
Weltreise und Grenzübertritte im digitalen Datenraum. Was wir 
normalerweise im World Wide Web nicht sehen.
Donnerstag, 21.08.2008, 20:08 Uhr - F### T###T! - Wenn uns die 
Worte fehlen
Veranstaltung mit dem Verein Tibeter Jugend in Europa, Aktionen und 
Netzwerk für FREE TIBET! Netzwerke intervenieren gegen die 
Sprachlosigkeit.
Während die Sportwelt in Beijing's olympischen Stadien jubelt, 
bleiben viele andere ohne Stimme, sprachlos. Nirgendwo wird das so 
deutlich wie in den streng kontrollierten chinesischen 
Internet-Cafés, genannt Wang-Ba. Christoph Wachter und Mathias Jud 
installieren eine solche Wang-Ba im Kunstraum Walcheturm in Zürich. 
Die Besucherinnen können erleben, was es bedeutet, wenn das World 
Wide Web die Worte verschluckt. Wachter und Jud haben Erfahrungen in 
den Internet-Cafés in China gesammelt und lancierten vor einem Jahr 
das Projekt picidae (www.picidae.net), das mittels Bilder die 
Internetzensur unterwandert. Picidae wurde unter anderem mit dem 
Werkbeitrag Digitale Kultur des Migros-Kulturprozent ausgezeichnet. 
Von 'Reportern ohne Grenzen' wird das Projekt als Werkzeug im Kampf 
für Redefreiheit empfohlen. In China, Thailand, Tunesien, Iran und 
den arabischen Ländern findet picidae eine wachsende Community. Das 
Projekt sensibilisiert aber auch für die zunehmenden Formen der 
Filterung in der Schweiz selbst.
Internet-Cafés sind bizarre Orte, die kaum als Versammlungsort und
Sozialraum dienen, möchte man doch vor allem ungestört und alleine 
surfen. Was die Besucher vor den Bildschirmen vermeiden, suchen sie 
dann in der virtuellen Welt: Austausch und Kommunikation. In dieser 
Anordnung bestimmen die digitalen Schranken, wie wir uns selbst 
darstellen und uns austauschen können.
Wang-Ba kehrt dieses Prinzip um und macht das Internet zum 
kollektiven Forschungs- und Betrachtungsobjekt. Gemeinsam können 
Künstler, Aktivisten, Coder und Besucher die Grenzen der 
Kommunikation und der (Selbst-)Darstellung erkunden. Wang-Ba lädt 
ein, neue Formen der Vernetzung zu entwerfen und neue Vorstellungen 
zu entwickeln. Mit den Freifunkern und dem CCC (Chaos Computer Club) 
werden alternative Netzwerke ausprobiert. Der Verein Tibeter Jugend 
in Europa ist eingeladen, die politischen Aktionen für Free Tibet 
vorzustellen. Das Engagement der Tibeter ist ein weiteres, 
eindrückliches Beispiel dafür, wie neue Netzwerke und neue 
Bedeutungszusammenhänge intervenieren - gegen blinde Flecken und die 
Sprachlosigkeit.
Weitere Events:
Mittwoch, 20.08.2008, 17:00 Uhr - Warm-Up, coden und konfigurieren
Die Künstler verlinken sich mit dem Chaos Computer Club sowie den 
Freifunkern und erkunden in einer Session Hindernisse und 
Möglichkeiten eigener Netzwerke. Zaungäste erlaubt!
Donnerstag, 21.08.2008, 10:00 Uhr - Schulstunde als Expedition ans
Ende des World Wide Web
Wortfilter, Abbilder und Blind Spots: Nordkorea, Burma, Tibet - wir 
schalten die ersten Webseiten für Länder, die keine Internetseiten 
haben. Eine Veranstaltung für Schulklassen. Anmeldung erforderlich:  
contact@picidae.net
Donnerstag, 21.08.2008, 14:00 Uhr - Schulstunde: Ich seh' etwas 
was du nicht siehst
Filter, Ranking, Rating, Zensur. Wieso das Internet nicht überall 
gleich aussieht. Wir vergleichen Internetzugänge, modifizieren eigene
Wortfilter und unterwandern sie. Eine Veranstaltung für Schulklassen.
Anmeldung erforderlich:  contact@picidae.net
Weitere Informationen zu den Künstlern (Bios und Interviews als 
MP3), der Veranstaltung, Bildmaterial in hoher Auflösung und 
weiterführende links zum Thema finden sie auf 
http://www.digitalbrainstorming.ch/programm/pici
:digital brainstorming
Konzept und Realisation Migros-Kulturprozent in Zusammenarbeit mit 
[plug.in] Basel, Dampfzentrale Bern, Kunstraum Walcheturm Zürich

Kontakt:

Barbara Kreyenbühl, Leiterin Kommunikation, Direktion Kultur und
Soziales, Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich, Tel: 044 277 20 79,
Email: barbara.kreyenbuehl@mgb.ch

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